(Registrieren)

BPI: 26 Jahre AVR - 26 vertane Chancen

Geschrieben am 14-09-2010

Berlin (ots) - Wieder einmal hat der Arzneiverordnungsreport (AVR)
in seiner Öffentlichkeitsarbeit die Chance vertan, sachlich und
differenziert über die wirklich Lage auf dem Arzneimittelmarkt zu
berichten - dabei enthält er in seiner Langfassung seit Jahren
bemerkenswerte Daten. Mit platten Behauptungen, dass alle innovativen
Verbesserungen an bekannten Stoffen nur Analogpräparate seien und es
eine Ausgabenexplosion gäbe, werden wichtige Ergebnisse überlagert.
"Der AVR sollte auch kundtun, auf welchem Stand der vom AVR selbst
ermittelte Arzneimittelpreisindex ist: 2008 war er auf dem Stand von
1983 - in welcher Industrie gibt es das sonst? Es muss auch deutlich
gemacht werden, dass die Ausgabensteigerungen genau auf den Vorgaben
der Rahmenvereinbarungen der Krankenkassen und der Ärzte lagen und
durch eine Zunahme von Leistungsfällen entstehen. Und dass wir einen
immensen Fortschritt haben, der beispielsweise HIV Patienten heute
ein 15 Jahre längere Lebenserwartung beschert, als Mitte der 90iger
Jahre", erklärte Henning Fahrenkamp, Hauptgeschäftsführer des
Bundesverbandes der Pharmazeutischen Industrie. "Wer Arzneimittel
immer nur als Kostenfaktor sieht, niemals aber unter dem Aspekt der
Heilung und des Helfens, hat ein eigenartiges Verständnis von den
Möglichkeiten der heutigen Pharmakotherapie."

In ihrem Vergleich der Preise innerhalb Europas verschweigen die
Autoren wesentliche Punkte. Zum einen gibt es unterschiedliche
Handelsstufen und Mehrwertsteuersätze, zum anderen haben viele
europäische Länder keine Mengensteuerungsinstrumente, wie sie in
Deutschland den Markt wesentlich steuern. Durch Therapiehinweise,
Budgetierungen etc. wird der Zugang der Patientinnen und Patienten
zu innovativen Arzneimitteln reglementiert.

Auch wenn der AVR erneut behauptet, dass die Ausgaben für
Arzneimittel über denen für die ambulante Versorgung lägen, stimmt
dies nicht. Die 30 Mrd. Euro werden nicht für Arzneimittel, sondern
für die Arzneimittelversorgung, das heißt auch für alle Handelsstufen
und die Mehrwertsteuer ausgegeben. Wenn ein Generikum 1 EUR als
Herstellerabgabepreis kostet, bezahlt die Krankenkasse nach allen
Handelsstufen und dem Zugriff des Finanzministeriums fast 11 EUR.

Interessant ist auch die Abwehrhaltung des Vorstandsvorsitzenden
des AOK-Bundesverbandes gegen die Überlegungen, das Kartellrecht für
Bereiche der GKV in Anwendung zu bringen, die wettbewerblich
orientiert sind. Es geht ihm nur um die Sicherung seiner
monopolartigen Stellung. Die meisten Gesetzlichen
Krankenversicherungen wünschen sich die Einführung des Kartellrechts.
Der AOK-Bundesverband steht hier nicht für die GKV.

Originaltext: BPI Bundesverband der Pharmazeutischen Industrie
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/21085
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_21085.rss2

Pressekontakt:
Joachim Odenbach
Tel. 030/27909-131
jodenbach@bpi.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

289247

weitere Artikel:
  • Virtify vereinfacht PIM-Kennzeichnung mit neuer Software-Version Prag (ots/PRNewswire) - Wie Virtify, Inc. (http://www.virtify.com) heute bekannt gab, soll in Kürze die neue Software-Lösung Virtify PIM Enterprise auf den Markt kommen, die Teil der Virtify Enterprise Content Compliance (ECC)-Software-Suite ist. Virtify PIM soll Unternehmen dabei helfen, die Anforderungen der neuen Kennzeichnungsvorschriften der EU zu erfüllen. Die Software ist das erste und einzige webbasierte Standardprodukt, das die schnelle und effiziente Erstellung von PIM-Einreichungen in einem auf Kooperation beruhenden "Best-Practices"-Umfeld mehr...

  • ots.Audio: VDA-Präsident Matthias Wissmann: "Die IAA Nutzfahrzeuge wird einer von der Krise stark getroffenen Industrie weitere Auftriebskräfte geben" Berlin (ots) - - Querverweis: Audiomaterial ist unter http://www.presseportal.de/audio und http://www.presseportal.de/link/multimedia.mecom.eu abrufbar - Die Nachfrage nach Nutzfahrzeugen hat die Talsohle durchschritten - In einer Woche beginnt die 63. IAA Nutzfahrzeuge in Hannover Feature mit O-Tönen von der VDA-Pressekonferenz in Berlin Anmoderation: In Hannover beginnt nächste Woche die 63. IAA Nutzfahrzeuge, die vom Verband der Automobilindustrie VDA veranstaltet wird. Nach zwei Krisenjahren, mehr...

  • Orange and Nokia to Extend Ovi Across the United Kingdom and France London (ots/PRNewswire) - Orange and Nokia today announced a new integrated Ovi service that widens the developer ecosystem and gives Orange customers using Nokia handsets easier access to more content. Orange is integrating Ovi content with the best of its apps from the Orange Application Shop to give customers simpler, more secure access to a wider range of content and services, creating one easy and seamless experience. Nokia's Ovi Store with Orange will be accessible by Orange customers in the UK and France in 2011. Orange mehr...

  • Bluestar Silicones führt das neue Elastomer RHODORSIL(R) MF 175 U SP für die Gummibranche ein Lyon, Frankreich (ots/PRNewswire) - Bluestar Silicones gibt die Einführung des neuen Elastomerprodukts RHODORSIL(R) MF 175 U SP für September 2010 bekannt. (Foto: http://www.newscom.com/cgi-bin/prnh/20100914/407788 ) RHODORSIL(R) MF 175 USP ist ein hitzebeständiger Gummi (HCR), der von der Firma Bluestar Silicones in St. Fons in der Nähe von Lyon hergestellt wird. Es wird auch als gebrauchsfertiges Produkt von Bluestar Silicones im Rahmen des globalen Netzwerks Mix&Fix Center (TM) angeboten. Dieses Produkt ist mehr...

  • Der Tagesspiegel: Regierungsberater empfiehlt Strom-Versteigerung statt Laufzeit-Verlängerung Berlin (ots) - Berlin - Im Streit um längere Atomlaufzeiten schlägt die Monopolkommission eine Auktion unter den Stromkonzernen vor, damit der Staat mehr Geld einnimmt. "Es wäre ordnungspolitisch sauberer gewesen, wenn die Politik eine Reststrommenge festgelegt und diese dann meistbietend versteigert hätte", sagte Justus Haucap, Vorsitzender der Monopolkommission der Bundesregierung, dem Tagesspiegel (Dienstagausgabe). "Das hätte den Charme gehabt, dass man die Gewinne besser hätte abschöpfen können und für die Bürger mehr Geld mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht