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Börsen-Zeitung: Hoch gestapelt, Kommentar von Walther Becker zum Verkauf der Linde-Gabelstaplersparte Kion an US-Investoren

Geschrieben am 06-11-2006

Frankfurt (ots) - Knapp 20000 Beschäftigte der
Linde-Gabelstaplersparte erhalten einen neuen Arbeitgeber. Wieder
wandert ein traditionsreiches, "Made in Germany" verkörperndes
Unternehmen an US-Investoren. Der größte Buy-out bei einem deutschen
Industriekonzern beginnt mit dem Zuschlag der Kion getauften
Material-Handling-Aktivitäten an Kohlberg Kravis Kohlberg & Co. (KKR)
und Goldman Sachs. Am Ende dieser schuldenfinanzierten Transaktion
von 4 Mrd. Euro soll ein Börsengang stehen.

Ein Sieger steht heute schon fest: Verkäufer Linde. Wolfgang
Reitzle, Vorstandschef des sich als reinrassiger
Industriegaseanbieter positionierenden Konzerns, hat auch bei diesem
Verkauf Tempo gemacht. Linde benötigt die Mittel zum Schuldenabbau
nach der 12 Mrd. Euro schweren BOC-Akquisition.

In dem Prozess unter Führung von Credit Suisse blieben vier Bieter
übrig. Mit den letzten ausgesiebten Interessenten ging es am
Freitagabend in die Endphase, und damit eine Woche vor dem gesetzten
Termin für die Abgabe der finalen Offerten. Eingeschaltet waren die
Vertreter der Belegschaft in den Prozess. Das ist unüblich. Am
Sonntag kurz vor 24 Uhr fiel die Entscheidung für KKR/Goldman Sachs
und gegen Permira/Allianz Capital, BC Partners/Apax und CVC.

Herausgeholt hat Linde einiges: einen stolzen Preis und die
Übernahme der Vereinbarungen zur Standortsicherung. Die bei
Finanzinvestoren beliebte "Rekapitalisierung" mit Sonderausschüttung
nach zwölf Monaten ist ausgeschlossen - wenn auch nicht vertraglich
festgezurrt. Versprochen wird Wachstum auch mit Akquisitionen,
verworfen - Stand November 2006 - ein schneller Ausstieg.

Zwar wird die Finanzierung, wie bei Buy-outs üblich, dem
Zielobjekt aufgebürdet. Doch muss Kion während der Laufzeit der
Kredite nicht tilgen. Das schont den Cash-flow und ist auch nicht
üblich bei Deals dieser Dimension. Das dereinst angestrebte IPO dient
dann der Begleichung der Schulden. Musste Kion bei Linde Gewinne
abführen, so geht es künftig um Zinszahlungen: bei 3 Mrd. Euro
Fremdkapital wahrlich keine Peanuts. In dem zyklischen
Investitionsgütergeschäft darf nichts passieren, was Abmachungen mit
den Kreditgebern bricht. Gelingt KKR und Goldman Sachs bei
Endfälligkeit ohne Personalschnitte ein profitabler Exit, haben sie
viel für ihre Investoren erreicht. Und für Private Equity insgesamt.

(Börsen-Zeitung, 7.11.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

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Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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