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Anti-Dumping Untersuchungen sind fehlerhaft und daher wertlos / Europäische Footwear Association of Importers and Retailchains kritisiert das Anti-Dumping Verfahren der EU-Kommission

Geschrieben am 14-03-2006

Brüssel (ots) - Die Vorschläge der EU-Kommission zur Einführung
von Strafzöllen auf Schuhimporte aus China und Vietnam sind von
verschiedenen Seiten scharf kritisiert worden. Jetzt weist der
Verband der europäischen Schuhhändler und Importeure (FAIR)
daraufhin, dass die Zölle nicht nur für Verbraucher und die
Schuhindustrie katastrophale Folgen hätten, sondern dass die
Untersuchung selber von massiven Fehleinschätzungen geprägt sei. Der
Verband appelliert daher dringend an die Mitgliedsstaaten den
Vorschlag der EU-Kommission abzulehnen und weitere Untersuchungen
einzufordern.

Geschäftsführer Paul Verrips erläutert: "Uns liegt das
Arbeitspapier der EU-Kommission vor und wir sind entsetzt über die
Fehler sowohl im Untersuchungsdesign als auch bei der Einschätzung
der Ergebnisse. Die Schuhindustrie ist sehr komplex. Viele
grundlegende Zusammenhänge wurden vernachlässigt oder es wurden
falsche Schlussfolgerungen gezogen. Auf Basis einer solchen
Untersuchung eine Entscheidung zu treffen, ist sowohl gegenüber den
Verbrauchern als auch gegenüber den Arbeitnehmer in der
Schuhindustrie, die die Leidtragenden der Importzölle wären,
unverantwortlich." FAIR vertritt die Interessen von mehr als 100
Schuhimporteuren und Einzelhändlern mit über 90.000 Arbeitnehmern.
Zum Verband gehören unter anderem Unternehmen wie Columbia
(Frankreich, USA), Clarks (Großbritannien), Deichmann (Deutschland),
Wortmann (Deutschland), Leder & Schuh (Österreich), Skechers (USA),
Schoenenreus (Niederlande) und Vivarte (Frankreich).

Als Beispiel für die zahlreichen Fehleinschätzungen nennt Verrips
ein besonders für die Verbraucher relevantes Untersuchungsergebnis.
Die EU-Kommission behauptet, der Handel sei in der Lage die Zölle zu
kompensieren, so dass es nicht zur Erhöhung von Verbraucherpreisen
kommen müsse. Als Begründung wird angeführt, obwohl die Importpreise
in den letzten Jahren gefallen seien, hätten die Händler diese
Preisvorteile nicht an die Verbraucher weitergegeben. Daher müssten
sie nun in der Lage sein, die Importzölle ohne Preiserhöhungen
abzufedern. Zumindest für stark wettbewerbsbestimmte Märkte ist diese
Behauptung jedoch falsch. So liegen zum Beispiel in Deutschland die
Preissteigerungen für Schuhe weit unter den Steigerungsraten des
allgemeinen Preisindexes. Während die allgemeine Teuerungsrate 2005
im Vergleich zum Vorjahr 2,4 Prozent betrug, sind Schuhe sogar um
durchschnittlich 1,55 Prozent billiger geworden. Die Preisentwicklung
bei Schuhen liegt damit 3,4 Prozent unter denen der
Durchschnittspreise. "Die Verbraucher sind extrem preissensibel und
der Schuheinzelhandel ist in fast allen EU Staaten durch einen
starken Wettbewerb gekennzeichnet. Da sind wir gezwungen unsere
Preise messerscharf zu kalkulieren. Die Gewinnmargen von denen die
EU-Kommission spricht, sind reines Wunschdenken und basieren auf
Milchmädchenrechnungen", lautet Verrips harte Kritik. Wer mit Verweis
auf die relativ große Spanne zwischen Importpreis (durchschnittlich 9
Euro) und einem durchschnittlichen Verkaufspreis von 30 Euro
Rückschlüsse auf exorbitante Gewinnmarge ziehe, zeige damit, dass er
wenig über die Schuhindustrie wisse, so Paul Verrips weiter. Bei den
Importpreisen handele es sich um reine Arbeits- und Materialkosten.
Aber der Endpreis der Schuhe setze sich nicht nur aus diesen Kosten
zusammen, sondern aus weiteren vielfältigen Leistungen, wie der
Designentwicklung, der Qualitätskontrolle, den Löhnen im Einzelhandel
und auch den Mieten für die Verkaufflächen. All dies seien Leistungen
die in der EU erbracht würden. Hiervon profitiere der europäische
Arbeitsmarkt signifikant.

"Die Verkennung der Zusammenhänge in der Schuhindustrie führt zu
dem paradoxen Ergebnis, dass durch den Versuch Arbeitsplätze in
Europa zu schützen, stattdessen massiv Arbeitsplätze zerstört werden.
Es ist ja richtig, dass bereits vor Jahrzehnten ein Teil der
Produktion nach Fernost verlagert wurde, dies hat aber keineswegs zu
einem Niedergang der Schuhindustrie in Europa geführt, vielmehr ist
ein gesunder Industrie- und Handelsbereich entstanden, der nun
leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird."

Die Ausnahmeregelungen für Sport- und Kinderschuhe, die der
jetzige Vorschlag der Kommission enthält, betrachtet Verrips als eher
kosmetischer Natur. Sie nützen nur wenigen Unternehmen. Im Interesse
der Schuhhändler und Importeure und sogar der Hersteller, hofft FAIR
nun, dass die Mitgliedsstaaten die Kommission auffordern werden, die
Untersuchung weiterzuführen und bis dahin keine provisorischen
Maßnahmen zu verhängen.

FAIR Footwear Association of Importers and Retailchains:
Der Verband vertritt die Interessen von mehr als 100 Schuhimporteuren
und Einzelhändlern. Hierzu gehören unter anderem Unternehmen wie
Columbia (Frankreich, USA), Clarks (Großbritannien), Deichmann
(Deutschland), Wortmann (Deutschland), Leder & Schuh (Österreich),
Skechers (USA) Schoenenreus (Niederlande) und Vivarte (Frankreich),
mit insgesamt circa 90.000 Mitarbeitern, die rund 50 Prozent des
Importvolumens in die EU repräsentieren.


Originaltext: FAIR Footwear Association of Importers a
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=60056
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_60056.rss2

Kontakt und weitere Informationen:

FAIR Footwear Association of Importers and Retailchains
Geschäftsführer Paul Verrips
Tel: 0031-6-50245802

FAIR Footwear Association of Importers and Retailchains
Pressebüro
Christa Malessa
Tel.: 0049-89-5527 488 8
Fax: 0049-89-5527 488 1
E-Mail: cmalessa@punkt-pr-muc.de


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