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Der Tagesspiegel: Ackermann bietet Politik Hilfe an - Staat sollte nationale Interessen wahrnehmen

Geschrieben am 14-11-2006

Berlin (ots) - Der Vorstandsvorsitzende der Deutschen Bank, Josef
Ackermann, hat eingeräumt, dass das Ende der Deutschland AG zu
teilweise problematischen Ergebnissen geführt hat. Dem Tagesspiegel
(Mittwochausgabe) sagte er, es sei nicht richtig gewesen, die
Deutsche Börse an Finanzinvestoren zu verkaufen: "Es ist tatsächlich
von großer Bedeutung für eine Stadt oder eine Region, wo die
Innovationskraft ist und wo die Entscheidungen getroffen werden. Da
findet dann oft auch das zukünftige Geschäft statt." Deshalb sei die
Deutsche Bank auch wieder bereit gewesen, sich erneut bei der
Deutschen Börse zu beteiligen.

Auch im Fall EADS hält Ackermann das Engagement des Staates für
richtig: "In einem Umfeld, das doch unterschiedlich operiert, sollen
wir unsere eigenen nationalen Interessen wahrnehmen," sagte er in dem
Interview. Voraussetzung sei, dass dies kommerziell zu rechtfertigen
sei. Das Kanzleramt versucht derzeit, ein Konsortium zum Einstieg
beim kriselnden Airbus-Mutterkonzern EADS zu formieren. Als
potenzielle Mitglieder werden die Deutsche Bank, die Commerzbank und
Goldman-Sachs genannt. Das Modell wäre aber auch für andere
Interessenten offen. Die Stimmrechte sollen weiterhin bei
Daimler-Chrysler liegen.

Ackermann warnte allerdings davor, die Zerschlagung der
Deutschland AG, wie die wechselseitige strategische Verflechtung der
deutschen Unternehmen in der Vergangenheit genannt wurde,
"zurückzubuchstabieren". Die Entflechtung war beschleunigt worden,
nachdem die Verkäufe von Beteiligungsbesitz unter der rot-grünen
Bundesregierung steuerfrei geworden waren. "Wir haben davon
profitiert, dass wir die Unternehmenskontrolle über freie
Kapitalmärkte vergrößert haben. Wir haben dadurch viele Impulse
ausgelöst, die in den vorherigen stabilen und geschützten Strukturen
nicht möglich gewesen wären," sagte Ackermann.

Allerdings gebe es wachsenden Gesprächsbedarf zwischen der Politik
und den global agierenden Unternehmen. "Dafür sollte der Dialog
zwischen Wirtschaft und Politik intensiviert werden, wie das in
anderen Ländern, zum Beispiel in den USA oder auch in Frankreich der
Fall ist. Wir haben zwar oft unterschiedliche Interessen, aber eben
auch häufig gemeinsame Interessen", sagte Ackermann.

Inhaltliche Rückfragen richten Sie bitte an:
Der Tagesspiegel, Ressort Wirtschaft, Telefon 030/26009-260

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Pressekontakt:
Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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