Zeitplan zur Umsetzung der reformierten Rechtschreibung bei deutschsprachigen Nachrichtenagenturen
Geschrieben am 04-12-2006 |   
 
    Hamburg (ots) - Die deutschsprachigen Nachrichtenagenturen AFP,  AP, APA, ddp, Dow Jones, dpa, epd, KNA, Reuters und sid stellen ihre  Rechtschreibung gemäß dem gültigen amtlichen Regelwerk zum 1. August  2007 um. Zu diesem Zeitpunkt endet die Übergangsfrist, in der in den  Schulen Abweichungen vom Regelwerk noch toleriert werden.
     Mit der Umstellung wird auch künftig eine einheitliche  Schreibweise über alle von den beteiligten Agenturen verbreiteten  Nachrichtendienste hinweg sichergestellt. Intern werden sich die  Nachrichtenagenturen auf entsprechend angepasste Korrekturprogramme  der Wörterbuchverlage Duden und Wahrig sowie gegebenenfalls anderer  Anbieter stützen.
     Die Umstellung zum 1. August 2007 soll auch bei allen Kunden eine  reibungslose Anpassung an das neue Regelwerk mit einer entsprechenden technischen Unterstützung ermöglichen.
     In den vergangenen Monaten haben sich die Nachrichtenagenturen  detailliert mit dem neuen Regelwerk befasst.  Einzelfall-Entscheidungen waren nötig, weil das amtliche Regelwerk  bei etwa 3000 Wörtern verschiedene Schreib-Varianten zulässt.
     Um Wörter in unterschiedlichen Schreibweisen in den Agenturtexten  auszuschließen, wurde für diese Fälle eine agentur-übergreifende  Hausorthografie entwickelt. In ihr wird jeweils eine Variante  festlegt - so können wir nicht nur richtig, sondern auch einheitlich  schreiben.
     Bei der Entscheidung für diese Hausorthografie haben die  Nachrichtenagenturen zwei Vorgaben ihrer Kunden aus einer Befragung  im Mai 2006 umgesetzt.
     Die deutschsprachigen Medien beauftragten die Agenturen,  einheitlich innerhalb des amtlichen Regelwerks zu schreiben und bei  Varianten-Wörtern in der Regel die klassischen, also auch vor der  Rechtschreibreform von 1996 gültigen Schreibweisen zu wählen.  Zweitens legen die Kunden Wert darauf, dass die Hausorthografie der  Agenturen mit Hilfe von Korrekturprogrammen "von der Stange"  umsetzbar ist, um kostspielige individuelle Programmierungen zu  vermeiden.
     Die Agenturen haben sich entsprechend entschieden, bei ihrer  Hausorthografie ganz weitgehend auf die Kompetenz der  Wörterbuchverlage Duden und Wahrig zu bauen. Beide Verlage haben  Schreibempfehlungen für die Varianten-Wörter entwickelt, und die  Agenturen übernehmen diese Empfehlungen dort, wo sie bei beiden  Verlagen übereinstimmen. Das ist bei etwa 75 Prozent der 3000  Variantenwörter der Fall.
     Die übrigen Wörter, bei denen die Empfehlungen von Wahrig und  Duden nicht übereinstimmen, gehören hauptsächlich zum Bereich der  Getrennt- und Zusammenschreibung. Hier haben sich die Agenturen  weitgehend für Vor-Reform-Schreibweisen entschieden. So halten sie  unter anderem an der Zusammen-schreibung bei übertragener Bedeutung  fest. Zum Beispiel bleibt beim Verb "sitzen bleiben" dadurch der  Bedeutungsunterschied zwischen "auf dem Stuhl sitzen bleiben" und "in der Schule sitzenbleiben" sichtbar.
     Darüber hinaus behalten die Agenturen die Zusammenschreibung von  Substantiven und Partizipien wie "furchteinflößend" oder "ratsuchend" bei. Sie nutzen allerdings keine Zusammenschreibungen, die es vor der Reform nicht gab, die nun aber möglich sind.
     Bei "sprechen lassen" beispielsweise wählen die Agenturen in jedem Fall die Getrenntschreibung, egal ob es um den Kontext "Kinder  sprechen lassen" oder "Blumen sprechen lassen" geht.
     In den Fällen außerhalb der Getrennt- und Zusammenschreibung, in  denen Duden und Wahrig unterschiedliche Lösungen empfehlen, werden  sich die Agenturen ebenfalls auf eine gemeinsame  Varianten-schreibweise festlegen.
     Dies gilt beispielsweise für "recht haben/Recht haben",  "Nougat/Nugat" oder "Photosynthese/ Fotosynthese". Schließlich wird  auch dort jeweils verbindlich eine Variante bestimmt, wo Wahrig oder  Duden gar keine Empfehlung geben. All diese Einzelfälle werden  dokumentiert.
     Bei eingedeutschten Fremdwörtern aus toten Sprachen wie  "Biografie" oder "Potenzial" folgen die Agenturen den Empfehlungen  von Wahrig und Duden, die Schreibweise mit "f" beziehungsweise "z" zu wählen. Die Vor-Reform Schreibweisen "Biographie" und "Potential"  sind zwar noch zulässig, es ist aber ein klarer Trend zur  Eindeutschung erkennbar. Lediglich bei Fachbegriffen wie  "Phonometrie" bleibt die alte Schreibweise erhalten.
     Darüber hinaus gibt es deutsche Wörter, bei denen zwar die  Vor-Reform-Schreibweise als Variante noch zulässig ist, bei denen  aber Duden und Wahrig zu dem Schluss kommen, dass die  Reformschreibweise sich durchsetzt. Hierzu zählen zum Beispiel "eng  anliegend" oder "fein gemahlen". Auch hier übernehmen die Agenturen  die übereinstimmenden Empfehlungen von Wahrig und Duden.
     Die Agenturen dokumentieren ihre Entscheidungen zur  Rechtschreibung auf der Internetseite  www.die-nachrichtenagenturen.de. Dort werden sowohl die  entsprechenden Regeln veröffentlicht als auch Listen jener  Variantenwörter, bei denen sich die Agenturen unter Berücksichtigung  der Wünsche ihrer Kunden zwischen den divergierenden Empfehlungen von Duden und Wahrig entscheiden.
     Derzeit sprechen die Agenturen mit den großen Wörterbuchverlagen  über die Lieferung von Korrektur-Software, die die hier beschriebenen Agentur-schreibweisen auch in den etwa 750 "Sonderfällen" komplett  unterstützt. Beide Häuser bieten Programme an, die die  Übereinstimmung mit Varianten-Empfehlungen prüfen, hier könnte die  Hausorthografie der Agenturen einprogrammiert werden. Über das  Ergebnis der Gespräche halten die Agenturen ihre Kunden weiter auf  dem Laufenden.
  Originaltext:         dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=8218 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_8218.rss2
  Pressekontakt: Rückfragen bitte an: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH Pressesprecher Justus Demmer Telefon: 040 / 4113 -  2510 demmer@hbg.dpa.de
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