(Registrieren)

Stimmung bei den Ärzten weiter angespannt 6 Monate nach dem Streik an den Uni-Kliniken herrscht Ernüchterung vor

Geschrieben am 27-12-2006

Baden-Baden (ots) - Baden-Baden. Ein halbes Jahr nach dem Streik
an den Universitätskliniken sind viele Ärztinnen und Ärzte über die
Ergebnisse enttäuscht. Und auch die Patienten können kaum auf bessere
Zustände an den Kliniken hoffen. Das haben Recherchen des
Südwestrundfunks (SWR) ergeben. An den Universitätskliniken Mainz,
Heidelberg, Freiburg, Tübingen und Ulm ist die Bewertung dabei
durchaus unterschiedlich. Während beispielsweise in Freiburg die
Umsetzung des neuen Tarifvertrages fast vollständig vollzogen ist,
warten in Mainz noch immer mehr als hundert Oberärzte und hunderte
Assistenzärzte auf ihre endgültige Eingruppierung nach dem neuen
Vertrag - sechs Monate nach Ende des Streikes. Prof. Dr. Galle,
Ärztlicher Direktor in Mainz, vertröstet seine Ärzte: "Frühestens
Ende Januar wird die Eingruppierung abgeschlossen sein".

"Die Stimmung wird von Woche zu Woche schlechter, die Kollegen
fühlen sich verschaukelt", sagt Dr. Marc Martignoni Assistenzarzt an
der Uni-Klinik Heidelberg. Eines der Kernprobleme: Die Anrechnung von
Berufszeiten. Nach SWR-Recherchen wird nur die Universitätsklinik
Heidelberg die Zeit als "Arzt im Praktikum" bei der Eingruppierung
anerkennen. "Wir wissen ja, dass diese Kollegen ja schon damals durch
ihre schlechte Bezahlung benachteiligt worden sind", sagt Imtraut
Gürkan, Kaufmännische Direktorin des Uni-Klinikums Heidelberg.
Deshalb erkenne man die Zeit als vollwertige Berufszeit an. Alle
anderen Uni-Kliniken in Baden-Württemberg tun dies nicht "weil es die
Buchstaben des Tarifvertrages nicht hergeben", sagt Prof. Brandis,
Leitender Ärztlicher Direktor der Uni-Klinik Freiburg gegenüber dem
SWR. Auch in Mainz soll die Zeit nicht anerkannt werden - die
Ärzte-Vertreter sind fassungslos: "Von Anfang an war klar, AiP soll
anerkannt werden", sagt Dr. Michael von Rhein, Ärztesprecher aus
Mainz.

Erwarten wird nun eine Prozesswelle der Ärzte gegen ihre
Arbeitgeber - oder ein Einlenken in letzter Sekunde. Prof. Galle in
Mainz äußert dabei immerhin Verständnis für seine jungen Kollegen.
Prof. Marre, Ärztlicher Direktor an der Uni-Klinik in Ulm hält die
Forderung dagegen für unberechtigt.

Ernüchternd ist auch das Fazit für die Patienten: Gegenüber dem
SWR bezweifeln alle Ärzte und Klinik-Leitungen, dass der neue
Tarifvertrag den Ärzten mehr Zeit für die Patienten geben werde.
Prof. Galle (Mainz): "Die Zahl der Überstunden wird nicht sinken".
Stattdessen wird an vielen Uni-Kliniken erwogen, die Arbeit anders zu
organisieren und dazu auch Ärzte-Stellen zu streichen. Immer mehr
Ärzte ziehen deshalb Konsequenzen. Zum Beispiel Dr. Inga von
Olshausen, bis Anfang Dezember Assistenzärztin an der Uni-Klinik
Freiburg. Sie wandert Mitte Januar nach Australien aus und arbeitet
künftig an einem Krankenhaus in Melbourne. Im SWR sagt sie: "Ich sehe
momentan einfach nicht, dass es eine positive Entwicklung wäre, dass
man die Kraft hat durchzuhalten. Von der Politik schlägt einem so
viel Ärztefeindlichkeit entgegen, ich sehe im Moment einfach nicht,
wie sich diese Entwicklung zum Guten drehen soll."

Mehr dazu heute im SWR, unter anderem im SWR1 Thema Heute um 19:30
Uhr.

Bei Fragen wenden Sie sich bitte an Holger Schmidt 07221/929-4919.

Originaltext: SWR - Südwestrundfunk
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=7169
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_7169.rss2


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

46521

weitere Artikel:
  • Trend: Stressfrei Shoppen im Einkaufszentrum / Deutsche ziehen Konsum-Tempel den Innenstädten vor Hildesheim (ots) - - Querverweis: Bild wird über obs versandt und ist unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Deutschland im Shoppingfieber: Wenige Tage vor der Mehrwertsteuererhöhung hat ein Run insbesondere auf langlebige Gebrauchsgüter (z.B. Computer, Autoradio, Fernseher, Kühlschränke) eingesetzt. Denn eines ist sicher - ab 1. Januar wird´s deutlich teurer! Dabei geht der Shopping-Trend zum Teil weg von den überfüllten Innenstädten mit permanentem Parkplatzmangel und hin zu den Einkaufszentren, mehr...

  • TÜVRheinland prüft bei Euromaster / Ab 1. Januar 2007 Kooperation zwischen TÜVRheinland und dem Reifen-, Räder und Autoservice-Spezialisten Euromaster / Angebot in über 300 Filialen Köln (ots) - Kooperation zwischen TÜV und Euromaster: Unter Federführung des TÜVRheinland prüfen ab 1. Januar 2007 unabhängige TÜV-Experten bei dem Reifen-, Räder- und Autoservice-Spezialisten. Sie nehmen künftig in den über 300 Filialen die turnusmäßigen Haupt- und Abgasuntersuchungen (HU/AU) vor. Für das bundesweite Angebot bildet der TÜVRheinland eine Allianz mit dem TÜV Süd und TÜV Nord. "Mit ausschlaggebend für die Zusammenarbeit mit Euromaster war unser langjähriges Know-how, der hohe Qualitätsstandard und das breit gefächerte mehr...

  • Süßer Kaffee macht müde - Zucker im Kaffee gibt zwar einen kurzen Kick, doch dann geht´s bergab Baierbrunn (ots) - Kaffee mit Zucker macht nicht munter, sondern schläfrig, berichtet das Apothekenmagazin "Senioren Ratgeber". Wissenschaftler der Universität Loughborough fanden heraus, dass gezuckerte Getränke zwar einen kurzen Kick zum Munterwerden verleihen. Danach aber sinkt die Konzentrationsfähigkeit schnell ab. Für Silke Restemeyer von der Deutschen Gesellschaft für Ernährung keine Überraschung: "Durch den leicht verfügbaren Zucker steigt der Blutzucker zwar schnell an, aber dann fällt er rapide wieder ab. Und das macht meist mehr...

  • Eine Szene wie aus dem richtigen Leben Meschede-Grevenstein (ots) - - Querverweis: Bilder werden über obs versandt und sind unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar - Simone Thomalla und Rudi Assauer stehen für Veltins 2007 wieder vor der Kamera - Vierter TV-Spot schafft Unterhaltung in der Werbung - Authentizität greift Veltins-Markenwerte auf Simone Thomalla und Rudi Assauer stehen auch 2007 wieder gemeinsam vor der Kamera. Gedreht wird der neue Veltins-Werbespot, der an den Erfolg der drei Vorgänger-Commercials anknüpft. "Wir mehr...

  • Bei Super RTL läuft Peter Alexander in Stöckelschuhen zu Höchstform auf Charleys Tante Sendedatum: Sonntag, 31. Dezember 2006, um 20.15 Uhr Köln (ots) - Was für eine entzückende Dame Charleys Tante doch ist! Das Hütchen, das Kostüm, da passt einfach alles. Fast schon schade, dass sich hinter der Tante (Peter Alexander) gar keine Frau, sondern Charleys Bruder Otto verbirgt, der dem Liebesglück von Charley und dessen Freund Ralf auf die Sprünge helfen soll. Die beiden jungen Männer haben sich nämlich in zwei reizende Schwedinnen verliebt, die nur in Anwesenheit einer Anstandsdame ausgehen dürfen. Schwuppdiwupp haben Charley und Ralf die Tante erfunden - und als die auf einer mehr...

Mehr zu dem Thema Sonstiges

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

Sat1.de mit neuem Online-Spiele-Portal Sat1Spiele.de / SevenOne Intermedia baut Bereich Games weiter aus

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht