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Landminen: Opferzahlen steigen - Hilfsbereitschaft sinkt - Nichtregierungsorganisationen bekräftigen Forderung nach vollständigem Minenverbot und mehr Opferhilfe

Geschrieben am 13-09-2006

Berlin (ots) - Die internationale Kampagne für das Verbot von
Landminen (ICBL) hat am heutigen Tag ihre Jahresbilanz, den Landmine
Monitor 2006 veröffentlicht. Laut ICBL stieg die Zahl der
registrierten Opfer von Landminen und Blindgängern im Jahr 2006
weltweit wieder auf 7.328, wobei die Dunkelziffer, so schätzt die
ICBL nach wie vor bei 15.000 - 20.000 Opfern pro Jahr liegen dürfte.
Zudem müssen weltweit bis zu 500.000 Menschen, die einen Unfall mit
Landminen und Blindgängern überlebt haben, versorgt und rehabilitiert
werden. Dennoch sanken die Ausgaben für Minenaktionsprogramme im Jahr
2005 weltweit um 5,8 % auf 376 Mio. Dollar. Am stärksten betroffen
von den Kürzungen sind der Irak (53%), Afghanistan (27%) und
Kambodscha (43%). Laut ICBL gelten immer noch 78 Staaten als
minenbelastet.

Vor diesem Hintergrund und einer auch von der Bundesregierung
geplanten Kürzung der Mittel für Minenaktionsprogramme um 30 % auf 12
Millionen Euro, warnt Thomas Gebauer von medico international: "Es
ist schlichtweg unverantwortlich die Ausgaben für
Minenaktionsprogramme derart zu senken und damit die
Erfolgsgeschichte der Ottawa Konvention leichtfertig aufs Spiel zu
setzen."

"Die Bundesregierung muss die Mittel für Minenaktionsprogramme im
Bundeshaushalt 2007 wieder auf mindestens EUR18 Millionen Euro
anheben", fordert Volker Riehl, Vorstand von Aktionsbündnis
Landmine.de. Riehl betont: "Es steht heute schon fest, dass viele
Staaten ihrer Verpflichtung nicht nachkommen können, alle
Antipersonenminen aus Lagern und verminten Gebiete auf eigenem
Territorium innerhalb von 10 Jahren zu räumen bzw. zu zerstören".
Dies betrifft vor allem Länder wie Bosnien, Kroatien und Kambodscha
aber auch Angola, Afghanistan oder Mosambik.

Laut Landmine Monitor setzten im Jahr 2005 neben 13
nicht-staatlichen Akteuren nachweislich auch Myanmar, Nepal und
Russland Antipersonenminen ein. Auch Antifahrzeugminen verursachen
viele Unfälle, wie z.B. in Afghanistan, wo allein im Jahr 2005 über
100 Vorfälle registriert wurden.

Der Landmine Monitor verweist auf die steigende Zahl (26)
derjenigen Ottawa-Vertragsstaaten, die auch "Antifahrzeugminen" durch
den Ottawa-Vertrag als verboten betrachten. Mittlerweile hat auch
Deutschland laut ICBL erklärt, dass alle Minen - gleichwie sie
bezeichnet werden - unter das Verbot fallen, so sie unbeabsichtigt
von einer Person ausgelöst werden können. "Auch wenn Deutschland den
schrittweisen Abbau seiner Minenbestände angekündigt hat, ist nicht
beabsichtigt, dass alle Minen der Bundeswehr zerstört werden, die von
Personen ausgelöst werden können", beklagt Francois de Keersmaeker,
von Handicap International Deutschland. De Keersmaeker verweist auf
die AT-2 Mine der Bundeswehr, die laut Materialamt der Bundeswehr,
über eine Aufhebesperre verfügt, die jede Lageveränderung
registriert, was die Auslösung der Mine zur Folge hat. Laut
Bundesverteidigungsministerium bleiben Minen auch weiterhin ein
wesentliches Mittel zur Auftragserfüllung der Bundeswehr, auch in
Bezug auf hochmobile Auslandseinsätze sowie für den Kampf gegen den
internationalen Terrorismus.

Originaltext: Aktionsbündnis Landmine.de
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=54785
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_54785.rss2

Pressekontakt:
Thomas Gebauer, Geschäftsführer Medico International, 069/94438-30
Francois de Keersmaeker, Geschäftsführer Handicap International
Deutschland, 089-547606-14
Dr. Volker Riehl, Entwicklungspolitischer Beauftragter von Misereor
030-44049888
Mehr Informationen im Internet unter: www.landmine.de


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