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Börsen-Zeitung: Nasdaqs leere Drohungen, Kommentar zur feindlichen Offerte für die London Stock Exchange von Norbert Hellmann

Geschrieben am 09-01-2007

Frankfurt (ots) - In wenigen Tagen wird erstmals
zusammengerechnet. Bekommt die New Yorker Nasdaq im Rahmen ihrer
feindlichen Offerte für die London Stock Exchange (LSE) am 11. Januar
etwas mehr als 21% der Aktien angedient, hat sie zusammen mit ihrer
Beteiligung von 28,8% die erforderliche Kontrollmehrheit
zusammengekratzt. Sie scheint sich ihrer Sache allerdings nicht sehr
gewiss zu sein.

Weder ist es der Nasdaq gelungen, in zwei Anläufen mit Offerten zu
1175 und dann zu 1243 Pence die LSE-Führung an den Verhandlungstisch
zu zwingen. Noch schaffte sie es, die Verteidigungslinie der LSE zu
durchbrechen, so dass deren Wachstumsperspektiven und strategische
Position die Aktie langfristig wertvoller als die angebotenen 1243
Pence machen.

Seit Wochenbeginn versucht es die Nasdaq mit Drohungen. Die erste
ist an zögerliche LSE-Aktionäre gerichtet, die nicht länger der
Meinung sein sollen, die Aktie wäre im Falle eines Rückzugs der
Nasdaq auch nur annähernd so viel wert, wie es die Notierung bei 1280
Pence ausdrücken mag.

Die Tatsache, dass die Nasdaq bereits eine so hohe Beteiligung
aufgebaut hat, bestärkt Marktteilnehmer in der Auffassung, dass sie
das Thema LSE nicht so schnell aufgibt und im Zweifelsfall bei
Scheitern dieser Offerte es ein Jahr später noch einmal versucht.
Demgegenüber deutet die Nasdaq nun an, dass sie sich durchaus ganz
von der LSE abwenden und ihre Anteile auf den Markt werfen könnte -
mit den entsprechenden Konsequenzen für den Kurs. Dies soll
insbesondere Hedgefonds nachdenklich machen, die auf hohem Niveau
eingestiegen sind.

Bedenkt man aber, dass Analysten der LSE auf Stand-alone-Basis
einen Wert von bis zu 1150 Pence einräumen und für den größten
Aktienmarkt in Europa so oder so eine satte Kontrollprämie fällig
sein müsste, gibt es wenig Grund zum Zittern. Gleiches gilt für die
zweite Drohung der Nasdaq, nämlich der LSE in Zukunft mit einer
eigenen Plattform in London Konkurrenz zu machen. Frühere Versuche
der Nasdaq, ihr Börsenmodell in Europa und Asien durchzusetzen, waren
teure Pleiten, auf deren Wiederholung Nasdaq-Aktionäre kaum Lust
haben dürften.

Der Kurs der LSE-Aktie zeigt sich von den Drohungen bisher
unbeeindruckt. Beim jetzigen Stand der Dinge hat die
Verteidigungslinie der LSE damit weiter Chancen auf Erfolg.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
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Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
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