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GWA-Präsident Holger Jung: "Stimmungswandel macht Mut."

Geschrieben am 21-03-2006

Frankfurt am Main (ots) -

GWA-Frühjahrsmonitor zeigt Geschäftsergebnisse weiter verbessert -
aber kein Durchbruch


Bei der Präsentation der Ergebnisse des Frühjahrsmonitors 2006
korrigierte der Gesamtverband Kommunikationsagenturen GWA seine
Neujahrsprognose nach oben: Man geht davon aus, dass die Werbebranche
mit 3 bis 3,5 Prozent Umsatzwachstum in 2006 doppelt über dem
gesamtwirtschaftlichen Binnenwachstum liegt.

GWA Präsident Holger Jung: "Die konjunkturelle Lage ist kaum
verändert - der Wandel liegt vor allem in der Wahrnehmung. Die
Stimmung ist deutlich positiver und macht Mut. Die Zahlen vom Vorjahr
sind besser als erwartet. Nun muss der Stimmungsaufhellung Substanz
folgen."

Der GWA-Monitor ist eine halbjährlich durchgeführte Befragung
unter den Chefs der führenden deutschen Werbe- und
Kommunikationsagenturen. Durch ihn werden Geschäfts-, Kosten- und
Rendite-Entwicklung der Agenturen und Branche sowie Sonderthemen
abgefragt. Die Auswertung erfolgt durch die Czaia Marktforschung,
Bremen. Die Ergebnisse können für die Branche als repräsentativ
gelten; der GWA deckt 82 Prozent des relevanten Agenturmarktes ab.


2005: Umsatzentwicklung machte erstmals wieder Freude

Nach dem GWA-Monitor konnten die GWA-Agenturen in 2005 ein
durchschnittliches Umsatzwachstum von 6,5 Prozent verzeichnen. Diese
rechnerische Größe stellt einen Mittelwert aus einer Spanne von minus
50 Prozent bis plus 45 Prozent der Wachstumsraten der einzelnen
Agenturen dar.

Holger Jung: "Dieses Ergebnis liegt deutlich über unserer
Prognose. Wir müssen darauf hinweisen, dass es aus einer
Meinungsabfrage und nicht wie früher aus einer Umsatzerhebung mit
Testatzwang und Plausibilitätscheck stammt. Bekanntlich können die
internationalen Agenturen wegen Sarbanes Oxley seit 2003 nicht mehr
melden. Die Bandbreite der Agenturangaben bestätigt den Trend einer
disparaten Agenturentwicklung."

Unbestritten ist der Grad der Zufriedenheit mit der
Umsatzentwicklung im Vergleich zum Vorjahr deutlich gestiegen. In
diesem Jahr sind 70 Prozent der Agenturchefs sehr zufrieden bis
zufrieden mit der Umsatzentwicklung der eigenen Agentur gegenüber 43
Prozent im Vorjahr.

Die Entwicklung der gesamten Branche wird als mittelmäßig (52%)
bis eher zufriedenstellend (42%) eingeschätzt.


Rendite-Entwicklung bleibt unbefriedigend

Die Renditen bereiten den Agenturen trotz Einsparungen und
steigender Umsätze weiterhin große Probleme. Das aktuell erreichbare
Betriebsergebnis liegt deutlich unter zwei Prozent. An der zu
niedrigen Basis der Renditen ändert sich nach unseren Erhebungen nur
langsam etwas.

Auch wenn die Mehrzahl der Agenturen offenbar ihre Rendite-Ziele
nicht erreicht hat, so ist doch angesichts einer realistisch
bescheidenen Erwartung die Zufriedenheit auch hier gestiegen. 65
Prozent der Agenturen waren mit der Rendite-Entwicklung zufrieden bis
sehr zufrieden.

Der Verlauf in der gesamten Agenturbranche wird von 74 Prozent der
Agenturchefs als mittelmäßig bis unbefriedigend, von 26 Prozent als
zufriedenstellend eingeschätzt.

In der klassischen Werbung liegt die Rendite weit unter
Durchschnitt. Gute Renditen erzielen die Agenturen vor allem im Feld
Unternehmensberatung.

Starken Widerstand bei der Vergütung und damit der Durchsetzung
der eigenen Rendite-Ziele verspüren die Agenturen insbesondere bei
internationalen Großunternehmen.

82 Prozent der Agenturleiter bestätigen, dass
Konditionsverhandlungen zunehmend nicht nur von
Marketingverantwortlichen, sondern auch vom Einkauf geführt werden.
Durch den Einbezug des Einkaufs verschlechtern sich die Konditionen
und die Verhandlungen werden komplizierter. Mittelfristig sehen in
der frühen und umfassenden Einbeziehung des Einkaufs jedoch 35
Prozent der Agenturchefs sogar Chancen.

In 2005 wurden die Agentureinnahmen wie in den Vorjahren zu zwei
Drittel durch Festverträge (Provisions- und Pauschalhonorare)
gestützt. Die Pauschalhonorare nahmen dabei gegenüber der Provision
leicht zu.


Ausblick auf 2006: Spending-Signale von Pharma,
Internet-Wirtschaft und Banken

Die Agenturen werden den Kurs aus 2005 halten können und das
gesamtwirtschaftliche Wachstum wieder toppen. Der GWA gibt eine
Wachstumsprognose von 3,5 Prozent, was dem doppeltem Brutto
Inlandsprodukt entspricht. Die Rendite bleibt jedoch auch in 2006
mager.

Positive Spending-Signale auf Kundenseite melden 68 Prozent der
Befragten. Die am häufigsten genannten Branchen, von denen die
Agenturen Impulse für Neugeschäfte erwarten, sind Pharma,
Internet-Wirtschaft, Banken, Energie-Wirtschaft und
Automobil-Industrie. Neu unter den Top-Drei ist die
Internet-Wirtschaft, die sonst im Mittelfeld lag. Schwache
Signalgeber sind die Elektro- und Bauindustrie, am stärksten
zurückgegangen sind Signale aus dem Einzel- und Versandhandel.


Personalausbau trotz starkem Kostendruck

Die Agenturen leiden weiter unter Kostendruck. War in 2004 eine
leichte Entspannung zu vermerken, ist der Druck in 2005 bei über der
Hälfte der Agenturen weiter angestiegen.

Trotzdem fanden die im Herbstmonitor 2004 angekündigten
Mehrausgaben in Personal und Aus- und Weiterbildung in 2005 statt und
werden in 2006 weitergeführt. 50 Prozent der Agenturen wollen 2006 in
Personal, 49 Prozent in Weiterbildungsmaßnahmen und 28 Prozent in
Ausbildung investieren.

Ganz oben auf der Liste der Einsparungen standen in 2005 Reise-,
Telekommunikations- und Raumkosten.


Neukundengewinnung auf vielen Wegen

88 Prozent der Agenturen haben in 2005 Neukunden gewonnen. Die
Gewinnung der Neukunden findet zu 63 Prozent über
Wettbewerbspräsentationen statt. Die Neukundengewinnung ohne
Wettbewerbspräsentation erfolgt meist über Projektaufgaben (19
Prozent).

Der Vergleich mit den Monitoren aus 1999 und 1998 zeigt, dass die
Neukundengewinnung über den Pitch in den letzten Jahren um 15 Prozent
zugenommen hat. Bei steigender Pitchanzahl nimmt gleichzeitig auch
die Zahl der Pitch-Teilnehmer zu.

Holger Jung: "Unsere Befürchtung, das die Unsitte von zu vielen
Pitches mit zu vielen Teilnehmern in den letzten Jahren noch
zugenommen hat, wird durch die Umfrage leider bestätigt. Hier müssen
wir, zusammen mit Kunden, zu effizienteren Methoden der Kundenauswahl
zurückkehren."


Entwicklung des Werbemarktes 2006: staatstragende Unsicherheiten

Aus Sicht der Agenturen hat sich im Vergleich zum Vorjahr wenig
geändert. Die Entwicklung des Marktes hängt weiter von der labilen
Konjunkturlage und der Frage ab, ob sich die Konsum-Müdigkeit
überwinden lässt und sich das Konsumklima verbessert.

Gefahren für die Agenturen ist die Unsicherheit der
Konsumentenreaktion auf Staatshandeln, ein schwacher Arbeitsmarkt und
sinkende Kommunikationsbudgets.

Holger Jung: "Der Stimmungswandel in der Branche ist ein Vorschuss
auf eine bessere faktische Entwicklung. Ich hoffe, dass
Mehrwertsteuererhöhung in 2007 und Diskussion um Altersabsicherung
die Rückkehr zu selbsttragendem kräftigen Wachstum nicht verstellen."

Charts zu der Meldung unter www.gwa.de > Brancheninformation >
Monitore


Originaltext: GWA Gesamtverb. Kommunikationsagenturen
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=43616
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_43616.rss2

Pressekontakt:
Dr. Henning von Vieregge, GWA
Telefon 069 / 25 60 08-11
e-Mail: henning.vieregge@gwa.de


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