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Insolvenzzahlen in Deutschland weiter rückläufig - Kreditversicherer warnen: Schutz vor Forderungsausfall häufig nicht ausreichend

Geschrieben am 14-12-2006

Berlin (ots) - "Trotz rückläufiger Insolvenzzahlen sind viele
Unternehmen in Deutschland nicht ausreichend gegen Forderungsausfälle
abgesichert", sagte Peter Ingenlath, Vorsitzender des Fachausschusses
Kreditversicherung im Gesamtverband der Deutschen
Versicherungswirtschaft (GDV) am Donnerstag in Köln. Insgesamt sei
das wirtschaftliche Umfeld in Deutschland von einer leicht
anziehenden Konjunktur geprägt. Gefährlich könne es aber dann werden,
wenn ein wirtschaftlicher Aufschwung das Ausfallrisiko von
Forderungen weniger hoch erscheinen lässt. "In der Kreditversicherung
sprechen wir dann von einem so genannten Bugwellen-Effekt" sagte
Ingenlath. Dem Anziehen der Konjunktur folgt häufig mit zeitlicher
Verzögerung auch ein Anstieg der Insolvenzzahlen, da einige
Unternehmen stärker expandieren als sie verkraften können.

In diesem Jahr rechnen die Kreditversicherer mit etwa 32.000
Unternehmensinsolvenzen - 2005 waren es noch 36.843. Ausdrücklich
warnte Ingenlath alle Wirtschaftsteilnehmer davor, angesichts
rückläufiger Insolvenzzahlen das Risiko schwerwiegender
Insolvenzereignisse und der damit verbundenen Folgeinsolvenzen zu
unterschätzen.

Insgesamt sei die Geschäftsentwicklung der Kreditversicherer nach
den vorläufigen Zahlen 2006 zufriedenstellend. Ingenlath verwies
darauf, dass es besonders in der Delkredereversicherung zu einer
Verschärfung des Wettbewerbs gekommen sei. Die nicht hochgerechneten
Zahlen nach drei Quartalen zeigen folgendes Bild: Das geringe
Beitragsplus in der Delkredereversicherung (+ 0,2 Prozent) auf 688
Millionen Euro ist nicht auf Prämienanhebungen, sondern allein auf
eine Zunahme von Anzahl und insbesondere Höhe der auf die Abnehmer
der Versicherungsnehmer vergebenen Limite zurückzuführen. Der gute
Geschäftsverlauf in der Kautionsversicherung ist zum einen durch
einen erhöhten Bedarf an Bürgschaften insbesondere durch eine Zunahme
von Aufträgen aus der Bauwirtschaft geprägt. Zum anderen ist in
diesem Jahr ein Großschaden ausgeblieben. Die unterjährige
Schadenquote ging auf 39 Prozent zurück, die Bruttobeitragseinnahmen
stiegen auf 216 Millionen Euro. In der Vertrauensschadenversicherung
sanken die Bruttobeitragseinnahmen auf 132 Millionen Euro.

Nach der aktuellen Hochrechnung für das Gesamtjahr 2006 auf Basis
der ersten drei Quartale, steigen die Beitragseinnahmen auf rund 1,4
Milliarden Euro (+ 1,0 Prozent). Der Schadenaufwand liegt bei rund
700 Millionen Euro, während die Schaden-Kosten-Quote von 62,4 Prozent
auf 47 Prozent sinkt.

Mit Ausblick auf das kommende Jahr sagte Ingenlath: "Die Erhöhung
der Mehrwertsteuer wird negative Auswirkungen auf die
Insolvenzentwicklung, vor allem bei kleineren und mittleren Betrieben
haben." Ob es zu einem weiteren Rückgang der Unternehmensinsolvenzen
kommen wird oder sich der Trend umkehrt, müsse jedoch abgewartet
werden.

Originaltext: GDV - Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39279
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39279.rss2

Pressekontakt:
Peter Schwark
Tel.: 030 / 20 20 -5118
E-Mail: presse@gdv.org


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