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Abschlussbericht Karlsruher Ernährungstage 2006: Obst und Gemüse schmecken und machen uns gesünder

Geschrieben am 19-10-2006

Mannheim/Karlsruhe (ots) -

- Querverweis: Bild ist unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs abrufbar -

Wer reichlich Obst und Gemüse verzehrt und dafür kalorienreiche
Nahrungsmittel von seinem Speiseplan streicht, hat gute Chancen, sich
vor verschiedenen ernährungsbedingten Erkrankungen effektiv zu
schützen. Kurz zusammengefasst lautet so das Ergebnis des
wissenschaftlichen Austausches über die Evidenz der
Ernährungsempfehlung "5 am Tag" anlässlich der 10. Karlsruher
Ernährungstage, die gestern endeten. Organisiert wurde der Kongress
von der Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel mit
Unterstützung der Weltgesundheits-Organisation WHO.

Für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfall sowie
Osteoporose liegen inzwischen überzeugende Studienergebnisse über die
Wirkung der vielfältigen Inhaltsstoffe von Obst und Gemüse vor.
Allein Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind in der Europäischen Union für
41 Prozent der Todesfälle verantwortlich, so eine Studie der
Weltgesundheitsorganisation WHO. Eine obst- und gemüsereichere Kost
kann darüber hinaus dem in Gesellschaften mit westlichem Lebensstil
zu beobachtenden Trend zu Übergewicht stoppen.

Neben überzeugenden Forschungsergebnissen über die risikosenkende
Wirkung von Obst und Gemüse bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen und
Schlaganfall, die von Professor Lydia Bazzano von der Tulane
University in New Orleans am Sonntag in Karlsruhe präsentiert wurden,
gibt es auch für andere ernährungsbedingte Erkrankungen deutliche
Hinweise auf eine schützende Wirkung. Professor Miguel
Martinez-Gonzales von der Universität Navarra beantwortete die Frage,
ob Obst und Gemüse ein wichtiger Weg zur Blutdrucksenkung seien, in
seinem Vortrag mit einem klaren Ja. Um diesen Effekt zu erzielen, sei
es jedoch wichtig, gleichzeitig auf fetthaltige Nahrungsmittel zu
verzichten beziehungsweise deren Verzehr herunterzuschrauben.

Osteoporose: Vor allem Gemüse wichtig in der Prophylaxe

Dr. Helen Macdonald von der Universität Aberdeen präsentierte den
aktuellen Forschungsstand der präventiven Wirkungen einer obst- und
gemüsereichen Ernährung auf Osteoporose. Diese Erkrankung betrifft
allein in Großbritannien jede zweite Frau sowie jeden fünften Mann
über 50 Jahre und zieht Behandlungskosten von ca. 1,7 Milliarden
englischen Pfund pro Jahr nach sich. Mehrere Studien haben eine
positive Wirkung von Obst und Gemüse auf die Gesundheit der Knochen
beobachtet, jedoch wisse man noch nicht exakt, welche Nährstoffe
genau für diesen Effekt verantwortlich seien. Diskutiert würden unter
anderem der hohe Gehalt von Vitamin C und K sowie Folsäure.
Insbesondere Gemüse enthalte wichtige Mineralien, die sich positiv
auf Knochendichte und -struktur auswirkten. Jedoch sei über die der
Osteoporose zugrunde liegenden Stoffwechselprozesse noch zu wenig
bekannt, als dass es hier bereits eindeutige Ergebnisse gäbe.

Hoher Forschungsbedarf auch in Zukunft

Bei Krebserkrankungen weisen die vorliegenden Studien auf eine
präventive Wirkung eines hohen Obst- und Gemüseverzehrs im oberen
Verdauungstrakt hin, so Professor Heiner Boeing vom Deutschen
Institut für Ernährung in Potsdam. Das zunehmende Wissen um die
Entstehung von Krebserkrankungen wird in Zukunft auch neuen "Stoff"
für Möglichkeiten der Prävention über ein verändertes
Ernährungsverhalten liefern.

Nach dem fast dreitägigen wissenschaftlichen Austausch in
Karlsruhe steht fest: Angesichts der Fülle an Inhaltsstoffen in den
verschiedenen Obst- und Gemüsearten ist der Forschungsbedarf immer
noch hoch. Insbesondere bei der Verstoffwechselung der verschiedenen
Substanzen sowie der Untersuchung genetischer Einflüsse auf
Stoffwechselprozesse sind noch viele Fragen offen.

Ernährungswende - gut für den Einzelnen, gut für alle

Welche Botschaft gibt es für den Verbraucher? Bei den
Wissenschaftern besteht mehr denn je Konsens, dass ein hoher Obst-
und Gemüseverzehr unbedingt zu einer modernen und genussvollen
Ernährung gehört. Die Tatsache, dass diese essentielle
Nahrungsmittelgruppe darüber hinaus auch gesundheitsfördernde
Wirkungen hat, sollte den Verbraucher nur noch zusätzlich motivieren,
häufiger zu Obst und Gemüse zu greifen. "Um
Herz-Kreislauferkrankungen, Bluthochdruck, Schlaganfall und bestimmte
Krebsarten präventiv anzugehen, müssen wir unsere Ernährung
grundsätzlich ändern", so Privatdozent Dr. Bernhard Watzl von der
Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel in Karlsruhe:
"Wir brauchen eine nährstoffreichere und zugleich energieärmere
Ernährung, und das geht am einfachsten über ein Mehr von Obst und
Gemüse." Professor Bazzano geht noch einen Schritt weiter: Ihrer
Meinung nach können wir es uns angesichts des heutigen
Forschungsstandes gar nicht mehr leisten, kein oder wenig Obst und
Gemüse zu essen.

Sollte die Empfehlung "Fünf Portionen am Tag" also erhöht werden,
wie es in einigen Ländern bereits getan wurde? Diese Diskussion kann
geführt werden, wenn das Minimum der Verzehrsempfehlung erreicht ist.
Dieses liegt für die Weltgesundheitsorganisation bei mindestens 400
Gramm, für die 5 am Tag-Kampagne in Deutschland* bei mindestens 600
Gramm. Hierzulande werden beide Zielvorgaben von breiten
Bevölkerungsgruppen, insbesondere jüngeren Menschen, nicht erreicht.



*Anmerkung für die Redaktion
Die 5 am Tag-Kampagne in Deutschland wurde im Mai 2000 begründet
und wird seit Herbst 2002 mit Mitteln der Europäischen Union
gefördert.



Originaltext: 5 am Tag e.V.
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=24814
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_24814.rss2

Kontakt:
Servicebüro 5 am Tag e.V. in Kooperation mit der
Bundesforschungsanstalt für Ernährung und Lebensmittel (BfEL)
Petra Huber / Anne Riese
Käfertalerstraße 190
68167 Mannheim
Tel. 0621-33840114
Fax: 0621-33840161
Mail: info@5amtag.de


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