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Schutzzölle für europäische Schuhhersteller - eine EU-Entscheidung bei der es nur Verlierer gibt / EU-Kommission will Anti-Dumping Maßnahmen gegen den Willen der Mehrheit durchsetzen

Geschrieben am 17-03-2006

Brüssel (ots) - "Das Festhalten der EU-Kommission an Anti-Dumping
Maßnahmen gegen Schuhimporte aus China und Vietnam, obwohl es dafür
keine Mehrheit unter den Mitgliedstaaten gibt, schadet nicht nur den
europäischen Verbrauchern und dem Handel, sondern auch dem Ansehen
der Europäischen Union. Hier werden sowohl die Grundprinzipien der EU
als auch die Interessen der europäischen Bürger dem Druck von
Unternehmen geopfert, die jahrelang Zeit hatten sich auf den globalen
Wettbewerb einzustellen", kritisiert Paul Verrips, Geschäftsführer
der europäischen Footwear Association of Importers and Retailchains
(FAIR), die jüngsten Ankündigungen der EU-Kommission. Gestern hatte
der EU-Handelskommissar Peter Mandelson verlautbaren lassen, dass man
die Einführung der Anti-Dumping Maßnahmen weiter forciere. Und dies
trotz der Tatsache, dass elf Mitgliedsstaaten den Vorschlag der
Kommission zurückgewiesen haben und fast alle anderen sich weigerten,
den Vorschlag aktiv zu unterstützen. Eine offizielle Entscheidung
wird für den 22. März 2006 erwartet.

Besonders empört Verrips, dass Mandelson, um seine Entscheidung zu
rechtfertigen, behauptet, es gebe keine klare Mehrheit gegen den
Vorschlag. "Tatsache ist, dass lediglich drei Mitgliedsstaaten den
Vorschlag unterstützen." Die EU-Kommission setzt sich bewusst über
deutlich artikulierte Ablehnung und Vorbehalte der Mehrheit hinweg.
Die Tatsache, dass unter denen, die die Vorschläge ablehnen, eine
kleine Gruppe dies tut, weil ihnen diese nicht weit genug gehen,
sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass die große Mehrheit der
Meinung ist, der Vorschlag der EU-Kommission schade mehr als er
nütze. Dies zeugt nicht nur von Respektlosigkeit gegenüber den
Mitgliedsstaaten, es ist vor allen Dinge sehr bedauerlich sowohl für
die Verbraucher als auch für die betroffenen Unternehmen. Am Ende
beschädigen solche undemokratischen und gegen die Prinzipien des
freien und fairen Handels vorstoßenden Entscheidungen, aber auch das
Vertrauen der Bürger in die EU, eine fatale Entwicklung", ist
Verrips, der die Interessen von mehr als 100 Schuhimporteuren und
Einzelhändlern mit über 90.000 Arbeitnehmern vertritt, überzeugt.

Auch die letzten Nachbesserungen am Vorschlag der EU-Kommission
hält Verrips für misslungen. "Jetzt werden noch weitaus mehr Schuhe
mit Anti-Dumping Zöllen belegt als zuvor", erklärt Verrips. Ohnehin
seien die von der EU verwendeten Zahlen unzutreffend. "Die Kommission
versucht die Auswirkungen klein zu reden, in dem sie behauptet, dass
"lediglich" zehn Prozent, der in der EU verkauften Schuhe betroffen
sind. Tatsächlich sind aber fast 25 Prozent aller Lederschuhe in der
EU von den Anti-Dumping Maßnahmen betroffen", so Verrips. "Die
Leidtragenden sind in jedem Fall die Verbraucher und der Handel.
Selbst die EU-Kommission geht davon aus, dass die Maßnahmen, die
Kosten pro Schuhpaar um mindestens 3,00 Euro erhöhen. Eines ist
sicher, einen Preisanstieg in solch einer Größenordnung kann von den
meisten Anbietern nicht kompensiert werden. Die Verbraucherpreise
werden unweigerlich steigen."

Insbesondere südeuropäische Schuhhersteller hatten im vergangenen
Jahr vehement die Einführung von Schutzzöllen auf Schuhimporte aus
China und Vietnam gefordert. Doch die so heftig beschworenen
Schutzmaßnahmen sind unter volkswirtschaftlichen Gesichtspunkten
unsinnig und sogar schädlich. Berechnungen gehen davon aus, dass sich
der Nutzen für die europäische Schuhindustrie auf maximal 40
Millionen Euro beläuft. Gleichzeitig gehen selbst konservative
Schätzungen davon aus, dass die negativen Auswirkungen auf Importeure
und Konsumenten bei annähernd 400 Millionen Euro liegen.

"Das Festhalten der EU-Kommission an den Anti-Dumping Maßnahmen
wird ganz ohne Frage zu höheren Kosten für die Verbraucher und
massiven Arbeitsplatzverlusten im Handel und bei den Importeuren
führen. Das ist ein hoher Preis für ein System, das niemandem
wirklich nützt. Denn die Maßnahmen werden weder die Verkaufszahlen
der europäische Schuhhersteller erhöhen noch können sie auch nur
einen einzigen Arbeitsplatz in der EU schützen", so das bittere Fazit
des Vertreters der europäischen Schuhimporteure und Händler.

FAIR Footwear Association of Importers and Retailchains:

Der Verband vertritt die Interessen von mehr als 100
Schuhimporteuren und Einzelhändlern. Hierzu gehören unter anderem
Unternehmen wie Columbia (Frankreich, USA), Clarks (Großbritannien),
Deichmann (Deutschland), Wortmann (Deutschland), Leder & Schuh
(Österreich), Skechers (USA) Schoenenreus (Niederlande) und Vivarte
(Frankreich), mit insgesamt circa 90.000 Mitarbeitern, die rund 50
Prozent des Importvolumens in die EU repräsentieren.


Originaltext: FAIR Footwear Association of Importers a
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=60056
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_60056.rss2

Kontakt und weitere Informationen:

FAIR Footwear Association of Importers and Retailchains
Geschäftsführer Paul Verrips
Tel.: 0031-6-50245802

FAIR Footwear Association of Importers and Retailchains
Pressebüro
Christa Malessa
Tel.: 0049-89-5527 488 8
Fax: 0049-89-5527 488 1
E-Mail: cmalessa@punkt-pr-muc.de


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