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Der Tagesspiegel: Gesamtmetall schlägt Einmalzahlungen für Tarifrunde 20007 vor

Geschrieben am 04-12-2006

Berlin (ots) - In der Debatte um höhere Löhne will der
Arbeitgeberverband Gesamtmetall die Beschäftigten mit Einmalzahlungen
an der guten Konjunktur beteiligen. "Prozentuale Erhöhungen in der
Tabelle sind die eine Sache, konjunkturabhängige Zahlungen die
andere", sagte Gesamtmetall-Chef Heike Maria Kunstmann dem
"Tagesspiegel" (Dienstagausgabe). Nachdem in der vergangenen Runde
erstmals eine flexible Einmalzahlung mit der IG Metall verabredet
worden war, "haben wir ein klares Votum von den Betrieben, diesen Weg
weiter zu gehen", sagte Kunstmann. Ihren Angaben zufolge hat von 4800
Metallbetrieben in diesem Jahr rund ein Fünftel das neue Instrument
genutzt, indem die Firmen die Zahlung je nach wirtschaftlicher
Situation des Betriebs aufstocken oder kürzen.

Forderungen aus der IG Metall nach bis zu sieben Prozent höheren
Löhnen wollte Kunstmann nicht kommentieren. "Ich suche vielmehr
Ansätze, die wir verantworten können", sagte sie mit Blick auf den
internationalen Wettbewerb. "Die Konkurrenten unserer Firmen kommen
oft nicht mehr aus Deutschland, deshalb müssen wir uns am
internationalen Wettbewerbsumfeld orientieren, und da liegen unsere
Personalkosten immer noch an der Spitze." Zur Idee der Investivlöhne
äußerte sich die Gesamtmetallchefin skeptisch. "Es ist eine steuer-
wie beitragsrechtlich komplexe Materie, die Entscheidung muss bei den
Eigentümern liegen. Die politische Debatte überzeichnet die Bedeutung
des Themas", meinte Kunstmann.

Olivier Höbel, IG-Metall-Chef von Berlin, Brandenburg und Sachsen,
äußerte sich distanziert zum Vorschlag einer Einmalzahlung. Die
Beschäftigten wollten vielmehr eine prozentuale Erhöhung, "die
planbar, sicher und dauerhaft im Portemonnaie landet", sagte Höbel
dem "Tagesspiegel". Der Erwartungsdruck der Arbeitnehmer sei hoch,
auch weil die Situation der Metallbetriebe im Osten "durchweg gut
ist", wie Höbel sagte. In der Tarifrunde will er mit den Arbeitgebern
auch über Ausbildungs- und Familienförderung sprechen. "Den
Facharbeitermangel spürt man zunehmend, und zusammen mit der
Abwanderung ist das ein Sprengsatz für die Zukunft unserer Branche,
insbesondere im Osten", sagte Höbel. Mit den Arbeitgebern sei deshalb
zu erörtern, "wie wir die Abwanderung stoppen können".

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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