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Falsche Adresse ist häufig Reklamationsgrund! / Neue Studie zeigt Erfolgsfaktoren im Credit Management

Geschrieben am 14-03-2006

Mainz (ots) - Der Kunde hat eine überlegene Verhandlungsposition.
Bei den Zahlungsbedingungen haben sich meist die für ihn
vorteilhaften Konditionen durchgesetzt. Vorauszahlungen kommen so gut
wie nicht vor, Lastschriftverfahren werden selten angewandt und
Skonto wird auch dann gewährt, wenn Zahlungsziele längst
überschritten sind.

Das ist ein zentrales Ergebnis der neuen empirischen Studie:
"Erfolgsfaktoren der Forderungsrealisation in der
Unternehmenspraxis": Unter diesem Titel haben das Institut für
Unternehmensdiagnose der FH Bochum und der Verein für Credit
Management, Neuss, 1.500 Unternehmen zu ihrem Zahlungsverhalten
befragt. Das Besondere: Erstmals wurden das Kreditorenmanagement und
die Zahlungsmotivation aus Sicht der Schuldner untersucht.
Hintergrund: Der so genannte Lieferantenkredit - sprich das
Zahlungsziel, welches ein Lieferant seinem Kunden einräumt - ist für
viele Unternehmen heute unentbehrliches Finanzierungsinstrument.

Aus der Studie geht z.B. hervor, dass Gläubiger oft lange
Zahlungsziele und Lieferantenkredite einräumen - sogar ohne
Absicherungen. So muß nur knapp ein Drittel der Befragten vor der
Gewährung von Lieferantenkrediten über Sicherheiten verhandeln.
"Dabei können Lieferanten sicher sein, dass Firmenkunden hinreichende
Erfahrungen mit der Einräumung von Sicherheiten haben. Sie sollten
dies häufiger zum Verhandlungsgegenstand machen", rät Bernd Weiß.

In der Regel bezahlen die befragten Unternehmen ihre Rechnungen
innerhalb der gewährten Frist. In einigen Fällen kommt es zu
erheblichen Verzögerungen. Mit welchen Mahn- und Inkassomaßnahmen die
Firmenkunden in solchen Fällen konfrontiert werden, war eine weitere
Frage. 81% werden zunächst mit einer freundlichen Zahlungserinnerung
angeschrieben. An zweiter Stelle kommt das telefonische Mahnen.
Drastische Maßnahmen wie Lieferstopp oder Einschaltung eines
Rechtsanwaltes erleben die Wenigsten. "Die Praxis der
Forderungsrealisation ist sehr stark durch die klassische
schriftliche Mahnung geprägt. Es ist Gläubigern zu empfehlen, auch
andere Instrumente zu entwickeln", empfiehlt Weiß.

Ein straffes Forderungsmanagement des Gläubigers wird
beispielsweise von zwei Drittel der Befragten als wenig oder gar
nicht kritisch bewertet. Auch die Nutzung von Factoring durch den
Gläubiger sehen die wenigsten Firmenkunden als problematisch an.
Wichtig ist für die Befragten, dass ihr Zahlungsverhalten in der
Wirtschaftsauskunft weiter positiv bewertet wird. Bei 79% der
Befragten spielt das eine wichtige Rolle bei ihrer
Zahlungsmotivation. Diese Ergebnisse decken sich mit Erfahrungen von
Creditreform: "Wir stellen bei Schuldnern oft ein ausgeprägtes
Problembewußtsein beim Thema offene Forderungen fest. Ein straffes
Forderungsmanagement inklusive Telefoninkasso und Factoring stößt
nicht auf Ablehnung, sondern wird als Indiz für professionelles
Geschäftsgebaren gewertet", so Michael Bretz von Creditreform.

Bei den Reklamationsgründen für Rechnungen gaben 31% der befragten
Unternehmen eine falsche Adresse oder Firmierung an. Diese kleine
Ursache hat oft die große Wirkung, dass sie bei Unternehmen
Zahlungseingänge verzögert und Liquidität stark einschränkt. Dagegen
hilft das neue System EASY (Enterprise Access System). Es leistet
Einführung und Vergabe einer weltweit einheitlichen
Firmenidentifikationsnummer. Das neue Tool wurde im Rahmen einer
Kooperation zwischen Coface, einem der weltführenden
Kreditversicherer und Anbieter von Lösungen im Forderungsmanagement,
und Creditreform entwickelt.

In Europa gibt es in einigen Ländern bereits staatlich gesteuerte
Systeme zur Vergabe von Erkennungsnummern für Unternehmen. Diese sind
aber nicht aufeinander abgestimmt. Auch deshalb kommt es in vielen
Unternehmensdatenbanken zu fehlerhaften Datensätzen und
Doppeladressen.

"EASY ist als erstes System in der Lage, internationale
Firmenidentifikationsnummern mit bereits vorhandenen
Landesfirmenidentifikationsnummern-Systemen abzugleichen", erläutert
Stefan Brauel, Vorstandsmitglied Coface Deutschland. Unternehmen,
Kreditinstitute, Finanzdienstleister und andere international tätige
Player müssen ihre Geschäftspartner weltweit identifizieren. Darum
pflegen sie Firmendatenbanken verschiedener Kundengruppen. Für alle
im Firmenkundenbereich tätigen Unternehmen bietet EASY künftig
Zugriff auf ein aktuelles System, welches nach Einschätzung der
Anbieter "den kommenden Standard bei weltweiten
Firmenidentifikationsnummern" bietet. Die EASY ID-Nummer ermöglicht
auch, Unternehmensdatenbestände mit unterschiedlichen nationalen
ID-Nummern (zum Beispiel Crefo-Nr. od. Coface-Ident-Nr.)
abzugleichen.

Ein großer und aktueller Datenbestand ist der "Schatz der
Kreditversicherer." Das kommt durch die starke Vernetzung der
Kreditversicherer und die große Nähe zum Kunden sowie den Kunden
seiner Kunden. Deshalb sagt Stefan Brauel: "Als Kreditversicherer
wissen wir wie wichtig es für Unternehmen ist, sich auf ihr
Kerngeschäft zu konzentrieren. Daher empfehlen wir immer wieder
bestimmte Teile des Debitorenmanagements auszulagern". Eine
Kreditversicherung könne vor unerwarteten Forderungsausfällen
schützen und die Liquidität sichern. Ebenso könne Factoring in Zeiten
von Basel II als Standbein alternativer Unternehmensfinanzierung
genutzt werden. Auch der Forderungseinzug durch Inkasso ergänzt die
Wertschöpfungskette.


Originaltext: Coface Deutschland
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=51597
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_51597.rss2


Infos:
Coface Holding AG
Presse- & Öffentlichkeitsarbeit
Erich Hieronimus/Christian Giesen
Isaac-Fulda-Allee 1
55124 Mainz
Telefon: 06131/323-542
Telefax: 06131/323-70-541
Mail: christian.giesen@coface.de
Web: http://www.coface.de


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