Extrem resistente Form der Tuberkulose erfordert Umdenken der WHO /  Ärzte ohne Grenzen veröffentlicht Bericht
Geschrieben am 30-10-2006 |   
 
    Genf/Berlin (ots) - 30. Oktober 2006. Angesichts der sich  ausbreitenden extrem resistenten Form der Tuberkulose (XDR-TB)  fordert Ärzte ohne Grenzen ein Umdenken der  Weltgesundheitsorganisation (WHO). Die Beibehaltung der bisherigen  TB-Behandlungsstrategien wäre fatal, warnt die internationale  Hilfsorganisation aus Anlass einer Tuberkulose-Konferenz, die morgen  in Paris beginnt. Um XDR-TB zu bekämpfen, brauchen die Betroffenen so schnell wie möglich neue Medikamente.
     Mit den bestehenden Medikamenten und Tests lässt sich die extrem  resistente TB-Form nicht behandeln, macht ein jetzt erschienener  Bericht von Ärzte ohne Grenzen deutlich. Auch werde keines der  Medikamente, die derzeit in der Entwicklung sind, die  Therapiemöglichkeiten in naher Zukunft drastisch verbessern. Die WHO  müsse garantieren, dass die Forschung über Tuberkulose künftig  stärkere Priorität und mehr finanzielle Mittel erhalte.
     Mit jährlich 450.000 neuen Fällen resistenter Tuberkulose wächst  das Problem der Medikamentenresistenz schnell. Vor allem betroffen  sind Menschen mit XDR-TB, die gegen fast alle Formen der derzeit  üblichen Antibiotika resistent sind. Ihre Behandlung mit den  vorhandenen Medikamenten ist praktisch unmöglich.
     Besonders alarmierend ist das Auftreten von XDR-TB im Kontext von  HIV/Aids. Menschen mit derartigen Koinfektionen sterben häufig, bevor eine Medikamentenresistenz überhaupt festgestellt werden kann. Die  Einnahme herkömmlicher, in diesem Fall wirkungsloser Medikamente  kommt einem Todesurteil gleich.
     "Business as usual wäre angesichts der extrem resistenten  Tuberkulose eine Katastrophe", warnt Dr. Françoise Louis, Spezialist  für HIV/Aids und TB bei Ärzte ohne Grenzen, "XDR-TB kann in Gebieten  mit hoher HIV/Aids-Rate verheerende Folgen haben. Aber die Krankheit  mit den heute zur Verfügung stehenden Mitteln zu behandeln, wäre wie  der Versuch, einen Waldbrand mit einem Wasserschlauch zu löschen."
     Um dem Ausbruch von XDR-TB zu begegnen und die Entwicklung neuer  Medikamente zu beschleunigen, muss die WHO mit Aufsichtsbehörden und  Pharmaunternehmen zusammenarbeiten. Außerdem muss die WHO die  Entwicklung leicht anwendbarer Tests beschleunigen.
     Das Auftauchen von XDR-TB sowie die jährlich rund zwei Millionen  Tuberkulose-Toten sind ein Zeichen dafür, dass der WHO-Ansatz im Fall von TB versagt hat: Die heutigen Medikamente wurden vor mehr als 40  Jahren entwickelt, die gängigen Tests zur Feststellung der Krankheit  sind über 100 Jahre alt - und versagen fast in jedem zweiten Fall.
     Ärzte ohne Grenzen behandelt 17.000 TB-Patienten in fast 100  Projekten in 44 Ländern.
     Der Bericht "Development of new drugs for TB Chemotherapy" ist unter www.aerzte-ohne-grenzen.de herunterzuladen.
  Originaltext:         Ärzte ohne Grenzen Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=6684 Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_6684.rss2
  Kontakt:
  Pressestelle, Svenja Kühnel, Matthias Bertsch Tel.: 030-22 33 77 00, www.aerzte-ohne-grenzen.de
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