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Der Tagesspiegel: Verdi droht mit Klagen gegen verlängerte Öffnungszeiten

Geschrieben am 14-10-2006

Berlin (ots) - Die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi hat
Widerstand gegen die Pläne des Essener Einzelhandelskonzerns Karstadt
angekündigt, die Ladenöffnungszeiten möglichst schon im
Weihnachtsgeschäft auf 22 Uhr auszudehnen. "Karstadt hat die Rechnung
ohne den Betriebrat gemacht", sagte Verdi-Handelsexperte Ulrich
Dalibor dem "Tagesspiegel am Sonntag". Eine Verlängerung der
Öffnungszeiten bedürfe der Zustimmung der Arbeitnehmervertretung.
Diese sei bisher aber nicht gefragt worden und daher sehr verärgert.
"Ich gehe davon aus, dass der Betriebsrat den längeren Öffnungszeiten
nicht zustimmen wird", sagte Dalibor.

Karstadt hatte in dieser Woche angekündigt, die Geschäfte ab
Januar werktags bis 22 Uhr zu öffnen. Einige Häuser in großen Städten
sollen - sofern das Gesetz es erlaubt - bereits in der Adventszeit
an Freitagen und Samstagen bis 22 Uhr offenstehen. Voraussetzung ist
allerdings, dass die Länder rechtzeitig vor dem Weihnachtsgeschäft
die neuen Ladenschlussgesetze verabschieden. Doch das klappt
voraussichtlich nur in Nordrhein-Westfalen, Hessen, dem Saarland und
vielleicht Sachsen-Anhalt,

Verdi-Vertreter Dalibor kündigte Klagen für den Fall an, dass
Händler die Kunden trotzdem länger einkaufen lassen. "Wenn sie
illegal öffnen, werden wir klagen", sagte er der Zeitung. Auch wenn
sich bestätigen sollte, dass der verfassungsrechtlich garantierte
Schutz der Familie durch neue Ladenschlussgesetze verletzt sei oder
die Öffnung an Sonn- und Feiertagen "von der Ausnahme zur Regel
wird", werde die Gewerkschaft dagegen mit Klagen vorgehen.

Dalibor bezeichnete eine weitere Verlängerung der Öffnungszeiten
als "schädlich". Nicht nur wegen der Auswirkungen auf die
Beschäftigten, "von denen sich immer weniger auf immer größerer
Fläche verlieren", sondern auch aus Sicht der Kunden. Sie dürften
sich nicht über die Service-Wüste beklagen, wenn der Handel die
Öffnungszeiten verlängere, gleichzeitig aber Personal aus
Kostengründen abbaue. Schon jetzt würden überwiegend Teilzeitkräfte
beschäftigt. "Dieser Trend wird sich sicher fortsetzen", sagte der
Gewerkschaftsvertreter.

Originaltext: Der Tagesspiegel
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=2790
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_2790.rss2

Der Tagesspiegel
Chef vom Dienst
Thomas Wurster
Telefon: 030-260 09-308
Fax: 030-260 09-622
cvd@tagesspiegel.de
 


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