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Börsen-Zeitung: MAN unter Druck, Kommentar von Michael Flämig zur möglichen Verbindung von MAN und Scania

Geschrieben am 12-09-2006

Frankfurt (ots) - Spekulationen und Informationen über eine
Verbindung zwischen MAN und Scania füllen die Archive. Einmal wollten
die Schweden die Münchner übernehmen, ein anderes Mal umwarben die
Bayern die Nordeuropäer. Doch die Planspiele scheiterten immer
wieder. Sogar einfache Kooperationen wollten nicht glücken. Diesmal
jedoch könnte es zur zweiten grenzüberschreitenden Fusion in der
Nutzfahrzeugbranche nach Renault/Volvo kommen. Denn der
MAN-Vorstandsvorsitzende Hakan Samuelsson macht Tempo, und bei Scania
deutet sich ein Umdenken der wichtigen Aktionäre an.

Einige Argumente sprechen für die Verbindung der beiden
Nutzfahrzeughersteller. Erstens kennt der MAN-Chef den schwedischen
Konzern fast so gut wie sein eigenes Haus. Immerhin hat er 23 Jahre
lang für Scania gearbeitet. Mit vielen Managern, von dem Chef Leif
Östling einmal abgesehen, pflegt der MAN-Chef ein unverändert gutes
Verhältnis. Dieser Faktor ist nicht zu unterschätzen, zumal Fusionen
meistens an kulturellen Faktoren scheitern. Zweitens sind beide
Konzerne zu klein, um alleine zu überleben - in der notwendigen
Konsolidierung müssen sie eine aktive Rolle übernehmen.

Eine ideale Lösung allerdings ist auch Scania nicht. Denn die
beiden Nutzfahrzeughersteller ergänzen sich nur bei den schweren Lkw.
Dort bringt das Duo das gleiche Gewicht ein und springt in der
Hitliste der produzierten Fahrzeuge auf den vierten Platz hinter
DaimlerChrysler, Volvo und Paccar. Bei den mittelschweren
Lastkraftwagen dagegen bleibt MAN auf den hinteren Rängen stehen,
weil Scania kaum Volumen mitbringt. Doch gerade hier müssen in den
nächsten Jahren hohe Entwicklungskosten geschultert werden.

Die Zeit ist reif für einen Deal in der Nutzfahrzeug-Branche. Aber
mit dem Höhenflug der Scania-Aktie verliert aus Sicht der
MAN-Aktionäre auch die betriebswirtschaftliche Logik an Boden. Daher
können die Münchner mit dramatischen Entwicklung am Dienstag nicht
zufrieden sein. Scania scheint sich keineswegs in ihre Arme zu
werfen. Zumindest wollen die Schweden sich teuer verkaufen. Dass sie
ihren Kurs an der Börse aussetzen ließen, macht allen Anlegern klar:
Die Akquisition könnte in die heiße Phase gehen. MAN hätte sich wohl
mehr Zeit zur Vorbereitung gewünscht. Nun stehen die Münchner
gewaltig unter Druck.

(Börsen-Zeitung, 13.9.2006)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=30377
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_30377.rss2

Rückfragen bitte an:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0


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