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Salz - Mythos und Wirklichkeit

Geschrieben am 29-11-2006

Brüssel, November 29 (ots/PRNewswire) - Erhöht eine stark
salzhaltige Ernährung das Risiko für Herzkreislauferkrankungen? Oder
ist es gefährlich, den Salzverbrauch zu reduzieren? Reagieren alle
Menschen gleichermassen auf eine veränderte Salzzufuhr? Was hat die
Aufnahme einer bestimmten Menge Salz für Vorteile und welches sind
die Nachteile? Wie steht es mit Salz und Blutdruck?... Dies alles
sind Fragen, auf die EuSalt als Vertreter der Salzindustrie auf
europäischer und internationaler Ebene auf dem vor Kurzem
veranstalteten "Salt Lunch" eine klare Antwort gab. EuSalt hatte
Prof. Dr. Karl-Ludwig Resch vom Forschungsinstitut für Balneologie
und Kurortwissenschaft Bad Elster, Deutschland, gebeten, seine
eigenen und die jüngste Ergebnisse Anderer zum Thema vorzustellen.

Insgesamt ist es immer noch so, dass trotz umfangreicher
Forschung, der Zusammenhang zwischen Salz und Blutdruck umstritten
bleibt und immer noch nicht ganz verstanden ist. Es gibt keinen
Beweis dafür, dass Salz bei Gesunden zu hohem Blutdruck führt.

Die Kontroverse um das Salz

Was bestimmt richtig ist, ist die Tatsache, dass diese Diskussion
und die entsprechende Kontroverse zu den am längsten geführten
Auseinandersetzungen in der Medizin gehören. Die Debatte greift dabei
häufig eher auf emotionale Argumente als auf wissenschaftliche
Tatsachen zurück. (1)

Welches sind denn nun die Aspekte der Kontroverse? Was ist Mythos
und was Wirklichkeit, wenn es um den Zusammenhang zwischen Salzkonsum
und zu hohem Blutdruck geht?

Was die Wirkung eines verringerten Salzkonsums betrifft, so ist es
eine Tatsache, dass diese mit einer Verringerung um -1,27 mm HG
systolisch bzw. -0,54 mm HG diastolisch nur eine äusserst geringe
Auswirkung auf den Blutdruck hat (4). Doch der Mythos, dass bei
anhaltendem Salzkonsum weltweit Millionen Todesfälle zu verzeichnen
sein werden, bleibt weiter bestehen.

Physiologisch gesehen ist eindeutig nachgewiesen, dass die
Salzaufnahme vom gesunden Körper selbst geregelt wird, hauptsächlich
durch die Ausscheidung des überschüssigen Natriums über die Nieren.
Doch wird heute zu unrecht an dem Mythos festgehalten, dass
Salzkonsum automatisch eine Zunahme des Flüssigkeitsvolumens zur
Folge hat und somit eine der Ursachen für hohen Blutdruck darstellt.

Jüngste Ergebnisse (2,3) zeigen, dass es ein zusätzliches, zweites
Regelsystem gibt. Dr. Martina Heer vom DLR-Institut für Luft- und
Raumfahrtmedizin fand heraus, dass dieser zweite Mechanismus den
Natriumhaushalt und die Speicherung im Körper ohne die Retention
zusätzlichen Wassers regelt.

Es gibt ebenfalls klare Beweise dafür, dass bei Personen mit
normalem Blutdruck, die Blutdruckergebnisse, nachdem sie Salz zu sich
genommen haben, höchst unterschiedlich ausfallen, sodass die
Wissenschaftler keine eindeutigen Schlüsse ziehen können(4), und dass
die Verringerung der Salzaufnahme nur bei einigen - und nicht etwa
bei allen - Personen mit Bluthochdruck nützlich ist. Für gesunde
Menschen gibt es jedenfalls keinen eindeutigen Beweis, dass die
Verringerung des Salzkonsums gesundheitlich von Vorteil ist.

Nachweise, die mit fragwürdigen statistischen Methoden aus
zweideutigen Studien mit zu wenig realen Daten geführt werden, tragen
jedoch dazu bei, dass der Mythos, demzufolge eine Salzreduktion für
die allgemeine Gesundheit immer von Vorteil ist, aufrechterhalten
wird.

Beweise sind auch Interpretationssache. Forschungsergebnisse
können auf verschiedene Art und Weise interpretiert werden, wie sich
z.B. anhand der weltweit an 52 Zentren durchgeführten Intersalt
Studie zeigen lässt. Die erste Interpretation der Studie behauptet
einen Zusammenhang zwischen Salzaufnahme und Zunahme des Blutdrucks.
Bei dieser Interpretation wurde allerdings nicht berücksichtigt, dass
ein Teil der untersuchten Bevölkerung aus vier Stämmen bestand, die
unter völlig unterschiedlichen Bedingungen und ohne Zugang zur
Zivilisation lebten (die 4 Spiegelstriche links der Abbildung sowie
die rote Kurve). Als die Ergebnisse dieser 4 Stämme aus der Intersalt
Studie ausgeklammert wurden, stellten die Wissenschaftler sogar einen
umgekehrten Zusammenhang fest (gelbe Kurve). Leider werden häufig mit
Vorliebe gegen das Salz sprechende Hinweise bei der Interpretation
berücksichtigt (5).

Ein anderer, weitverbreiteter Mythos besteht in der Behauptung,
dass unser täglicher Salzkonsum von 5 bis 10 g 10- bis 20-mal zu hoch
sei, was wiederum bedeutet, dass eine Salzaufnahme von täglich 0,25
bis 1 g ausreichend ist (6). Dies ist eine ziemlich geringe Menge,
zumal, wenn man bedenkt, dass eine normale Person bei körperlicher
Betätigung bereits bis zu 0,4 bis 1 g Salz pro Stunde ausscheidet...
Es ist darüber hinaus eine Tatsache, dass eine durchschnittlich
arbeitende Person, die ihrem Alltag nachkommt, täglich mindestens 2
bis 3 g Salz braucht.

Abgesehen von all den oben genannten vernachlässigten Tatsachen,
weisen jüngste Forschungserbenisse auch darauf hin, dass eine
salzarme Ernährung zu negativen Auswirkungen auf den menschlichen
Körper führen kann; so z.B. zur Aktivierung des
Renin-Angiotensin-Systems und des sympathetischen Nervensystems, zur
Zunahme der Insulinresistenz und zu hypertoner Dehydration
(insbesondere bei älteren Leuten). Dies wiederum führt zu einer
Erhöhung der kardiovaskulären Risikofaktoren. (7)

Die an gesunde Personen gerichtete Empfehlung, den Salzkonsum zu
verringern, hat also keine eindeutigen gesundheitlichen Vorteile.
Viel wichtiger ist es, Personen mit hohem Blutdruck zu empfehlen,
ihre Gewicht zu reduzieren, aufzuhören zu rauchen und mit einem
Ausgleichssport zu beginnen.

Anmerkungen

1. Hollenberg N.K. The influence of Dietary Sodium on Blood
Pressure, J Am Coll Nutr., 2006; 25; 240S.

2. Dr. Martina Heer, EuSalt Press Release: How the body manages
salt.

3. Titze et al. Osmotically inactive skin Na+ storage in rats. In:
American Journal of renal Physiology, 2003.

4. Jürgens G, Graudal NA Effects of low Sodium Diet versus High
Sodium Diet on Blood Pressure, Renin, Aldosterone, Catecholamines,
Cholesterols, and Triglyceride (Cochrane Review). In: the Cochrane
Library, Issue 1, 2004.

5. Taubes G. Science 1998; 281:898-907.

6. Salt intake and Hypertension: The physiological Response
(details can be found in any text book)

7. Harrison RA, Edwards R. Was Sid the slug worth GBP4 million? A
population perspective or policy based evidence.

2003 European Society of Hypertension - European Society of
Cardiology Guidelines for the Management of Arterial Hypertension.
Journal of Hypertension 2003, 21:1011-1053.

Informationen zu EuSalt

Die gemeinnützige Organisation EuSalt ist der Verband der
europäischen Salzproduzenten und vertritt die Interessen von 21
Salzproduzenten aus ganz Europa. Als Stimme der europäischen
Salzindustrie bietet EuSalt der breiten Öffentlichkeit und
interessierten Dritten zuverlässige Informationen zu Salz und seinem
vielfältigen Einsatz. EuSalt fördert auch den verantwortlichen
Gebrauch von Salz und vertritt die Branche auf der Ebene europäischer
und internationaler Institutionen.

Der Verband wurde im Jahre 1957 in Paris unter der Bezeichnung
ECSS (European Committee for the Study of Salt) gegründet und später
in ESPA (European Salt Producers' Association) umgetauft. Anfang 2004
zog der Verband nach Brüssel und wurde in EuSalt umbenannt. Der
Verband wird von Robert Speiser, unterstützt von der
Sekretariatsleiterin Enrica Francesconi, geführt.

Originaltext: EuSalt
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=64462
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_64462.rss2

Pressekontakt:
Ansprechpartner: Chris Decroix / Karen Van Lindt, Peak PR, Tel.:
+32-245-455-55, E-Mail: Chris.decroix@peakpr.be /
karen.vanlindt@peakpr.be. Robert Speiser, EuSalt, Tel.:
+32-273-71-090, E-Mail: info@eusalt.com


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