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KPMG-WZL-Studie: Standortübergreifendes F&E-Management gewinnt an Bedeutung

Geschrieben am 14-01-2007

Berlin (ots) - Das standortübergreifende Management von Forschung
und Entwicklung (F&E) gewinnt in der Automobilindustrie sowie dem
Maschinen- und Anlagenbau zunehmend an Bedeutung. Das hat eine
gemeinsame Studie von KPMG und dem Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der
RWTH Aachen ergeben, für die 40 in Deutschland ansässige Unternehmen
mit einem Umsatz zwischen 50 Mio. und 5,2 Mrd. Euro befragt wurden.
Jedes zweite Unternehmen gab an, die Zahl seiner F&E-Standorte in den
kommenden fünf Jahren erhöhen zu wollen. Die Bedeutung Deutschlands
als F&E-Standort, gemessen an der Verteilung des F&E-Budgets, wird
für die Befragten in den nächsten fünf Jahren aber tendenziell
abnehmen.

Besonders Osteuropa und Asien, insbesondere China, schreiben die
Unternehmen in Zukunft eine wichtigere Rolle zu. Als Hauptgründe
werden dafür in der Automobilbranche die Kosten genannt, im
Maschinen- und Anlagenbau die Marktnähe. "Ein effizientes und
standortübergreifendes Management von Forschung und Entwicklung (F&E)
entwickelt sich zum entscheidenden Erfolgsfaktor", verdeutlicht
Professor Günther Schuh, Direktor am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der
RWTH Aachen die zukünftige Herausforderung.

Wie die Umfrage ergab, besitzen Westeuropa und insbesondere
Deutschland eine starke Bedeutung für die Forschung und Entwicklung
der befragten Unternehmen. Im Maschinenbau werden 90 Prozent des
F&E-Budgets in Deutschland ausgegeben, was auf die überwiegend
mittelständische Struktur der Unternehmen zurück zu führen ist. Die
Automobilindustrie ist mit 73 Prozent Budgetanteil für Deutschland
stärker international ausgerichtet. Über den Aufbau von ausländischen
Produktionsstätten hinaus wird auch das Offshoring von F&E-Leistungen
immer häufiger thematisiert. Die Studie wird durch Case Studies
ergänzt, die die Notwendigkeit der Unternehmen verdeutlicht, neue
Modelle des Managements von F&E Standorten einzuführen. Dies reicht
von unternehmensübergreifenden Kooperationsformen und
Clusterbildungen bis hin zu global integrierten Unternehmen.

Professor Günther Schuh: "Um die Qualität des Endprodukts im
Entwicklungsverbund sicherzustellen, werden erfahrene Entwickler aus
der Zentrale beteiligt, mit engem Kontakt zu Kunden und
Produktionsexperten. Eine Verschiebung des Kompetenzprofils
einheimischer Entwickler hin zur System- und Integrationskompetenz
ist entsprechend zu beobachten". Dieter Becker, Partner und Leiter
Industrial Markets Advisory bei KPMG: "Die Studie hat ergeben, dass
vor allem die zunehmende Zerfaserung der Wertschöpfungskette eine
systematische Vorgehensweise für das Standortmanagement von F&E
erfordert."

Standort-Benchmarking noch nicht selbstverständlich

Bei der Auswahl eines Entwicklungsstandorts ist für jedes vierte
Unternehmen die Verfügbarkeit qualifizierter Mitarbeiter
entscheidend. Auch der Aufbau von Know-how und die Einbindung in das
F&E-Netzwerk spielen für viele Befragten eine wichtige Rolle. Die
Einordnung eines Standorts und seiner Leistung kann nur erfolgen,
wenn Ergebnisse vorliegen, die sich mit denen anderer Standorte
vergleichen lassen. Benchmarkings dienen also der Erfolgsmessung
eines Standorts und unterstützen die Transparenz über Kosten. Doch
regelmäßige Benchmarkings erfolgen lediglich bei knapp 40 Prozent der
Unternehmen.

Oft keine Abbruchkriterien definiert

Etwa ein Drittel der befragten Unternehmen gab an, mit der
bisherigen F&E-Verlagerung unzufrieden zu sein. Die übrigen sind zwar
mit ihrer bisherigen Verlagerungsentscheidung zufrieden, bei der
Umsetzung begegneten jedoch auch diese Unternehmen zahlreichen
Herausforderungen und zum Teil sogar erheblichen Problemen. Doch
knapp die Hälfte der befragten Unternehmen definiert im Vorfeld einer
F&E-Verlagerung keine Abbruchkriterien. Ein Drittel entscheidet
projektspezifisch, und lediglich 20 Prozent der Befragten machen sich
Gedanken über mögliche Ausstiegsszenarien. Dieter Becker: "Die größte
Herausforderung der F&E-Verlagerung liegt, neben kulturellen,
sprachlichen und fachlichen Problemen im Management des daraus
resultierenden global verteilten Entwicklungsprozesses. Eine
systematische Vorgehensweise für das Standortmanagement,
kontinuierlicher Wissensaustausch und einheitlich
standortübergreifende Entwicklungsprozessstandards führen zu
signifikanten Verbesserungen der F&E Performance."

Originaltext: KPMG National Office
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=62870
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_62870.rss2

Pressekontakt:
KPMG, Marita Reuter/Thomas Blees
Tel.: (0 30) 20 68-11 18/-12 15, Fax: (0 30) 20 68-11 48
eMail: mreuter@kpmg.com / tblees@kpmg.com
WZL, Kurt Rütten
Tel.: (0241) 80-27968
E-Mail: k.ruetten@wzl.rwth-aachen.de
www.lean-innovation.de/standortstudie


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