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Boersen-Zeitung: Streicheleinheiten, Kommentar von Lisa Schmelzer zur Lage, den Aussichten und der Dividendenpolitik der Lufthansa

Geschrieben am 23-03-2006

Frankfurt (ots) - Die Lufthansa hat ihren Aktionären in den
vergangenen Jahren viel zugemutet, jetzt werden sie für ihre Geduld
belohnt: Für die Dividende von 0,50 Euro je Aktie greift das
Unternehmen tief in die Tasche und kommt statt auf die avisierte
Ausschüttungsquote von 30 bis 40% für 2005 auf stattliche 50%.
Entsprechend lautstark fiel der Applaus an der Börse aus, das
Airline-Papier erreichte ein Zweijahreshoch.

Will die Lufthansa ihre Anleger nicht wieder vergrätzen, wird sie
auch für 2006 mindestens 0,50 Euro berappen müssen. Soll gleichzeitig
zur "normalen" Ausschüttungsquote zurückgekehrt werden, muss der
Konzerngewinn deutlich steigen - von 453 Mill. auf mindestens gut 600
Mill. Euro. Vor dem Hintergrund der weiter hohen Treibstoffpreise
sind das ambitionierte Ziele, die sich Lufthansa selbst denn auch
offiziell nicht setzt. Stattdessen geht man von Ergebnissen
"mindestens" auf Vorjahreshöhe aus. Bei erwarteten Mehrkosten für
Kerosin von gut 600 Mill. Euro muss allerdings schon bei dieser
Zielvorgabe operativ kräftig draufgesattelt werden.

Weil das operative Geschäft aber nach wie vor schwierig ist, hat
Lufthansa 2005 für weitere Streicheleinheiten für die Aktionäre
bereits vorgesorgt. Die bilanzielle Bereinigung der LSG SkyChefs
wurde mit einer weiteren Sonderabschreibung vorangetrieben, zudem
wurden für ein erst 2008 auslaufendes Joint Venture mit British
Midlands und SAS bereits Drohverlustrückstellungen von 45 Mill. Euro
gebildet. Unterm Strich fiel dadurch die Gewinnsteigerung deutlich
geringer aus als beim operativen Ergebnis, ohne diese Sondereffekte
wären beim Konzerngewinn vermutlich schon 2005 mehr als 600 Mill.
Euro herausgekommen.

Dennoch können sich die Aktionäre bei ihren Dividendenhoffnungen
für 2006 nicht in Sicherheit wiegen. Nicht nur wegen der operativen
Risiken, sondern auch, weil noch nicht alle bilanziellen
Aufräumarbeiten abgeschlossen sind: Das Catering-Engagement steht mit
einem stattlichen Rest-Goodwill von 277 Mill. Euro in den Büchern.
Zudem könnte British-Midlands-Miteigner Manfred Bishop seine seit
Dezember 2005 bestehende Put-Option ziehen, so dass Lufthansa bei der
verlustreichen Beteiligung aufstocken müsste. Auch das für Swiss
ausgegebene Ziel eines Break-even 2006 scheint angesichts der für
2005 ausgewiesenen Verluste noch nicht sicher.

(Börsen-Zeitung, 24.3.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
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Telefon: 069--2732-0


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