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Krankenstand erneut gesunken

Geschrieben am 23-03-2006

Bonn (ots) -

Wissenschaftliches Institut der AOK - WIdO


Die Krankenstände in der deutschen Wirtschaft sind nach Angaben
des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) weiter zurück
gegangen. Trotz der Grippewelle in den Monaten Februar und März, die
zu einem vorübergehenden Anstieg des Krankenstandes geführt hatte,
waren auch im Jahr 2005 sinkende Krankenstandswerte zu verzeichnen.
Bei den fast 10 Millionen AOK-Mitgliedern sank der Krankenstand von
4,5 auf 4,4 %. Dies ist der niedrigste Wert seit mehr als zehn
Jahren.

Sowohl die Zahl der Krankmeldungen als auch deren Dauer nahm im
Jahr 2005 im Vergleich zum Vorjahr weiter ab. Im Durchschnitt waren
die AOK-Mitglieder 16,0 Kalendertage krank geschrieben. Im Jahr zuvor
waren es noch 16,4 Tage gewesen. In Ostdeutschland fiel der
Krankenstand mit 4,1 % noch niedriger als im Westen aus. Dort lag er
bei 4,4 %. Der Anteil der Arbeitnehmer, die das ganze Jahr überhaupt
nicht krank geschrieben waren, hat in den letzten Jahren zugenommen.
Er stieg von 44,7 % im Jahr 2000 auf 48,5 % im Jahr 2005.

In den einzelnen Wirtschaftszweigen gab es erhebliche
Unterschiede im Krankenstand. Niedrige Krankenstände waren in der
Datenverarbeitung, bei Banken und Versicherungen, im Gastgewerbe
sowie im Einzelhandel zu verzeichnen. Branchen wie die Abwasser- und
Abfallbeseitigung, die Forstwirtschaft, die Metallerzeugung- und
verarbeitung, die Autoindustrie sowie die öffentliche Verwaltung
wiesen dagegen überdurchschnittlich hohe Krankenstände auf.

Die meisten Ausfalltage waren auf Muskel- und Skeletterkrankungen
(24,0 %), Atemwegserkrankungen (13,7 %), Verletzungen (13,0 %) und
psychische Erkrankungen (7,7 %) zurückzuführen. Bedingt durch die
Grippewelle im ersten Quartal des Jahres führten Atemwegserkrankungen
vermehrt zur Arbeitsunfähigkeit. Bei den Fehlzeiten aufgrund
psychischer Erkrankungen, die im Jahr 2004 noch stark zugenommen
hatten, war dagegen im letzten Jahr kein weiterer Anstieg zu
verzeichnen.

Die niedrigen Krankenstände seien auf die angespannte Lage am
Arbeitsmarkt zurückzuführen, so Christian Vetter vom WIdO. Umfragen
hätten gezeigt, dass viele Arbeitnehmer auf Krankmeldungen
verzichteten, um ihren Arbeitsplatz nicht zu gefährden. Daneben
spielten aber auch strukturelle Faktoren, wie der geringere Anteil
älterer Arbeitnehmer, die Abnahme körperlich belastender Tätigkeiten
sowie eine verbesserte Gesundheitsvorsorge in den Betrieben eine
wichtige Rolle.

Für die Arbeitgeber bringt der niedrige Krankenstand erhebliche
Einsparungen bei den Lohnnebenkosten mit sich. Nach Angaben des
Bundesministeriums für Gesundheit gingen die Kosten der
Lohnfortzahlung allein im Jahr 2004 um rd. 1 Mrd. Euro zurück. Dieser
Trend setzte sich im Jahr 2005 auf geringerem Niveau fort. Auch die
Aufwendungen der Krankenkassen für Krankengeld sind deutlich
gesunken. 2005 reduzierten sich die Ausgaben für das Krankengeld im
Vergleich zum Vorjahr um 7,4 Prozent.

Detaillierte Ergebnisse und Analysen zur aktuellen
Krankenstandsentwicklung in allen Branchen sind dem Fehlzeiten-Report
zu entnehmen, der im November 2006 erscheint.

Grafiken zum Krankenstand unter www.wido.de.


Originaltext: Wissenschaftliches Institut der AOK
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=32063
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_32063.rss2

Ansprechpartner: Christian Vetter;
Tel.: 0228 843-155;
E-Mail: christian.vetter@wido.bv.aok.de


Wissenschaftliches Institut der AOK
Kortrijker Straße 1
53177 Bonn
Tel.: 0228 843-393
Fax: 0228 843-144
Email: wido@wido.bv.aok.de
http://www.wido.de


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