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stern: Deutsche Milliardäre loben US-Spenden-Initiative - wollen ihr aber nicht folgen

Geschrieben am 11-08-2010

Hamburg (ots) - Erstmals haben sich jetzt eine ganze Reihe der
reichsten Deutschen zur Spenden-Initiative von 40 US-Milliardären
("The Giving Pledge") geäußert. Im Hamburger Magazin stern lobten sie
die Aktion von Bill Gates und Warren Buffett, die Hälfte des
Vermögens für gemeinnützige Zwecke abzugeben, erklärten aber
überwiegend auch, dass sie dem amerikanischen Beispiel nicht folgen
wollen. Viele von ihnen haben nach eigenen Angaben bereits Teile
ihres Vermögens gemeinnützigen Stiftungen vermacht.

Die Gründer der Pharmafirma Hexal, Andreas und Thomas Strüngmann,
sagten dem stern: "In den letzten Jahren haben wir unseren Stiftungen
bereits große Summen zur Verfügung gestellt. Wir können heute noch
nicht sagen, ob die eingebrachten Geldbeträge die Hälfte oder
letztendlich einen noch größeren Teil unseres Vermögens ausmachen
werden." Günther Fielmann erklärte, Unternehmer "tragen Verantwortung
für die Gemeinschaft, der wir unsere Existenz verdanken. Steuern
zahlen reicht nicht". Der Brillen-Unternehmer sagte, er unterstütze
unter anderem Schulen, Gemeinden und Altenheime.

Friede Springer, Miteignerin des Axel Springer Verlages, nennt die
US-Spendeninitiative im stern "sehr beeindruckend". Sie selbst habe
sich "vor längerer Zeit entschieden, mich unter anderem in meiner
Stiftung, der Friede Springer Herzstiftung, zu engagieren".

Liz Mohn von der Bertelsmann AG sagte dem Magazin: "Jeder, der
Vermögen hat, trägt eine große Verantwortung für die Gesellschaft."
77,4 Prozent des Konzerns gehörten der gemeinnützigen
Bertelsmann-Stiftung. Sie selbst habe die Deutsche Schlaganfall-Hilfe
und eine Kultur- und Musikstiftung gegründet.

Ein Sprecher der BMW-Miteignerin Susanne Klatten teilte dem stern
mit, gemeinnütziges Engagement sei "Element des unternehmerischen
Selbstverständnisses von Susanne Klatten und allen Mitgliedern der
Familie Quandt". Als Beispiel verwies er auf die von Susanne Klatten
geförderte TUM School of Education in München, zudem habe die Familie
in 100 Jahren acht gemeinnützige Stiftungen ins Leben gerufen.

Eine Sprecherin der Gesellschafter der Finanzholding Johann A.
Benckiser sagte, dass die Miteigner-Familie Reimann, die zu den
unbekanntesten Reichen in Deutschland zählen, seit Jahrzehnten die
Hälfte der jährlichen Ausschüttung für gemeinnützige Zwecke spende,
etwa das Mentorenprogramm "Big Brothers Big Sisters".

Auch Angelika Jahr (Gruner+Jahr) findet die US-Initiative
"beeindruckend und lobenswert". Dennoch würde sie sich nicht daran
beteiligen: "Ich unterstütze schon seit Langem verschiedene
gemeinnützige Organisationen und Stiftungen meiner persönlichen Wahl.
Das möchte ich auch weiterhin tun, ohne damit an die Öffentlichkeit
zu gehen."

Theo Müller (Müller-Milch) sieht die US-Aktion mit "Hochachtung",
hält sie jedoch für die zweitbeste Möglichkeit, mit Geld umzugehen.
Müller zum stern: "Wer mit seinem Vermögen sinnvoll wirtschaftet,
erzielt damit auf Dauer mehr und nachhaltigeren Wohlstand für alle,
als wenn er es ausgibt." Dass man mit seinem Geld, auch im Interesse
der Allgemeinheit, am besten sinnvoll wirtschafte, besage schon das
Neue Testament. Müller: "Im Gleichnis vom anvertrauten Geld (vgl.
Matthäus 25, 14 bis 30; Lukas 19, 11 bis 27) erhalten Diener von
ihrem Herrn unterschiedliche Geldbeträge anvertraut. Zwei
wirtschaften damit und erzielen Erträge, einer bewahrt das Geld nur
auf. Der Herr lobt ausdrücklich diejenigen, die mit dem Geld
gewirtschaftet haben und verurteilt den, der nichts unternommen hat."

Originaltext: Gruner+Jahr, stern
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/6329
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_6329.rss2

Pressekontakt:
Dirk Benninghoff
Nachrichtenredaktion stern/stern.de
Telefon 040-3703-7290

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