(Registrieren)

Geburtenentwicklung in Deutschland im langfristigen Vergleich

Geschrieben am 17-03-2006

Wiesbaden (ots) - Die Kinderzahl je Frau hat sich im Durchschnitt
in Deutschland in den letzten Jahren nicht wesentlich verändert. Wie
das Statistische Bundesamt mitteilt, fiel die Geburtenziffer 2004 mit
1,36 etwas höher als in den drei vorangegangenen Jahren aus (2001:
1,35; 2002 und 2003 jeweils 1,34). Eine höhere durchschnittliche
Kinderzahl hatte es seit der Wiedervereinigung nur in den Jahren 1997
(1,37) und 2000 (1,38) gegeben, 1990 waren es 1,45 gewesen. Damit
wird das zum Ersatz der Elterngeneration notwendige Niveau von etwa
2,1 Kindern je Frau deutlich unterschritten. Eine durchschnittliche
Kinderzahl von mindestens 2,0 je Frau hatte es sowohl im Westen als
auch im Osten Deutschlands zuletzt Anfang der 1970er Jahre gegeben.

2005 wurden nach einer Schätzung, die monatliche Veränderungen
berücksichtigt, etwa 680 000 bis 690 000 Kinder lebend geboren. Die
Ergebnisse für das Jahr 2005 werden Mitte 2006 vorliegen. Die
zusammengefasste Geburtenziffer dürfte 2005 zwischen 1,33 und 1,36
gelegen haben.

Innerhalb Deutschlands gab es eine sehr unterschiedliche
Entwicklung:

In den neuen Ländern und Berlin-Ost sind nach der
Wiedervereinigung die Geburten geradezu eingebrochen bis zu einem
Tief der zusammengefassten Geburtenziffern von 0,77 Kindern je Frau
in den Jahren 1993 und 1994. Seitdem hat dort die durchschnittliche
Kinderzahl wieder bis 2004 auf 1,31 (ohne Berlin-Ost) zugenommen.
Demgegenüber veränderte sich die zusammengefasste Geburtenziffer in
Westdeutschland in den letzten Jahrzehnten nicht derart gravierend.
Im früheren Bundesgebiet wurden 2004 durchschnittlich 1,37 Kinder je
Frau geboren (ohne Berlin-West), ähnlich viele wie in den Vorjahren.
In dieser Größenordnung liegt die zusammengefasste Geburtenziffer im
Westen Deutschlands seit 1975. In diesem Zeitraum waren die höchsten
Werte 1975, 1976 und 1990 mit jeweils 1,45 sowie 1980, 1981 und 1997
mit 1,44 erreicht worden. Die niedrigste zusammengefasste
Geburtenziffer hatte es im früheren Bundesgebiet 1985 mit 1,28
gegeben.

Eine niedrigere zusammengefasste Geburtenziffer als Deutschland
weisen innerhalb der EU zur Zeit unter anderem Tschechien und Polen
mit 1,23 sowie Griechenland mit 1,29 auf (Angaben von Eurostat für
2004).

Die zusammengefasste Geburtenziffer beruht auf den Ergebnissen zu
den Geburten eines Jahres und gibt die hypothetische Zahl der Kinder
an, die eine Frau im Laufe ihres Lebens bekommen würde, wenn ihr
Geburtenverhalten so wäre wie das aller Frauen zwischen 15 und 49
Jahren im jeweils betrachteten Jahr. Änderungen im Geburtenverhalten
wie etwa die Verschiebung von Geburten auf ein höheres Alter wirken
sich auf diese Ziffer aus.

Die absolute Geburtenzahl ist in Deutschland seit 1972 niedriger
als 1946. Die Anzahl der Geburten hängt nicht nur von der
durchschnittlichen Kinderzahl je Frau ab, sondern wird auch durch den
Umfang der Elterngeneration bestimmt. Nimmt die Zahl der Frauen
zwischen 15 und 49 Jahren ab, wie es inzwischen als Folge der
niedrigen Geburtenzahlen der letzten 30 Jahre der Fall ist, so sinkt
die Geburtenzahl auch ohne Veränderung des Geburtenverhaltens.


Lebendgeborene und zusammengefasste Geburtenziffer *)


Lebendgeborene Zusammengefasste Geburtenziffer 1)
Jahr Deutsch- Früheres Neue Deutsch- Früheres Neue
land Bundes- Länder 3) land Bundes- Länder 3)
gebiet 2) gebiet 2)


1946 921 677 732 998 188 679 . . .
1950 1 116 701 812 835 303 866 . 2,10 .
1955 1 113 408 820 128 293 280 . 2,11 2,35
1960 1 261 614 968 629 292 985 . 2,37 2,33
1965 1 325 386 1 044 328 281 058 . 2,51 2,48
1970 1 047 737 810 808 236 929 . 2,02 2,19
1975 782 310 600 512 181 798 . 1,45 1,54
1980 865 789 620 657 245 132 . 1,44 1,94
1985 813 803 586 155 227 648 . 1,28 1,73


1990 905 675 727 199 178 476 1,45 1,45 1,52
1991 830 019 722 250 107 769 1,33 1,42 0,98
1992 809 114 720 794 88 320 1,29 1,40 0,83
1993 798 447 717 915 80 532 1,28 1,39 0,77
1994 769 603 690 905 78 698 1,24 1,35 0,77
1995 765 221 681 374 83 847 1,25 1,34 0,84
1996 796 013 702 688 93 325 1,32 1,40 0,95
1997 812 173 711 915 100 258 1,37 1,44 1,04
1998 785 034 682 172 102 862 1,36 1,41 1,09
1999 770 744 664 018 106 726 1,36 1,41 1,15
2000 766 999 655 732 111 267 1,38 1,41 1,21
2001 734 475 607 824 98 027 1,35 1,38 1,23
2002 719 250 594 099 96 350 1,34 1,37 1,24
2003 706 721 581 367 96 631 1,34 1,36 1,26
2004 705 622 577 292 98 884 1,36 1,37 1,31


*) Nach jeweiliger Definition der Bundesstatistik bzw. der
ehemaligen DDR
1) Zahl der Kinder, die eine Frau im Alter von 15 Jahren im Verlauf
ihres weiteren Lebens bekommen würde, wenn sie sich hinsichtlich
ihres Geburtenverhaltens so verhalten würde wie alle betrachteten
Frauen von 15 bis 49 Jahren des entsprechenden Berichtsjahres.
2) Ab 2001 ohne Berlin-West
3) Ab 2001 ohne Berlin-Ost


Weitere Auskünfte gibt:
Bettina Sommer,
Telefon: (0611) 75-2708,
E-Mail: bettina.sommer@destatis.de

ots-Originaltext
Statistisches Bundesamt

Rückfragen an obigen Ansprechpartner oder an:

Statistisches Bundesamt
Pressestelle
Telefon: (0611) 75-3444
Email: presse@destatis.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

3556

weitere Artikel:
  • Schutzzölle für europäische Schuhhersteller - eine EU-Entscheidung bei der es nur Verlierer gibt / EU-Kommission will Anti-Dumping Maßnahmen gegen den Willen der Mehrheit durchsetzen Brüssel (ots) - "Das Festhalten der EU-Kommission an Anti-Dumping Maßnahmen gegen Schuhimporte aus China und Vietnam, obwohl es dafür keine Mehrheit unter den Mitgliedstaaten gibt, schadet nicht nur den europäischen Verbrauchern und dem Handel, sondern auch dem Ansehen der Europäischen Union. Hier werden sowohl die Grundprinzipien der EU als auch die Interessen der europäischen Bürger dem Druck von Unternehmen geopfert, die jahrelang Zeit hatten sich auf den globalen Wettbewerb einzustellen", kritisiert Paul Verrips, Geschäftsführer der europäischen mehr...

  • Company Earns Corporate Diversity Innovation Award from World Diversity Leadership Council / Johnson Controls receives global recognition for supplier diversity success Burscheid, Germany/Prague, Czech Republic (ots) - Johnson Controls has been recognized by the World Diversity Leadership Council as winner of the global Corporate Diversity Innovation award. Johnson Controls is being honored with the award based on its supplier diversity joint-venture program and for excellence in collaborating with suppliers in urban, diverse communities. The award ceremony was held in Prague, Czech Republic, at the World Diversity Leadership Summit (WDLS). The summit has become a high-profile forum for addressing challenges mehr...

  • VÖB-Präsident Dr. Fischer: Bürokratieabbau schnell voran bringen Berlin (ots) - Der Präsident des Bundesverbandes Öffentlicher Banken Deutschlands, VÖB, Dr. Thomas R. Fischer, hat sich für ein zügiges und energisches Vorantreiben der Entbürokratisierung in Deutschland ausgesprochen. "Der Koalitionsvertrag hat bei den unter der Bürokratielast besonders leidenden Branchen, zu denen die Banken gehören, große Erwartungen geweckt, die nun schnell erfüllt werden müssen", sagte Fischer heute in Berlin. Die aus bürokratischen Lasten entstehenden Aufwendungen hätten sich mittlerweile zu einem Standortnachteil für mehr...

  • Trends für Print EUROFORUM-Konferenz: Zukunft Print 4. und 5. April 2006, Hamburg Düsseldorf (ots) - Düsseldorf, März 2006. Angesichts sinkender Nettowerbe-Einnahmen sind Verlage gezwungen, neue Geschäftsmodelle zu entwickeln. In vielen Verlagen wird mit Zusatz-Produkten bereits mehr Geld verdient als mit dem Print-Medium. Auf der EUROFORUM-Konferenz "Zukunft Print" (4./5. April 2006, Hamburg) stellen Experten neue Trends im Print-Markt vor: Synergien zwischen Online und Print, profitable Zusatzgeschäfte, Entwicklung kostenpflichtiger Inhalte und die Rolle der Gratistitel sind einige der Schwerpunktthemen auf der EUROFORUM-Tagung. mehr...

  • Märkische Oderzeitung: Die Märkische Oderzeitung zum Großflughafen: Frankfurt/Oder (ots) - Frankfurt (Oder). Die regionale Wirtschaft rechnet beim Bau des Großflughafens mit Aufträgen von insgesamt 300 Millionen Euro. "Ich gehe davon aus, dass unsere Unternehmen sich 15 Prozent vom Kuchen abschneiden können", sagte der Hauptgeschäftsführer der Industrie- und Handelskammer (IHK) Cottbus, Joachim Linstedt, der in Frankfurt (Oder) erscheinenden Märkischen Oderzeitung (Wochenendausgabe). Im Auftrag aller IHK in Berlin und Brandenburg betreut die IHK Cottbus die so genannte Bieterliste, einer Anlaufstelle mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht