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Mit Würde begabt - zur Freiheit berufen . / . Der Ratsvorsitzende hält seinen Bericht vor der Synode

Geschrieben am 05-11-2006

Hannover (ots) - Mit Würde begabt - zur Freiheit berufen

Der Ratsvorsitzende hält seinen Bericht vor der Synode

Jedes Reden von Freiheit und Menschenwürde beginne in christlicher
Perspektive mit einem Gebet, hat der Vorsitzende des Rates der
Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD), Bischof Wolfgang Huber, in
seinem mündlich vorgetragenen Bericht vor der Synode der EKD
festgestellt. "Mit Würde begabt - zur Freiheit berufen" hat der
Ratsvorsitzende den Bericht überschrieben, den er zu Beginn der 5.
Tagung der 10. Synode der EKD am Sonntag, 5. November, gegeben hat:
"Von Würde und Freiheit lässt sich recht verstanden nur dann
sprechen, wenn die Rede aus dem Gebet, aus Klagen und Lob, kommt und
in das Gebet mündet."

Am Beispiel der Eindrücke seiner Reise in den Libanon vor wenigen
Wochen schildert der Ratsvorsitzende, wie die Würde von Menschen "in
einem erschreckenden Maß in Frage gestellt worden" sei. Weitere
Beispiele, wo Menschenwürde bestritten wird und Freiheit umstritten
ist, nennt Wolfgang Huber und greift dabei aktuelle Ereignisse wie
den Missbrauch der Gebeine Verstorbener durch deutsche Soldaten in
Afghanistan oder die Diskussionen über Konflikte zwischen
Religionsfreiheit und Presse-, Meinungs- und Kulturfreiheit. Als
weitere Beispiele nennt der Ratsvorsitzende die Fragen des
Wertebewusstseins und den Umgang mit Sonn- und Feiertagen. Die
"Unterschicht-Debatte" der letzten Wochen habe gezeigt, was gerade
die Kritik der Kirche bedürfe.

Dagegen stellt der Ratsvorsitzende, dass der Mensch nach
christlichem Verständnis unveräußerlich mit Menschenwürde begabt sei,
die "durch die Beziehung zu Gott konstituiert wird". Der Verzicht auf
eine theologische Erschließung der Menschenwürde wäre nach Ansicht
von Wolfgang Huber verhängnisvoll, "weil die gleiche und unantastbare
Würde jeder menschlichen Person aus der profanen Vernunft allein
nicht einsichtig gemacht werden kann". Dabei werde der universale
Charakter der Menschenwürde erst dann wahrgenommen, "wenn sie nicht
nur auf alle Menschen im eigenen Land, sondern auf alle Menschen
überhaupt bezogen wird".

Freiheit, so der Ratsvorsitzende, sei die Grundlage für
gewissensbestimmtes und darin verantwortliches Handeln. Dies sei der
neue Gedanke der Reformation gewesen. So verstanden, sei Freiheit die
von Gott geschenkte Freiheit des einzelnen, und vollziehe sich in
Verantwortung. Dies bedeute, dass sich Freiheit manchmal in der
Gestalt radikaler Differenz äußere: "Die Bereitschaft zu einer
derartigen radikalen Differenz wird uns auch heute immer wieder
abverlangt." Sie äußere sich dort, wo Menschen diskriminiert werden,
wo ihre Würde missachtet und ihre Freiheit geleugnet wird. An diesen
Stellen sei der Mut des Widerspruchs gefordert.

Die Verbindung von Selbstbestimmung und Verantwortung habe im
Begriff der Freiheit gerade heutzutage zentrale Bedeutung für das
politische Zusammenleben. Mit dieser Überlegung erinnert der
Ratsvorsitzende an Hannah Arendt und ihren Satz: "Der Sinn der
Politik ist Freiheit." Das sei der Kern demokratischen
Selbstverständnisses. Wegen der protestantische Hochschätzung
menschlicher Verantwortung brauche es eine Ethik, dabei sei
evangelische Ethik beides: "eine Ethik der Dankbarkeit und eine Ethik
verantworteter Freiheit". In diesem Sinne öffne Würde und Freiheit
für Gottes Lob.

Hannover/Würzburg, 4. November 2006
Pressestelle der EKD
Christof Vetter

Originaltext: EKD Evangelische Kirche in Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=55310
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_55310.rss2

Evangelische Kirche in Deutschland
Hans-Christof Vetter
Herrenhäuser Strasse 12
D-30419 Hannover
Telefon: 0511 - 2796 - 269
E-Mail: christof.vetter@ekd.de


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