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Aktuelle Allensbach-Studie: Kostendruck zwingt Automobilzulieferer zum Handeln im Einkauf

Geschrieben am 20-09-2010

Düsseldorf (ots) - Automobilzulieferer erwarten für die nächsten
Jahre steigenden Kostendruck: 87 Prozent der deutschen Zulieferer in
der Automobilindustrie gehen davon aus, dass die Rohstoffpreise
steigen werden. 86 Prozent befürchten, dass die Autohersteller den
Preisdruck der Endkunden an sie weiterreichen. Und 84 Prozent sehen
die Energiepreise weiter klettern. Gleichzeitig erwarten vier Fünftel
der Zulieferer einen zunehmenden Konkurrenzkampf im Einkauf von
Produkten und Dienstleistungen von Sublieferanten - auch, weil 64
Prozent eine Oligopolbildung bei diesen beobachten. Um dem
Kostendruck zu begegnen, haben Unternehmen erste Maßnahmen im Einkauf
eingeleitet, verschenken in vielen Punkten aber noch große
Potenziale.

Das sind die Ergebnisse einer aktuellen Untersuchung des Kerkhoff
Competence Center of Supply-Chain-Management an der Universität St.
Gallen, des Instituts für Demoskopie Allensbach und der
Fachzeitschrift Automobilwoche. Wissenschaftler und Meinungsforscher
haben im August 2010 100 Einkaufsverantwortliche mittlerer und großer
Automobilzulieferunternehmen zu aktuellen Trends und
Herausforderungen in Einkauf und Beschaffung befragt. Auszüge der
Studie werden exklusiv in der Automobilwoche vom 20. September 2010
sowie der Sonderausgabe zur Internationalen Zuliefererbörse vom 6.
bis 8. Oktober 2010 in Wolfsburg veröffentlicht.

78 Prozent der befragten Unternehmen haben bereits
Nachverhandlungen mit ihren Lieferanten geführt und 85 Prozent haben
eine standardisierte Lieferantenbewertung eingeführt. 84 Prozent
konzentrieren ihren Einkauf auf Schwerpunktlieferanten, um über
größere Abnahmevolumina von einzelnen Lieferanten Rabatte
herauszuschlagen. Aber: Nur ein Drittel der Zulieferer hat bereits
ein Risikomanagementsystem etabliert.

"Die Automobilzulieferer müssen aufpassen, dass sie langfristig
nicht ihre Verhandlungsposition gegenüber den Lieferanten gefährden",
sagt Gerd Kerkhoff, Geschäftsführer der auf Einkauf, Beschaffung und
Supply Chain Management spezialisierten Unternehmensberatung Kerkhoff
Consulting. "Bündelung kann in bestimmten Bereichen sinnvoll sein -
ist aber sehr gefährlich ohne ein gut funktionierendes
Risikomanagementsystem, das zum Beispiel drohende Oligopolbildungen
auf den Lieferantenmärkten frühzeitig erkennt."

Auch innerhalb des Unternehmens können Kosten eingespart werden.
Doch bisher nutzt nur gut die Hälfte der Automobilzulieferunternehmen
dieses Kostensenkungspotenzial. Bei 50 Prozent der befragten
Unternehmen ist der Einkauf bereits in die Entwicklung von Produkten
mit eingebunden, bei 56 Prozent in die Produktion. "Kostenoptimale
Waren können nur dann beschafft werden, wenn die Einkaufsmanager
bereits bei den Produktplanungen mit am Tisch sitzen", sagt Kerkhoff.
"Ist ein Produkt aber schon fertig konzipiert, bleibt Einkäufern
häufig nur noch die Möglichkeit, die von Ingenieuren festgelegten
Waren zur benötigten Menge zu ordern - für Verhandlungen bleibt kein
Spielraum. Gerade hier verschwenden immer noch viele Zulieferer
großes Potenzial."

Kaum Beachtung wurde bisher externen Faktoren zur Senkung von
Einkaufskosten geschenkt. So haben nur knapp ein Fünftel der
Unternehmen Einkaufskooperationen mit anderen Zulieferern
geschlossen, gerade einmal elf Prozent kooperieren in Transport und
Logistik. "Dieses Ergebnis verwundert", sagt Professor Wolfgang
Stölzle von der Universität St. Gallen. "Gerade die großen
Automobilhersteller machen mit ihren Plattformstrategien deutlich,
wie eine Win-to-Win-Kooperation zwischen Produktionsunternehmen
aussehen kann. Diese Erkenntnis scheint bei ihren Zulieferern noch
nicht angekommen zu sein." Auch in der Zusammenarbeit mit den
Sublieferanten gibt es Optimierungspotenzial: Erst 38 Prozent der
Zulieferer haben ihre Sublieferanten an das eigene EDV-System
angeschlossen - und produzieren damit weiterhin erhöhte
Prozesskosten.

Weit vorn im produzierenden Gewerbe haben die Automobilzulieferer
die Nase in der Nutzung von so genannten "Cost Breakdown Tools".
Bereits 44 Prozent der Zulieferer nutzen diese Tools, um exakt die
Herstellungskosten der bezogenen Waren ermitteln und damit wesentlich
effizienter verhandeln zu können. Im Vergleich: Eine
Allensbach-Befragung unter deutschen Maschinenbauern im gleichen
Zeitraum hat ergeben, dass hier nur ein Fünftel "Cost Breakdown
Tools" nutzt. "Cost Breakdowns helfen dabei, die Kostentreiber in
Produkten eindeutig zu identifizieren", sagt Frank Weinert,
Geschäftsführer der auf Produktkostenkalkulation spezialisierten
Unternehmensberatung costdata Cost Engineering. "Sind die
Kostentreiber gefunden, können Zulieferer und Sublieferant gemeinsam
einen Plan entwerfen, wie diese Treiber zu eliminieren
beziehungsweise zu optimieren sind. Der Vorteil: Sowohl Abnehmer als
auch Anbieter profitieren, es geht nicht um die einseitige
Reduzierung der Marge. So helfen Cost Breakdown Tools
Automobilzulieferern wie ihren Sublieferanten gemeinsam die
Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern."

Interessenten bezüglich der vollständigen Studienergebnisse können
sich an Kerkhoff Consulting, Herrn Christian Pfeiffer, Leiter
Unternehmenskommunikation, unter der Telefonnummer +49 211 621 80 61
-0 oder presse@kerkhoff-consulting.com wenden.

Über Kerkhoff Consulting

Kerkhoff Consulting ist der Qualitätsführer der
Beratungsunternehmen für Einkauf und Beschaffung. 2009 ist Kerkhoff
Consulting von der Zeitschrift CAPITAL mit dem Titel "Hid-den
Champion des Beratungsmarktes" ausgezeichnet, 2010 von der
Wirtschaftswoche zur besten Beratung für Supply Chain Management
gekürt worden. Keine andere Bera-tung für Einkauf und Beschaffung hat
beide Titel gewonnen.

Die Unternehmensberatung hat ihren Hauptsitz in Düsseldorf und ist
weltweit in neun Ländern vertreten. Kerkhoff Consulting berät vor
allem Kunden aus dem Mittelstand, sowie aus Konzernen und der
Öffentlichen Hand. Die Projekte von Kerkhoff Consulting zeichnen sich
durch ihre hohe Umsetzungsorientierung aus: Die Arbeit der Berater
endet nicht bei der Präsentation eines Konzeptes, sondern erst dann,
wenn dieses vollständig beim Kunden implementiert worden ist.

Das Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC) am
Lehrstuhl für Logistikmanagement der Universität St. Gallen bringt
Theorie und Praxis in Einkauf und Supply Chain Management zusammen.

www.kerkhoff-consulting.com

Originaltext: Kerkhoff Competence Center of Supply Chain Management (KCC)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/77158
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Pressekontakt:
Pressekontakt

Kerkhoff Consulting GmbH
Christian Pfeiffer
Leiter Unternehmenskommunikation

Tel.: +49 (0)211 / 62 180 61- 0
c.pfeiffer@kerkhoff-consulting.com


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