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Ingenieur-Ausbildung hält mit den Herausforderungen der Globalisierung nicht Schritt / Top-Universitäten plädieren für "offene Grenzen" und internationalisierte Studiengänge

Geschrieben am 10-11-2006

Hannover/Frankfurt (ots) -

Continental-Initiative "Global Engineering Excellence":
Weltweit erste Studie zeigt Handlungsbedarf zur
Internationalisierung von Ingenieurwissenschaften auf -
Continental AG baut internationales Universitätsnetzwerk aus


Die Ausbildung von Ingenieuren mit weltweit ausgerichteter
Kompetenz hält mit den komplexen und hochdynamischen
Entwicklungsprozessen der Globalisierung nicht Schritt. Es fehlt an
internationaler und cross-disziplinärer Ausrichtung der Studiengänge,
die gegenseitige Anerkennung von Abschlüssen oder Studien-Bausteinen
steckt in den Kinderschuhen, ein weltweites Akkreditierungssystem ist
nicht in Sicht. Hinzu kommen vielfach staatliche Barrieren, die einem
internationalen und gleichzeitig forschungsorientierten Studium im
Wege stehen. Zudem gibt es noch kaum Kooperationsprojekte von
Unternehmen mit Universitäten, die über einen nationalen Rahmen
hinausgehen. Das sind die wichtigsten Analyse-Ergebnisse der auf
Initiative des internationalen Automobilzulieferers Continental AG
entstandenen "Global Engineering Excellence"-Studie.

Wissenschaftler der renommierten Universitäten Eidgenössische
Technische Hochschule Zürich, Schweiz, Georgia Institute of
Technology und Massachusetts Institute of Technology (beide USA),
Shanghai Jiao Tong University und Tsinghua University (beide China),
Escola Politécnica da Universidade de São Paulo, Brasilien und die
University of Tokyo, Japan, haben die Studie unter Federführung der
Technischen Universität Darmstadt erarbeitet. Sie haben aus
Erkenntnissen der am Freitag im Kloster Eberbach bei Frankfurt
vorgestellten und weltweit einmaligen Studie vier Kernaussagen und
Empfehlungen für die künftige Ausbildung von Ingenieuren entwickelt:

- Globale Kompetenz muss eine Schlüsselqualifikation von
Absolventen werden.
- Die grenzüberschreitende Mobilität von Ingenieurstudierenden,
Forschenden und Fachleuten muss Priorität haben.
- Exzellenz im "Global Engineering" hängt entscheidend von
gegenseitigen Verpflichtungen zu Partnerschaften ab,
insbesondere zu solchen, die die Ingenieurausbildung eng mit der
beruflichen Praxis verbinden.
- Forschung zur Entwicklung der Ingenieurwissenschaften im
globalen Kontext ist dringend erforderlich.

Als einer der führenden internationalen Automobilzulieferer
engagiert sich die Continental seit vielen Jahren für eine exzellente
Ausbildung von Ingenieuren: "Technologie ist unsere Leidenschaft.
Deshalb haben wir im vergangenen Jahr die "Global Engineering
Excellence"-Initiative ins Leben gerufen, um Perspektiven für
Ingenieure in der Ära der Globalisierung, ihre soziale Stellung und
Ausbildung sowie die Auswirkung auf die Produktivität nationaler
Ökonomien zu untersuchen und Schlussfolgerungen zu entwickeln", sagte
der Continental-Vorstandsvorsitzende Manfred Wennemer.

"Wir regen an, dass unsere acht Partneruniversitäten im Rahmen des
Projekts eigene und gemeinsame Studiengänge für den Abschluss "Master
of Global Engineering" konzipieren und einrichten. Dieser Titel
könnte künftig ein Edel-Prädikat für exzellent und vor allem
international ausgebildete Top-Ingenieure werden", erklärte
Continental-Personalvorstand Thomas Sattelberger. "Für den
praktischen Teil der Ausbildung eröffnen wir nicht nur das weltweite
Netzwerk der Continental, sondern wir wollen weitere
Wirtschaftspartner gewinnen." Er wies darauf hin, dass die
Continental derzeit ihr bestehendes Netzwerk mit Universitäten
ausbaut.

Für die "Global Engineering Excellence"-Universitäten bewertete
Prof. Dr. Ing. Reiner Anderl von der federführenden TU Darmstadt die
Studie als "einen herausragenden Meilenstein auf dem Weg zu einer
Weiterentwicklung der universitären Ingenieurausbildung für ein
erfolgreiches Arbeiten in internationalen und interkulturellen
Teams." Er wies darauf hin, dass die Universitäten aus den
Studienergebnissen wichtige und zukunftsweisende Empfehlungen
erarbeitet haben: "Credits geeigneter Partneruniversitäten müssen
anerkannt, das Erlernen von Fremdsprache verbindlich werden. Nötig
ist auch der verstärkte Einsatz neuer Technologien wie z.B. eLearning
und Videokonferenz-Systeme sowie die Förderung von Teilzeitstudien
für Studenten aus anderen Ländern. Die Kooperationen mit der
Wirtschaft könnten - zum Beispiel durch Forschungszusammenarbeit,
Ausbildungsprojekte und Fachpraktika - stark erweitert werden."

Die Universitäten sprechen sich außerdem dafür aus, dass die
Regierungen die globale Ingenieurausbildung und -forschung durch
Mittel für Universitätsprogramme und Stipendien für Auslandsstudien
oder -fachpraktika fördern. "Die grenzüberschreitende Mobilität
müsste z. B. dadurch verbessert werden, dass Hemmnisse wie
Beschränkungen in der Visumspolitik und bei der Arbeitserlaubnis für
ausländische Studenten während des Studiums und nach dem Abschluss
beseitigt werden", sagte Prof. Anderl.

Denkbar sei zum Beispiel die Einführung einer besonderen
Visumskategorie für Studenten für Fachpraktika und Teilzeitjobs. "Wir
sehen es als essentiell an, dass Aktionsdreiecke aus Universitäten,
Wirtschaft und Politik bzw. Regierungen entstehen, um diese Themen
voranzutreiben."

Der für Hochschulausbildung zuständige EU-Kommissar Ján Figel
bezeichnete die Studie als "Analyse von allerbester Qualität. Sie
sollte meines Erachtens zur Pflichtlektüre für die Dekane
ingenieurwissenschaftlicher Fakultäten werden", sagte der
ausgebildete Ingenieur am Donnerstagabend als Ehrengast der "Global
Engineering Excellence"-Veranstaltung. "Ingenieure sind der Schlüssel
zur Zukunft Europas in einer globalisierten Welt. Aber die Studie
zeigt, dass Ingenieure in einer globalisierten Welt über Fähigkeiten
verfügen müssen, die weit über das hinausgehen, was man traditionell
als notwendig erachte."

"In diesem Jahrhundert werden die meisten Ingenieure in
integrierten weltweiten Unternehmungen arbeiten", erklärte der
langjährige MIT-Präsident Prof. Charles Vest, der vor kurzem für die
Wahl zum neuen Präsidenten der "National Academy of Engineering" in
den USA nominiert worden ist. "Die "Global Engineering
Excellence"-Studie bietet einen ambitionierten, den Herausforderungen
der Internationalisierung gerecht werdenden Fahrplan, um die
zukünftigen Ingenieure des 21. Jahrhunderts so ausbilden zu können,
dass sie hoch effektiv in diesem neuen Umfeld arbeiten können."

Wennemer wies darauf hin, dass im Rahmen der "Global Engineering
Excellence"-Initiative Studenten der acht teilnehmenden Universitäten
nach ihrer Meinung zu den Ergebnissen und Empfehlungen der ersten
Studie sowie Einschätzungen zur eigenen Ausbildung,
Karrieremöglichkeiten sowie Zukunftserwartungen an Arbeitsmärkte und
soziales Umfeld befragt werden sollen. Diese repräsentativen Umfragen
sollen mit der bereits etablierten "Continental-Studentenumfrage"
verknüpft und Ergebnisse 2007 vorgestellt werden.

Der Continental-Konzern ist ein führender Automobilzulieferer für
Bremssysteme, Fahrwerkkomponenten, Fahrzeugelektronik, Reifen und
Technische Elastomere. 2005 erwirtschaftete das Unternehmen einen
Jahresumsatz von 13,8 Mrd Euro. Es beschäftigt derzeit etwa 85.000
Mitarbeiter weltweit.

Informationen über die Initiative finden Sie im Internet unter
www.global-engineering-excellence.org und unter www.conti-online.com


Originaltext: Continental AG
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=22259
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_22259.rss2
ISIN: DE0005439004

Pressekontakt:

Hannes Boekhoff
Leiter Presse
Continental AG
Vahrenwalder Straße 9,
30165 Hannover
Telefon: 0511 938-1278, Fax: -1055
E-Mail: prkonzern@conti.de


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