 Tom Tykwer in GQ: "Ich mache Filme, die im Körper stecken bleiben"
Geschrieben am 27-09-2006 |
München (ots) - München, 27.09. 2006. Im Kino fesselt "Das
Parfum" die Zuschauer. Doch der Film hat nicht nur wegen des
50-Millionen-Euro Budgets Erfolg. "Ich sehe keinen großen Unterschied
zwischen 10 und 50 Millionen Euro. Es ist doch immer so viel Geld,
dass es in keine Hosentasche passt", so Tom Tykwer in der aktuellen
Ausgabe von GQ.
Es ist Tykwer selbst, der sich in jede Szene einbringt - auch bei der
"Orgie", als Hunderte von Dorfbewohnern in Ekstase übereinander
herfallen. In GQ verrät er, wie diese Szene mit Laien-Schauspielern
und Komparsen entstand: "Es war wichtig, dass großes Vertrauen
entsteht. Diese Leute mussten ja etwas leisten, was selbst für einen
elaborierten Schauspieler eine Herausforderung ist. Am Ende sind sie
alle nackt und schlafen miteinander. Und das wird von
Bankangestellten, Künstlern und Sekretärinnen gespielt."
Mit derartigen Szenen verwirklicht sich Tykwer, wie er in GQ zugibt:
"Ich wollte immer Filme machen, die einen Eindruck hinterlassen, die
im Körper stecken bleiben als Erfahrung." Hinter dieser Motivation
steckt eine typische Tykwer-Philosophie: "Kein Zufall kann ernst
genommen werden ohne einen Schicksalsbegriff. Wenn alles Zufall wäre,
hätte es keine Verhältnismäßigkeit mehr zu etwas anderem. Zufall und
Schicksal sind Zwillinge, die im Clinch liegen, sich aber brauchen."
Originaltext: GQ Gentlemen's Quarterly
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