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Börsen-Zeitung: Fresenius im neuen Kleid, Kommentar zur von Fresenius angekündigten Umwandlung in eine Europa AG von Sabine Wadewitz

Geschrieben am 11-10-2006

Frankfurt (ots) - Seit Jahren schallen Rufe aus der
Unternehmenswelt, die Aufsichtsräte zu verkleinern. Mit 20
Mitgliedern sei kein effizientes Arbeiten möglich. Doch die
Forderungen prallen beim Gesetzgeber ab - wie alles, was die
Mitbestimmung berühren würde. Dabei geht es bei der Forderung nach
kleineren Gremien noch nicht einmal um die Abkehr von der
paritätischen Besetzung. Doch Pfründe werden ungern aufgegeben, zumal
jeder Arbeitnehmersitz im Aufsichtsrat eine Überweisung an die
gewerkschaftseigene Hans-Böckler-Stiftung mit sich bringt.

Wie die von Fresenius angekündigte Umwandlung in eine Europäische
Gesellschaft (Societas Europaea) zeigt, ziehen die Firmen
Konsequenzen aus der politischen Unbeweglichkeit. Die hiesigen
Rechtsformen geraten im internationalen Wettbewerb ins Hintertreffen,
wie auch die Welle an Limited-Gründungen zeigt. Zwar ist der Andrang
auf die Europa AG nicht vergleichbar, doch immer mehr große
Gesellschaften prüfen einen Wechsel.

Die Europa AG ist eigentlich konzipiert, um das internationale
Geschäft zu vereinfachen, um grenzüberschreitende Kooperationen oder
Sitzverlagerungen zu erleichtern. Doch wird auch die Flexibilität in
der Corporate Governance erhöht, indem zwischen einstufigem
Verwaltungsrat und zweistufigem Modell mit Vorstand und Aufsichtsrat
gewählt werden kann und mehr Spielraum bei Aufsichtsratsgröße und
dessen Internationalisierung gegeben ist.

Die Möglichkeit eines kleineren Aufsichtsrats hat auch die Allianz
ergriffen. Für den Finanzdienstleister stand gleichwohl die
unkompliziertere Verschmelzung der italienischen Tochter Ras im
Vordergrund bei der Entscheidung für die SE. Fresenius macht indes
kein Hehl daraus, dass die Aufsichtsratsgröße wichtigster Beweggrund
war. Nach den Akquisitionen hätte das Gesundheitsunternehmen das
Gremium sonst von 12 auf 20 aufstocken müssen. Zwar ist auch der
Rechtsformwechsel nicht umsonst zu haben, zumal Aktionärsklagen
drohen. Doch auf Dauer dürfte die SE-Variante günstiger kommen.
Dazu kommt der internationale Touch. Die SE wird "einer
internationalen und offenen Unternehmenskultur besser gerecht", wirbt
Fresenius für den Wandel. Hier sollte das Unternehmen aber konsequent
sein und endlich auch den ersten Ausländer auf der Anteilseignerseite
in den Aufsichtsrat holen.

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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