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Weiße Biotechnologie / Schulterschluss der deutschen Industrie bei mikrobieller Genomforschung

Geschrieben am 21-12-2006

Düsseldorf (ots) - Unter dem Dach des „Industrieverbundes
Mikrobielle Genomforschung“, Düsseldorf, haben sich erstmals namhafte
Unternehmen der Chemie-, Pharma- und Ernährungsindustrie
zusammengeschlossen, um die mikrobielle Genomforschung als
Technologie hin zur industriellen Anwendung mit großem Einsatz
voranzutreiben. Dies erfolgt in enger Kooperation mit dem
Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie akademischen
Forschungsgruppen. Die ersten Projekte - je zur Hälfte finanziert vom
BMBF und Industrie - mit einem Gesamtvolumen von 42 Mio. Euro über
fünf Jahre wurden von einem internationalen Expertengremium bereits
positiv beurteilt. In den nächsten Jahren sollen dadurch sowohl die
Effizienz beim Einsatz von Mikroorganismen in technischen Prozessen
gesteigert als auch neue Produkte aus Mikroorganismen mit neuen
Eigenschaften entwickelt werden.

Diese Aktivitäten leisten einen wichtigen Beitrag zur weiteren
Entwicklung der Weißen Biotechnologie in Deutschland, das sowohl in
der akademischen Forschung als auch in der industriellen Umsetzung
eine Vorreiterrolle in dieser Technologie einnimmt. Für Projekte auf
dem Gebiet der Weißen Biotechnologie werden Industrie und BMBF in den
nächsten zehn Jahren rund 600 Mio. Euro bereitstellen.

Der Industrieverbund Mikrobielle Genomforschung wird unterstützt
von BASF, Bayer Crop Science, BRAIN, Degussa, Henkel, Milupa,
Schering, Südzucker, Wacker sowie weiteren klein- und mittelständigen
Unternehmen. Dr. Karl-Heinz Maurer, Vorstand des Industrieverbundes
Mikrobielle Genomforschung: „Im globalen Wettrennen um die besten
Produkte und Prozesse in der Weißen Biotechnologie nimmt die
Optimierung von Mikroorganismen und ihrer Produkte auf Basis der
Genominformationen eine Schlüsselstellung ein.“

Thomas Rachel, Parlamentarischer Staatssekretär im
Bundesministerium für Bildung und Forschung: „Um im globalen
Wettbewerb zu bestehen, ist der enge Schulterschluss von Industrie,
Hochschulen und Politik unverzichtbar. Ich begrüße daher die
Industrie-Initiative GenoMik-Plus, die in engem Zusammenhang mit der
High-Tech-Initiative der Bundesregierung steht und durch weitere
Programme des BMBF auf den Gebieten Biotechnologie, Ernährung und
Gesundheit flankiert wird.“

Als weltweit führendes Spezialchemieunternehmen hat Degussa heute
bereits eine starke Position bei fermentativen Aminosäuren für die
Tierernährung sowie für Anwendungen in der Pharma- und
Nahrungsmittelindustrie. Der stellvertretende
Degussa-Vorstandsvorsitzende Dr. Alfred Oberholz zu den Zielen, die
sein Unternehmen mit der Beteiligung an der Initiative GenoMik-Plus
anstrebt: „Durch die Synergien in der Forschung wollen wir bei
Produktionsprozessen weitere Technologiepotenziale heben und für neue
Produkte das Tempo von der Entwicklung bis zur Marktreife
beschleunigen. Zudem soll der Anteil unserer Produkte, die auf
nachwachsenden Rohstoffen basieren, in den nächsten Jahren deutlich
steigen.“

Henkel verfügt über eine lange Erfahrung in einer auf
Partnerschaften beruhenden Strategie, Enzyme für Wasch- und
Reinigungsmittel zu entwickeln. „Enzyme in Wasch- und
Reinigungsmitteln sind ein bekanntes Beispiel für den erfolgreichen
Einsatz der Weißen Biotechnologie. Die Verbraucher profitieren von
niedrigen Waschtemperaturen und besserer Reinigungsleistung, die
Natur von reduziertem Chemikalieneinsatz und Energieverbrauch“, fasst
Dr. Wolfgang Gawrisch, Chief Technology Officer Research/Technology
der Henkel KGaA, zusammen.

Für die BRAIN AG, einem auf die Weiße Biotechnologie
spezialisierten Technologieunternehmen, betonte Vorstand Dr. Holger
Zinke: „Der Industrieverbund Mikrobielle Genomforschung ist eine
ausgezeichnete Basis für die Zusammenarbeit von Industrie,
Technologieunternehmen sowie akademischen Partnern. Die neue
nationale Initiative bündelt erstmals diese Kräfte und leistet damit
einen wichtigen Beitrag zur Stärkung des Forschungsstandorts
Deutschland.“


Genomforschung von Mikroorganismen - Schlüsseltechnologie des 21.
Jahrhunderts

Während vor fünf Jahren die Sequenzierung und Auswertung eines
mikrobiellen Genoms noch eine Million Euro und über ein Jahr
Arbeitszeit in Anspruch nahm, ist dies heute für ein Zehntel der
Kosten in nur drei Monaten möglich. Prof. Dr. Alfred Pühler, Leiter
des Lehrstuhls für Genetik der Universität Bielefeld und Koordinator
des Bielefelder GenoMik-Plus-Netzwerks: „Die Genom-basierte Analyse
und Optimierung von Organismen, Produktionsprozessen und Anwendungen
werden künftig zu den Grundvoraussetzungen für innovative und
wettbewerbsfähige Produkte und Prozesse in den Bereichen Chemie,
Pharma, Medizin und Ernährung gehören. Die GenoMik-Plus-Netzwerke
haben die dazu notwendigen Technologien und Methoden in den letzten
Jahren so weit entwickelt, dass jetzt die industrielle Umsetzung
erfolgen kann.“

Der Einsatz von Mikroorganismen in der industriellen
Biotechnologie gilt als Schlüsseltechnologie des 21. Jahrhunderts.
Die zunehmend „gläserne Zelle“ ermöglicht die Quantifizierung und
Nutzung natürlicher Stoffwechselleistungen von Mikroorganismen in
einer bisher nicht gekannten Effizienz. So kann durch Fortschritte
bei der Sequenziertechnik sowie bei der funktionellen Genom-Analyse
die genetische Ausstattung von Organismen in kürzester Zeit
aufgeklärt und verglichen werden. Die sehr komplexen Wechselwirkungen
von Mikroorganismen mit der Umgebung werden damit zunehmend
vorhersagbar. Dies ermöglicht nicht nur die Entwicklung von Produkten
und Zwischenprodukten auf Basis nachwachsender Rohstoffe, sondern
beispielsweise auch von neuen Substanzen, die antibiotisch wirken
oder eine nachweisbare positive Wirkung auf die Darmflora haben.

Mit „Weißer Biotechnologie“ - auch industrielle Biotechnologie
genannt - werden nachhaltige, industrielle Herstellungsprozesse
bezeichnet, die zumeist auf Basis natürlicher, biologischer
Ressourcen erfolgen. Sie umfasst fermentative und enzymatische
Verfahren, die sowohl ökonomisch als auch ökologisch viel
versprechende Alternativen zu chemisch-physikalischen Prozessen
bieten.

Industrieverbund Mikrobielle Genomforschung (Düsseldorf):
Vereinigung zur Förderung von Wissenschaft und Forschung,
insbesondere der funktionellen Genomforschung an Mikroorganismen. Der
Verein trägt Erfahrungen aus Wissenschaft und Wirtschaft zusammen,
fördert Forschungsvorhaben zur Ausrichtung der Genomforschung und
unterstützt den Austausch und die Kooperation zwischen Wirtschaft und
Wissenschaft. Mitglieder im Industrieverbund sind Unternehmen der
Biotech-, Chemie-, Konsumgüter-, Lebensmittel-, und Pharmaindustrie.
Im Industrieverbund engagieren sich BASF, Bayer Crop Science,
Biopract, BRAIN, Degussa, Direvo, Henkel, Milupa, Schering, Südzucker
und Wacker.

Originaltext: Industrieverbund Mikrobielle Genomforschung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64744
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64744.rss2


Kontakt:
Dr. Karl-Heinz Maurer
Henkel KGaA
Enzyme Technology

T +49-211-797-3039
F +49-211-798-8958
karl-heinz. maurer@henkel.com


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