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Innovationsindikator Deutschland 2006: Deutschland mit leichten Fortschritten auf Platz 7

Geschrieben am 08-11-2006

Berlin (ots) - Deutschland erreicht in der zweiten Auflage des
Länderrankings Platz 7 - Irland, Kanada, die Schweiz und Südkorea
erstmals in die Untersuchung einbezogen - Baden-Württemberg und
Nordrhein-Westfalen im internationalen Vergleich - Markterfolge der
Unternehmen größtes Plus der deutschen Innovationsbilanz -
Bildungssystem und Frauenpartizipation gravierende Schwächen - Blick
zu den dynamischen Aufholländern China und Indien

Berlin, 8. November 2006: Die Innovationsfähigkeit Deutschlands
hat sich in den vergangenen zwölf Monaten zwar leicht verbessert. Im
internationalen Wettbewerb kommt das Land der Spitze jedoch kaum
näher, weil auch die Konkurrenten zugelegt haben. Das zeigt der
Innovationsindikator Deutschland 2006, den der Bundesverband der
Deutschen Industrie (BDI) und die Deutsche Telekom Stiftung heute in
Berlin vorstellen. Im Vergleich mit diesmal 16 (Vorjahr 12) führenden
Industrienationen erreicht Deutschland Platz 7 (Vorjahr 6) und damit
erneut einen Rang im vorderen Mittelfeld. Vor Deutschland platziert
hat sich die Schweiz, die ebenso wie Irland, Kanada und Südkorea
erstmals in die Studie aufgenommen wurde. Mit Baden-Württemberg und
Nordrhein-Westfalen werden zusätzlich zwei Bundesländer auf ihre
Innovationsstärke hin untersucht. Der Innovationsindikator
Deutschland wurde 2005 erstmals vom Deutschen Institut für
Wirtschaftsforschung (DIW Berlin) erarbeitet und erscheint jährlich.

An der Spitze des Gesamtrankings 2006 liegen erneut die USA
gefolgt von Finnland, Schweden, Schweiz, Dänemark und Japan. Hinter
Deutschland platzieren sich Großbritannien, Kanada, die Niederlande
und Frankreich vor Österreich, Belgien, Südkorea und Irland. Die
beiden letzten Plätze belegen wie im Vorjahr Spanien und Italien. Die
leichte Verbesserung Deutschlands in den Punktwerten führen die
Forscher im wesentlichen auf den Erfolg deutscher Unternehmen mit
technologieintensiven, innovativen Produkten zurück, der sich 2006 in
einer sehr guten Position beim Subindikator "Umsetzung"
niederschlage. Die gewachsene Innovationslandschaft führe außerdem zu
einem überdurchschnittlich guten Ergebnis beim Subindikator
"Vernetzung", so die Experten.

In seiner politischen Bewertung der Ergebnisse hob BDI-Präsident
Jürgen R. Thumann drei Schlussfolgerungen hervor: "Erstens: Wir sind
gut im Bereich der Hochtechnologie, müssen aber Spitze werden.
Insgesamt befindet sich Deutschland aber auf dem richtigen Weg.
Zweitens: Wissenschaft und Wirtschaft müssen enger zusammenarbeiten.
Die Forschungsprämie kann einen guten Beitrag dazu leisten. Drittens:
Unser Bildungssystem braucht dringend mehr Wettbewerb und muss
stärker zur Selbständigkeit ausbilden. Wir brauchen
Wissensunternehmen statt Bildungsanstalten."

Bei der Betrachtung der Bundesländer erzielt Baden-Württemberg
sehr gute Ergebnisse bei der Umsetzung von Innovationen (Rang 1) und
bei Forschung und Entwicklung (FuE) (Rang 2), weist aber wie
Deutschland insgesamt Schwächen im Bildungssystem auf (Rang 11).
Nordrhein-Westfalen behauptet sich bei den Themen Umsetzung (Rang 7)
sowie FuE (Rang 8) international im vorderen Mittelfeld. Bei der
Bewertung des Bildungssystems erreicht das Land aber nur Rang 14.
Bildung sei offenbar ein gesamtdeutsches Problem, so das Urteil der
Experten. Der Bereich sei die "gravierendste Schwäche" des Landes und
das Bildungssystem sei in fast allen Belangen - darunter
Finanzierung, Anzahl der Absolventen mit tertiärer Bildung und
Qualität - im internationalen Vergleich unterdurchschnittlich. Im
Gesamtranking liegt Deutschland in Sachen Bildung nur auf Rang 11.

"Das Ergebnis für Baden-Württemberg zeigt, dass kontinuierliches
Engagement für Forschung und Entwicklung auf die Innovationsstärke
einzahlt", so Klaus Kinkel, Vorsitzender der Deutsche Telekom
Stiftung. "Die Bundesregierung verfolgt damit ein richtiges und
wichtiges Ziel, wenn sie anstrebt, bis 2010 den Anteil von Forschung
und Entwicklung auf drei Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu
steigern. Weiterer entscheidender Schlüssel für die Zukunftsfähigkeit
unseres Landes ist allerdings die Bildung und hier stehen wir nicht
gut da. Wirtschaftskraft, die aus Innovationen gespeist wird, muss
sich künftig noch stärker auf die Bildungsinvestitionen auswirken."

Ebenfalls in der Schlussgruppe (Rang 11) liegt Deutschland, wenn
es um die Beteiligung von Frauen am Innovationsprozess geht. Das
Potenzial, das qualifizierte Frauen für die Innovationsfähigkeit
eines Landes bieten, werde zu wenig ausgeschöpft, erklären die
Forscher. Dieses spiegele sich auch in der Einstellung der Deutschen
zur Berufstätigkeit von Frauen. Die Bundesbürger seien da weniger
aufgeschlossen als die Menschen in den meisten anderen
Industrienationen.

Neben den 17 Industrienationen beleuchtet die Studie in diesem
Jahr die Aufholländer China und Indien. Beide sind auf wichtigen
Innovationsfeldern sehr dynamisch. Allerdings sind sie wirtschaftlich
noch weit weniger entwickelt als die Industrienationen. Darüber
hinaus ist die Datenlage in diesen Ländern unzureichend. Eine
Aufnahme in das Gesamtranking ist daher aus Sicht der Experten noch
nicht sinnvoll. Verglichen werden können aber einige Teilaspekte wie
die Ausgaben für Bildung, die Investitionen in FuE, die Zahl der
Ingenieure, die Patentanmeldungen und die Zahl
naturwissenschaftlicher und technischer Publikationen.

Ergebnisse und Grafiken des Innovationsindikator Deutschland 2006
stehen im Internet unter www.innovationsindikator.de und unter
www.telekom-stiftung.de/innovationsindikator zum Download zur
Verfügung.

Zur Methodik: Die Methodik des Innovationsindikator Deutschland
wurde 2006 im Vergleich zum Vorjahr verfeinert. In der aktuellen
Auflage setzt sich das Gesamtranking aus mehr als 180 (Vorjahr 150)
Einzelindikatoren zusammen. Daraus ergeben sich zehn Subindikatoren
zu den Rahmenbedingungen der Innovationssysteme und zum Beitrag ihrer
Hauptakteure. Als Rahmenbedingungen, die Innovationsfähigkeit und
Leistungsfähigkeit der untersuchten Länder maßgeblich beeinflussen,
wurden Bildung, Forschung und Entwicklung, Regulierung und
Wettbewerb, Finanzierung, Nachfrage, Vernetzung sowie Umsetzung auf
dem Markt ausgemacht. Die Akteure, die im nationalen
Innovationssystem agieren und es gestalten, sind die Unternehmen, der
Staat und die Gesellschaft.

Originaltext: BDI Bundesverband der Dt. Industrie
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6570
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6570.rss2

Kontakt:


Andrea Servaty Dr. Olga Wilde
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Pressesprecherin
Deutsche Telekom Stiftung Bundesverband der Deutschen Industrie

Tel.: 0228 - 181 92205 Tel.: 030 - 20 28 14 20
Fax: 02151 - 366 00 894 Fax: 030 - 20 28 24 50
andrea.servaty@telekom.de presse@bdi-online.de
www.telekom-stiftung.de www.bdi-online.de


Renate Bogdanovic
Pressestelle DIW Berlin

Tel.: 030 - 897 89-249
Fax: 030 - 8 97 89-119
presse@diw.de
www.diw.de


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