(Registrieren)

Börsen-Zeitung: Das kann nicht gutgehen, Kommentar von Bernd Wittkowski zur Diskussion über eine mögliche Fusion von DZ Bank und WGZ Bank

Geschrieben am 13-12-2006

Frankfurt (ots) - Noch haben die Kreditgenossen die Chance, die
Fusion von DZ Bank und WGZ Bank abzublasen. Sie sollten sie nutzen.
Die morgige Aufsichtsratssitzung der Düsseldorfer Zentralbank wäre
die passende Gelegenheit. Wahrscheinlicher ist indes, dass man noch
in letzter Minute einen faulen Kompromiss findet, den die
freudetrunkenen Verhandlungspartner dem Publikum dann als großartige
Einigung im Dienste der genossenschaftlichen Sache zu verkaufen
versuchen werden. Und um die Sache, nichts als die Sache, geht es
doch immer. Vor allem in Düsseldorf. Oder?

Auf die Idee, eine "Hochzeit im Himmel" zu erwarten, kann man nach
allen Erfahrungen mit diesem Finanzverbund ja ohnehin nicht kommen.
Aber der Bund fürs Leben, der hier angebahnt wird, wäre nicht mal
eine Vernunftheirat. Er liefe eher auf eine Scheinehe hinaus, durch
die sich die Protagonisten zweier in tiefer Abneigung verbundener
Lager aus übergeordnetem Familieninteresse wirtschaftliche Vorteile
in dreistelliger Millionenhöhe erschleichen wollen. Aber das
Zerwürfnis wäre dem ungleichen Paar (vgl. Schwerpunkt auf Seite 4)
von Anfang an immanent - zum Schaden aller Beteiligten. Das kann's
nicht wert sein.

Was wurde denn im neuen Anlauf zur Fusion im genossenschaftlichen
Oberbau bisher "erreicht"? Der Präsident der Volks- und
Raiffeisenbanken und DZ Bank-Aufsichtsratsvorsitzende Christopher
Pleister ist beschädigt. Mit dem kann nämlich WGZ-Chef Werner Böhnke
nicht. Selbst wenn Pleister bereit war, auf den Vorsitz bei der
fusionierten Bank zu verzichten: inzwischen ist er in der
öffentlichen Wahrnehmung so zur "Verhandlungsmasse" geworden, dass er
die Autorität seines Amtes riskiert, stünde er tatsächlich zurück.

Derweil würden sich im Vorstand der neuen Bank mit Böhnke als
stellvertretendem Vorsitzenden dank dessen bisheriger
Verhandlungstaktik zwei geradezu verfeindete Fraktionen
gegenüberstehen. Die Bank wäre durch permanente Spannungen in ihrer
Führung gelähmt - denkbar schlechte Voraussetzungen, um nach getaner
Fusionsarbeit konstruktiv über Notwendigkeit und Möglichkeiten zur
Weiterentwicklung des Unternehmensmodells diskutieren zu können.

Nein, das kann nicht gutgehen. Der Verbund verträgt auch zwei
Zentralbanken. Welches Modell sich durchsetzt, möge dann der
Wettbewerb am Markt entscheiden.

(Börsen-Zeitung, 14.12.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Pressekontakt:
Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

44932

weitere Artikel:
  • Irland steigert Gesundheitsbeitrag um die ärmsten Kinder der Welt zu retten Genf (ots/PRNewswire) - - Eine Spende von 18 Millionen Euro an die GAVI-Allianz wird Krankheiten bekämpfen, die mit Impfungen verhindert werden können, und das Gesundheitswesen stärken Die GAVI-Allianz (globale Allianz für Impfstoffe und Immunisierung) gab heute bekannt, dass die Regierung von Irland den grössten jemals geleisteten finanziellen Beitrag beisteuern würde, um Kinderschutzimpfungen und die Verbesserung des Gesundheitswesens in den ärmsten Nationen der Welt zu unterstützen. Der Beitrag von 18 Millionen Euro, Irlands grösste mehr...

  • Fannie Mae kündigt Neuemission von 3-Jahres Benchmark Notes an Washington (ots/PRNewswire) - Fannie Mae (NYSE: FNM) macht folgende Angaben: 3-Jahre Preisfestsetzungstermin 15. Dezember 2006 Abrechnungsdatum 19. Dezember 2006 Fälligkeitstag 15. Dezember 2009 Volumen US$ 3 Milliarden Bezugsschein TBD Zahlungsdaten Jeweils am 15. Juni und 15. Dezember, ab 15. Juni 2007 CUSIP 31359M2S1 Notierung Die Notierung der mehr...

  • Doctors Research Group, Inc. erhält Genehmigung für CE-Zeichen für Kryptonite Bone Cement(TM) Oxford, Connecticut (ots/PRNewswire) - Die Doctors Research Group, Inc. (DRG) meldete den Erhalt des CE-Zeichens für ihr geschütztes Produkt Kryptonite Bone Cement(TM). Dieser Regulierungsmeilenstein ebnet den Weg für DRG, Kryptonite Bone Cement(TM) in Europa und dem Nahen Osten zu vermarkten. Kryptonite Bone Cement(TM) ist in den USA für die Genehmigung durch die FDA angemeldet. Kryptonite Bone Cement(TM) ist ein nicht toxisches, osteokonduktives, kalzifiziertes Trigyzerid, das extrem adhäsiv, kohäsiv und minimal exothermisch ist. Während mehr...

  • Landmark Study of Avastin in Lung Cancer Published Today in New England Journal of Medicine Basel, Switzerland (ots/PRNewswire) - - Avastin is First Medicine to Extend Survival Beyond One Year in Patients With Previously Untreated Non-Small Cell Lung Cancer Avastin is the first medicine proven to help previously untreated patients suffering from the most common form of lung cancer to live longer than a year, according to a landmark US study (E4599) published today in the prestigious New England Journal of Medicine. The study showed that the median duration of survival in the Avastin plus paclitaxel and carboplatin chemotherapy mehr...

  • Gastgewerbe setzt im Oktober 2006 real 0,2% weniger um Wiesbaden (ots) - Wie das Statistische Bundesamt mitteilt, lag der Umsatz des Gastgewerbes in Deutschland im Oktober 2006 nominal um 1,2% höher und real um 0,2% niedriger als im Oktober 2005. Im Vergleich zum September 2006 sank der Umsatz im Gastgewerbe im Oktober 2006 nach Kalender- und Saisonbereinigung um nominal 1,7% und real 1,8%. Nominal und real höhere Umsätze als im Oktober 2005 erzielten die Kantinen und Caterer, zu denen auch die Lieferanten der Fluggesellschaften gehören (nominal + 3,7%, real + 2,2%) und die Unternehmen des Beherbergungsgewerbes mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht