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Mehrweg-Glas oder Getränkedose: Fakten und Vorurteile (mit Bild)

Geschrieben am 29-07-2010

Düsseldorf (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial wird über obs versandt und ist
abrufbar unter http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Pauschale Aussagen zugunsten von Mehrwegsystemen sind nur noch für
den Fall möglich, dass regionale Biermarken in einem funktionierenden
Mehrweg-Poolsystem verkauft werden. Das ist ein Fazit der neuen
vergleichenden Ökobilanz für Biergetränkeverpackungen. Zahlreiche
Getränkemarken werden jedoch deutschlandweit verkauft und gelangen
über lange Transportwege zum Verbraucher. Hier ist die Getränkedose
ökologisch konkurrenzfähig oder je nach Situation sogar die
umweltfreundlichste Alternative - auch das verdeutlicht diese
Ökobilanz. Und: Mehrweg ist heute nicht mehr gleich Mehrweg. Doch die
aktuellen Diskussionen zeigen, dass neuere Untersuchungsergebnisse,
welche die realen Marktbedingungen der Gegenwart beleuchten, vielfach
immer noch ignoriert werden.

Althergebrachte Vorurteile abbauen

15 Jahre sind eine lange Zeit. So lange ist es her, seit die
letzte Ökobilanz des Umweltbundesamtes für Biergetränkeverpackungen
erschienen ist. Dennoch werden heute noch vehement Zahlen aus dieser
Zeit genannt und offenbar von einigen Medien auch unkritisch
übernommen. Experten betonen jedoch, dass heute nicht mehr mit Zahlen
von 1995 argumentiert werden kann, weil sich seitdem vieles geändert
hat: die Verpackungen selbst - und zwar sowohl bei Einweg- als auch
bei Mehrwegsystemen - die Recyclingraten aber auch die
Konsumgewohnheiten und die Strukturen bei der Warendistribution.
Diese Entwicklung ist in verschiedenen Studien untersucht und mit
Daten belegt worden. Viele Vorwürfe der Einweg- und Dosenkritiker
lassen sich mit sehr eindeutigen - und vor allem aktuellen - Zahlen
wiederlegen:

Ökologische Wertigkeit der Getränkedose

Die pauschale Aussage, die Getränkedose sei von allen
Einweggetränkeverpackungen die ökologisch nachteiligste, wurde jüngst
durch die aktuelle Ökobilanz des IFEU-Instituts widerlegt. Und eine
Untersuchung des bifa Umweltinstituts im Auftrag des
Umweltbundesamtes zum Thema "Bewertung der Verpackungsverordnung -
Evaluierung der Pfandpflicht", die im Mai dieses Jahres veröffentlich
wurde, kommt zu folgendem Ergebnis: "Während bei Einwegverpackungen
die mit Herstellung und Entsorgung verbundenen Umweltauswirkungen
tendenziell reduziert wurden, wirkten v.a. Entwicklungen bei den
Mehrwegverpackungen eher gegenteilig."

Die neue IFEU-Studie zeigt, dass es für jede Konsumsituation die
optimale Verpackung gibt - je nach Situation kann Einweg unter
ökologischen Gesichtspunkten genauso oder sogar besser abschneiden
als Mehrweg. Das IFEU-Institut kommt daher zu dem Schluss:
"Entscheidungsprozesse der Verbraucher und Umweltorganisationen für
die Auswahl aus verschiedenen alternativen Verpackungssystemen
sollten generell unter Berücksichtigung der konkreten
Produktsituation und Rahmenbedingungen (Distributionsstruktur,
Produktcharakteristika) getroffen werden."

Fakten und Vorurteile Nach wie vor wird behauptet:

- das Gewicht der Getränkedose habe sich in den vergangenen Jahren
nicht verändert.

Richtig ist:

- dass das Gewicht der Halbliter-Dose in den vergangenen 15 Jahren
um rund 30 % verringert wurde.

Nach wie vor wird behauptet:

- Dosen würden nicht recycelt und es würde kein recyceltes Metall
bei der Dosenherstellung eingesetzt.

Richtig ist:

- Alle gesammelt Getränkedosen werden auch tatsächlich recycelt,
die Recyclingrate in Deutschland liegt bei 95 Prozent. Das
daraus entstehende Material hat die gleiche Eigenschaft wie
Primärmaterial und ersetzt 1:1 die Nachfrage nach
Primärmaterial. Es findet also kein "Downcycling" statt, und aus
gebrauchten Dosen können wieder neue Dosen werden.
- In Europa hergestellte Getränkedosen werden aus Metallen
produziert, welche zu mehr als 50 Prozent aus recyceltem
Material hergestellt werden. Das ist ein höherer Prozentsatz als
bei allen anderen Verpackungen.

Nicht nur die Getränkedose hat sich verändert

Reflexhaft wird immer noch pauschal von "Mehrweg" gesprochen,
dabei hat man das Bild einer standardisierten Einheitsflasche vor
Augen, die geschützt von einem Standardkasten wieder an den Handel
zurückgegeben wird. Dabei hat sich gerade hier in den vergangenen 15
Jahren eine Menge geändert. Der Begriff Mehrweg umfasst heute nicht
nur den klassischen Kasten, der gekauft und komplett wieder abgegeben
wird, sondern eine Vielzahl unterschiedlicher Individualflaschen- und
kästen, Sixpack-Gebinden und anderer Mehrwegflaschen, die einzeln
verkauft werden. Diese Verpackungen haben einen deutlich anderen
Lebenszyklus, der sich in einer geringeren Anzahl von
Wiederbefüllungen niederschlägt. Die Anzahl der Wiederbefüllungen ist
jedoch die entscheidende Kenngröße für die Umweltverträglichkeit von
Mehrwegverpackungen. Die beiden Situationen - klassisches Poolsystem
gegenüber Individualflaschen in verschiedensten Konsumsituation -
könnten deshalb aus ökologischer Sicht unterschiedlicher nicht sein.
Sie werden aber ungeachtet dessen nach wie vor einheitlich als
"Mehrweg" bezeichnet.

Das besondere Verdienst der neuen IFEU-Ökobilanz ist es,
herausgearbeitet zu haben, dass es für die ökologische Beurteilung
einer Getränkeverpackung nicht in erster Linie auf die Unterscheidung
zwischen "Einweg" und "Mehrweg" ankommt, sondern auf die konkrete
Konsumsituation.

Dialogbereitschaft vorhanden

Die Getränkedosenindustrie ist gesprächsbereit und offen für eine
sachliche Auseinandersetzung. Sie sucht den vorurteilsfreien Dialog
mit allen gesellschaftlichen Gruppen, um einen sinnvollen und für
alle Seiten gewinnbringenden Gedankenaustausch über weitere
ökologische Fortschritte anzustoßen. Denn nur eine sachliche
Diskussion kann zu einem guten Ergebnis führen - auch und vor allem
für die Umwelt.

1 Ökobilanzielle Untersuchung verschiedener Verpackungssysteme für
Bier, durchgeführt vom IFEU-Institut unter Beobachtung des
Öko-Instituts im Auftrag des europäischen Getränkedosenverbandes
BCME, März 2010

2 Quellen: European Aluminium Association, 2006; Association of
European Producers of Steel for Packaging, 2007

Die Pressemitteilung und weitere Informationen gibt es unter
www.forum-getraenkedose.de.

Originaltext: BCME - Beverage Can Makers Europe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62033
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62033.rss2

Pressekontakt:
BCME Deutschland - Press Office:
c/o HERING SCHUPPENER
Unternehmensberatung für Kommunikation GmbH
Kreuzstraße 60
40210 Düsseldorf

Silke Lenz
Telefon: +49-211-430 79-18
Fax: +49-211-430 79-59
E-Mail: slenz@heringschuppener.com

Andrejka Hage
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