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WAZ: Was ein Monat verändern kann. Kommentar von Klaus Wille

Geschrieben am 06-07-2010

Essen (ots) - Was in einem Monat alles passieren kann. Vor einem
Monat galt Deutschland noch nicht als das bessere Spanien, und vor
einem Monat hat Philipp Lahm sich noch als Kapitän für ein Turnier
betrachtet. Doch nichts davon ist am Tag des WM-Halbfinales gegen
Spanien noch so, wie es war.

Es beginnt beim Thema Michael Ballack: Durch seinen Ausfall ist
der Hierarchie der deutschen Elf die Spitze genommen worden. Ein
Turnier produziert immer Gewinner und Verlierer. Ballack gehört,
unverschuldet, zu den Verlierern, Lahm zu den Gewinnern. Dass er,
nachdem es für seine Interpretation des Kapitänsamts nur Lob und
Zustimmung gab, diese Rolle dauerhaft beansprucht, ist legitim, es
wird womöglich auch von ihm erwartet. Aber hätte er damit nicht bis
zum Montag warten können? Seinen Beigeschmack bekommt der Vorgang
durch den Zeitpunkt.

Dazu: Kaum ein Spieler begreift Medien so wie Philipp Lahm. Nicht
die Presse hat diesmal seine Äußerungen aufgebauscht, Lahm hat
ausgesuchte Zeitungen geschickt benutzt, um sich zu positionieren.
Aus seiner Sicht zu einem cleveren Zeitpunkt: Mitten im Turnier kann
Bundestrainer Joachim Löw seinen neuen Kapitän nicht zurückpfeifen.
Und sich kaum zu einem klaren Bekenntnis zu Michael Ballack
durchringen. Wobei viel dafür spricht, dass Löw insgeheim Lahms
Meinung teilt.

Und: Man muss sich keine Sorgen machen, dass der Fall Ballack
große Unruhe ins Team tragen wird. Die Mannschaft, das ist der
Eindruck, steht geschlossen hinter Lahm. Was wohl einerseits viel mit
den neuen, naturgemäß noch etwas flacheren Hierarchien um Lahm und
Schweinsteiger zu tun hat. Und andererseits mit offenen Rechnungen.

Zum Glück hat sich in den vergangenen vier Wochen noch eine Menge
mehr getan. Deutschland hat bei dieser WM begeistert wie keine andere
Nation, es steht plötzlich nicht mehr nur für kalte Effizienz,
sondern es verknüpft Hingabe und großes taktisches Können mit einem
Fußball, der Flügel verleiht.

Vor zwei Jahren, in der Nacht, als Deutschland das EM-Finale 0:1
gegen Spanien verloren hatte und damit noch bestens bedient war,
stand nur der Sieger für einen Spielstil, der Ballbesitz mit Technik
und offensiver Kreativität verbindet. Joachim Löw hat das als
Blaupause genutzt und uns alle zum Staunen gebracht: Deutschland gilt
nach vier Wochen WM als das bessere Spanien. Man kann das nicht hoch
genug bewerten. Auch wenn sich das Vorbild heute Abend vielleicht
noch einmal durchsetzen sollte.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/55903
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_55903.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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