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Eigenheimfinanzierern Produktvielfalt und Zinssicherheit erhalten / Pfandbriefbanken: EU-Vergleich zeigt Stärken des deutschen Festzinskredits

Geschrieben am 24-03-2006

Berlin (ots) -

Nachdem die Europäische Kommission am 19. Juli 2005 ein sog.
"Grünbuch" zur Integration der Hypothekarkreditmärkte in Europa
vorgelegt hat, ist eine Diskussion um die Frage, ob der europäische
Gesetzgeber Regelungen für Hypothekarkredite erlassen sollte, in Gang
gekommen. Die EU-Kommission haben über 100 Stellungnahmen zu diesem
Thema erreicht, darunter die der deutschen Kreditwirtschaft und die
der Bundesregierung. Jetzt hat der Verband deutscher Pfandbriefbanken
(vdp) in Brüssel ein Gutachten zu dieser Thematik vorgestellt.
Beleuchtet werden darin insbesondere die unterschiedlichen Regelungen
der vorfälligen Rückzahlung von Festzinskrediten in Europa.

Deutsche Kunden haben derzeit bei ihrer Eigenheimfinanzierung die
freie Wahl aus Produkten, die sich regelmäßig bei der Zinsbindung und
der Möglichkeit von Sondertilgungen unterscheiden. Dabei entscheiden
sich über 90 % für die Planbarkeit und die Sicherheit vor steigenden
Zinsen, die ihnen eine über mehrere Jahre festgeschriebene Kondition
bietet. Diese Entscheidung wird ihnen dadurch erleichtert, dass diese
Darlehen zu sehr günstigen Konditionen erhältlich sind. Deutsche
Verbraucher erweisen sich also bei der Wahl ihrer
Eigenheimfinanzierung als ausgesprochen preisbewusst.

Aus dieser vertraglichen Verpflichtung können sich die Kunden
während der Zinsfestschreibung jedoch nur ausnahmsweise lösen und
machen sich dadurch möglicherweise schadensersatzpflichtig
(Vorfälligkeitsentschädigung). Die Frage, wer einen solchen Schaden
zu tragen hat, der Kunde oder die Bank, ist in Europa unterschiedlich
geregelt, wie das Gutachten aufzeigt. In Deutschland komme allein das
Verursacherprinzip zur Anwendung: nur derjenige, der einen Vertrag
vorzeitig kündige, habe einen entstehenden Schaden zu ersetzen. Louis
Hagen, Hauptgeschäftsführer des vdp, verweist darauf, dass eine
Regelung, die eine solche Schadensersatzforderung der Bank begrenze
oder ausschließe, nur vordergründig günstig für die Darlehensnehmer
sei. Sie werde nämlich durch entsprechende Zinsaufschläge erkauft.
"Dann zahlen alle Kunden für ein Optionsrecht, das nur von sehr
wenigen ausgeübt wird." Bei einem Darlehen von beispielsweise 100.000
Euro addieren sich die Mehrkosten über eine Laufzeit von 15 Jahren
auf Beträge zwischen 3.000 und 5.700 Euro.

Eine unter dem Deckmantel des Verbraucherschutzes administrativ
herbeigeführte Verteuerung von Eigenheimdarlehen passe zudem nicht in
die Zeit. Gemeinsam mit dem Wegfall der Eigenheimzulage, der
Mehrwertsteuererhöhung und dem möglichen Ende der Niedrigzinsphase
könnte eine EU-Harmonisierung Häuslebauern und -käufern das Leben
weiter erschweren.

Der vdp bezieht klar Stellung zugunsten eines marktgetriebenen und
auf Wettbewerb basierenden Ansatzes: "Wir sind für einen europäischen
Markt auch bei Hypothekardarlehen, aber wir wollen ihn durch
wechselseitige Anerkennung der Produkte, eine Eurohypothek und einen
paneuropäischen und liquiden Hypothekenzweitmarkt erreichen", so
Hagen. "Wir wollen, dass den Kunden möglichst viele Produkte zur
Verfügung stehen und sie sich auf der Basis umfassender Informationen
das für sie beste Produkt heraussuchen können. So stellen wir uns
Verbraucherschutzpolitik vor. Den deutschen Darlehensnehmern sollte
niemand verbieten, sich für eine langjährige Zinsfestschreibung
und gegen Kündigungs- und Sondertilgungsrechte zu entscheiden."


Originaltext: Verband deutscher Pfandbriefbanken (vdp) e. V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=29608
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_29608.rss2

Pressekontakt:

Verband deutscher Pfandbriefbanken e.V.
Bereich Kommunikation
Felix Schnellbacher
Tel.: 030 20915-380, Fax: 030 20915-419
E-Mail info@pfandbrief.de
http://www.pfandbrief.de


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