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Studie: Deutsche Unternehmen lassen Potenziale beim Offshoring ungenutzt

Geschrieben am 12-12-2006

München (ots) -


Globale Untersuchung von 530 Unternehmen / Geschäftskritische
Bereiche werden ins Ausland verlagert / Suche nach qualifizierten
Fachkräften bestimmt zunehmend die weltweiten
Offshoring-Strategien / Deutsche Unternehmen wollen primär
Kostenvorteile nutzen / US-amerikanische erzielen durchschnittlich
14% mehr Einsparungen

Paradigmenwechsel im globalen Offshoring: Standen mehrere Jahre
lang Kostenvorteile bei der Verlagerung einfacher Prozesse in
Niedriglohnländer im Fokus, setzt sich jetzt eine neue strategische
Ausrichtung im Offshoring durch. Immer mehr Firmen bedienen sich des
globalen Arbeitsmarktes, um auf hoch qualifizierte Fachkräfte
zurückzugreifen und geben zunehmend strategisch wichtige Aufgaben wie
Produktdesign, Wettbewerbsanalyse oder Liquiditätsmanagement ins
Ausland. Gleichzeitig wächst die Sorge, die Kontrolle über die
verlagerten Funktionen zu verlieren, was langfristig den
unternehmerischen Erfolg gefährden könnte. Zu diesem Ergebnis kommt
die internationale Strategie- und Technologieberatung Booz Allen
Hamilton in einer Untersuchung, die gemeinsam mit Duke CIBER und der
Wissenschaftlichen Hochschule für Unternehmensführung (WHU) im Jahr
2006 durchgeführt wurde. Die global angelegte Studie analysierte die
Offshoring-Aktivitäten von 70 deutschen Unternehmen und verglich sie
mit denen von rund 460 Firmen aus den USA, Großbritannien, Spanien,
den Niederlanden, Belgien und Skandinavien.

Deutsche Unternehmen suchen Kostenvorteile

Von den 70 untersuchten deutschen Unternehmen haben fast zwei
Drittel bereits Offshoring-Aktivitäten gestartet. 80% verfolgen
vorrangig das Ziel, Kosteneinsparungen zu realisieren. Die meisten
(67%) begründen dies mit dem steigenden Wettbewerbsdruck. Der Zugang
zu qualifiziertem Personal ist dabei nur für die Hälfte der deutschen
Unternehmen (52%) von Bedeutung. Damit folgen sie noch nicht dem
internationalen Trend, Offshoring zur Besetzung hoch qualifizierter
Fachkräfte zu nutzen - im Gegensatz zu den immerhin 69%
US-amerikanischen Unternehmen. Diese sehen sich durch die
verschärften Wettbewerbsbedingungen zunehmend dem Druck ausgesetzt,
die Zeit von der Entwicklung bis zur Marktreife eines Produkts
deutlich zu verkürzen. "Für Unternehmen in Industrienationen wurde es
in der Vergangenheit zunehmend schwierig, ausreichend gut
ausgebildete Ingenieure und Naturwissenschaftler zu finden", sagt
Stefan Stroh, Geschäftsführer bei Booz Allen Hamilton. "Offshoring
ist eine Möglichkeit, neue Talente einzubinden und damit das
unternehmerische Wachstum nicht zu beeinträchtigen. Auch in
Deutschland wird dies in den kommenden Jahren verstärkt in den
Vordergrund rücken."

Kulturelle Unterschiede als Herausforderung

Die deutschen Unternehmen streben für ihre Offshoring-Projekte in
andere Zielländer als die US-Firmen. Während 45% aller Verlagerungen
nach West- oder Osteuropa und nur 19% nach Indien gehen, entschieden
sich jenseits des Atlantiks 41% für den asiatischen Subkontinent als
Offshoring-Ziel, aber nur 14% für West- und Osteuropa.

Diese Faktoren erklären sich unter anderem aus der divergierenden
Einschätzung der mit Offshoring verbundenen Risiken. 41% der
deutschen Unternehmen sehen in den kulturellen Unterschieden zwischen
dem Ursprungs- und dem Zielland einen signifikanten
Unsicherheitsfaktor, während in den USA die Sorge um die
Service-Qualität überwiegt (64%). Zu den kulturellen Differenzen
zählen sprachliche Probleme und andere Wertesysteme - Risiken, die
deutsche Firmen durch ihr Engagement in Osteuropa zu begrenzen
versuchen. Die Mitgliedschaft in der EU wird als weiterer Vorteil
angesehen. So präferieren beispielsweise viele deutsche Unternehmen
Polen vor Rumänien oder vor den Staaten der ehemaligen Sowjetunion.
Die regionale Nähe ist auch Grund dafür, dass die Service-Qualität
schneller stimmt: Bei 40% der ausländischen Implementierungen konnten
die Deutschen innerhalb der ersten fünf Monate die erwartete Leistung
erzielen. Die Erfolgsquote ihrer amerikanischen Kollegen liegt
hingegen bei nur 30%. Das schlechte Abschneiden der Amerikaner ist
weiterhin darauf zurückzuführen, dass längerfristige Erfahrungswerte
für das Auslagern der höher qualifizierten Jobs bislang noch fehlen.

Durch die lokale Nähe des Offshorings verzichten die Deutschen
jedoch auf Einsparungen. Sie verringern nur 24% ihrer Inlandskosten
durch Offshoring, während US-amerikanische im Durchschnitt
Kostenvorteile in Höhe von insgesamt 38% verzeichnen können.
"Deutsche Unternehmen verschenken hier Potenzial", sagt Stroh. "Mit
zunehmender Bedeutung von Offshoring müssen sie eine
organisationsübergreifende Strategie entwickeln, um die Chancen eines
globalisierten Arbeitsmarkts umfassend für sich zu nutzen. Das setzt
auch voraus, die Auslagerungsaktivitäten unternehmensintern an
zentraler Stelle zu koordinieren und in eine Gesamtstrategie
einzubetten."

Die vollständige Studie kann unter www.boozallen.de abgerufen
werden.

Booz Allen Hamilton ist mit mehr als 18 000 Mitarbeitern und Büros
auf sechs Kontinenten die weltweit führende Strategie- und
Technologieberatung. Das Unternehmen befindet sich im Besitz seiner
rund 300 aktiven Partner. Sechs Büros sind im deutschsprachigen Raum:
Berlin, Düsseldorf, Frankfurt, München, Wien und Zürich. Der Umsatz
beläuft sich weltweit auf 3,7 Mrd. US$, im deutschsprachigen Raum auf
205 Mio. Euro.

Duke University Center for International Business Education and
Research (CIBER) wurde 1992 von der Fuqua School of Business
gegründet und steht seit 1995 unter der Leitung von Prof. Arie Y.
Lewin.

Die WHU - Wissenschaftliche Hochschule für Unternehmensführung -
ist eine international orientierte, auf eigene Forschung aufbauende,
private Wirtschaftsuniversität mit Sitz in Vallendar.

Originaltext: Booz Allen Hamilton
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=44015
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:

Sabine Bayer
Marketing & Communications
Tel.: 089 / 54 52 5 530 oder 0170 / 22 38 530
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: bayer_sabine@bah.com
Internet: www.boozallen.de


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