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stern: Stuttgart 21 wird laut Gutachten weitaus teurer als geplant

Geschrieben am 08-09-2010

Hamburg (ots) - Das Bahnprojekt Stuttgart 21 wird viel teurer als
bisher angenommen. Das berichtet das Hamburger Magazin stern in
seiner neuen, am Donnerstag erscheinenden Ausgabe.

Stuttgart 21 ist eines der teuersten Bahnprojekte aller Zeiten in
Deutschland - und das umstrittenste. Gesamtkosten offiziell: sieben
Milliarden. Bauzeit: mindestens zehn Jahre. Nach Berechungen der Bahn
kommt der geplante Tiefbahnhof auf 4,1 Milliarden Euro, die zu dem
Projekt gehörende Neubaustrecke nach Ulm auf 2,9 Milliarden Euro.

Im Auftrag der Grünen haben nun die Münchner Verkehrsberater
Vieregg & Rößler die Kosten für die Neubautasse nach Ulm
durchgerechnet. Das Ergebnis: Diese Strecke, die mit insgesamt 60
Kilometer Tunnelröhren durch die Alb führen soll, kommt auf Kosten
von 5,3 Milliarden Euro - im günstigsten Fall. Realistischer
allerdings, sagen die Gutachter Vieregg & Rößler laut stern, seien
Baukosten von 10 Milliarden Euro - also fast das Vierfache der
offiziellen Bahnzahlen. Die Bauzeit sei nahezu unkalkulierbar, da
durch porösen, feuchten Karst gebohrt werden müsse. Gutachter
Karlheinz Rößler zum stern: "Das geht an die Grenze des technisch
Machbaren."

Vieregg & Rößler haben es seit 20 Jahren mit Projekten der Bahn
zu tun. Ihre Expertisen sind bei Kommunen, Parteien und Verbänden
gefragt. Es waren ihre akkuraten Berechnungen, die die politisch
geschönten Zahlen beim Transrapid entlarvten. Die Berechnungen der
Verkehrsberater ließen Edmunds Stoibers Traum der Magnetschwebebahn
in Bayern platzen. Vor zwei Jahren berechneten die Münchner die
Kosten für Stuttgarts Tiefbahnhof. Addiert man diese Zahlen zur
Neubaustrecke, kommt das Gesamtprojekt S 21 auf Kosten von 12,2
Milliarden Euro - im günstigsten Fall. Im realistischeren Fall
rechnen Vieregg & Rößler mit 18,7 Milliarden Euro. Und das alles, um
ein paar Minuten schneller in München zu sein.

Karlheinz Rößler sagte dem Magazin: "Ökologisch, ökonomisch, vom
Nutzen für den Verkehr her ist die Trasse schlichtweg nicht zu
vertreten." Auch deshalb nicht, weil die Strecke Stuttgart - Ulm im
deutschen und europäischen Schienennetz eine Art bessere Nebenstrecke
sei, über die bloß noch halb so viele Züge fahren wie noch vor 20
Jahren. Außerdem werde sie so steil gebaut, dass Güterzüge sie nicht
benutzen können.

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
stern-Autor
Arno Luik
Telefon 040-3703-3665

Diese Vorabmeldung ist mit Quellenangabe zur Veröffentlichung frei.


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