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Gesetzliche Unfallversicherung: Unfallrisiko bei der Arbeit 2009 deutlich zurückgegangen - Zahl der Berufskrankheiten nimmt zu - leichter Anstieg beim BG-Beitrag

Geschrieben am 05-07-2010

Berlin (ots) -

- Querverweis: Die Kennzahlen 2009 liegen in der digitalen
Pressemappe zum Download vor und sind unter
http://www.presseportal.de/dokumente abrufbar -

Das Risiko, einen Arbeitsunfall zu erleiden, ist 2009 auf einen
neuen Tiefstand gefallen. Das geht aus den Geschäfts- und
Rechnungsergebnissen der Berufsgenossenschaften und Unfallkassen
hervor, die die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV) heute
in Berlin vorgelegt hat. Danach hat sich das Risiko von 26,8
Arbeitsunfällen je 1.000 Vollarbeiter auf 24,3 Unfälle verringert.
Deutlich zugenommen hat aufgrund rechtlicher Änderungen die Zahl der
Berufskrankheiten. Steigende Aufwendungen und sinkende Lohnsummen
führten zudem dazu, dass der durchschnittliche Beitragssatz zu den
Berufsgenossenschaften 2009 leicht anstieg, nachdem er in den beiden
Vorjahren zurückgegangen war.

"In der 125-jährigen Geschichte der gesetzlichen Unfallrisiko war
das Unfallrisiko am Arbeitsplatz noch nie so niedrig", sagt
DGUV-Hauptgeschäftsführer Dr. Joachim Breuer. "Die Befürchtung, dass
die Arbeitgeber in der Krise am Arbeitsschutz sparen, hat sich damit
nicht bewahrheitet." Der Tiefstand reihe sich in den langjährigen
Trend rückläufiger Unfallzahlen ein. Seit den 1960er Jahren sei die
Quote meldepflichtiger Arbeitsunfälle in Deutschland um fast 80
Prozent zurückgegangen. "Zu dieser Entwicklung hat unsere intensive
Zusammenarbeit mit Arbeitgebern und Versicherten in der Prävention
einen wesentlichen Beitrag geleistet", so Breuer. Die
Unfallversicherung investiere seit ihren Anfängen konsequent in die
Prävention von Unfällen und Krankheiten. Die absolute Zahl der
meldepflichtigen Arbeitsunfälle lag 2009 bei 886.122 und damit um 8,8
Prozent niedriger als im Vorjahr. Die Zahl der meldepflichtigen
Wegeunfälle stieg leicht um 1,1 Prozent auf 178.590. Die Zahl der
neuen Renten aufgrund eines Arbeits- oder Wegeunfalls belief sich auf
22.534. Die Unfallversicherung verzeichnete 456 tödliche
Arbeitsunfälle und 362 tödliche Wegeunfälle.

Zahl der Toten infolge einer Berufskrankheit erreicht neuen
Höchststand

Deutliche Zunahmen gab es im Berufskrankheiten-Geschehen (BK). Die
Zahl der Verdachtsanzeigen stieg um über 10 Prozent auf 66.951. Bei
25.570 Versicherten bestätigte sich der BK-Verdacht. Davon wurde in
16.078 Fällen die Berufskrankheit anerkannt - ein Plus von 23,9
Prozent. 6.643 Versicherte erhielten 2009 erstmals eine BK-Rente.
"Diese Zunahme erklärt sich vor allem durch rechtliche und
gesetzliche Änderungen", so Breuer. "Diese haben es uns ermöglicht,
mehrere hundert Fälle von Emphysem-Bronchitis bei Bergleuten
anzuerkennen, die wir zuvor nicht entschädigen durften." Die Zahl der
Menschen, die infolge einer Berufskrankheit ihr Leben verloren, stieg
auf 2.767 und erreichte damit einen neuen Höchststand. In der
Mehrzahl der Fälle waren anorganische Stäube, vor allem Asbest, die
Ursache.

Aufwendungen für Rehabilitation und Renten steigen

2009 mussten Berufsgenossenschaften und Unfallkassen rund 300
Millionen Euro mehr für Rehabilitation und Entschädigung ausgeben als
im Jahr zuvor. In der gewerblichen Wirtschaft mussten die Arbeitgeber
insgesamt rund 9,5 Milliarden für das Umlagesoll der
Berufsgenossenschaften aufbringen. Der durchschnittliche Beitragssatz
zu den Berufsgenossenschaften stieg daher auf 1,31 Prozent je 100
Euro beitragspflichtiges Entgelt. Breuer: "Das erklärt sich zum einen
aus den höheren Ausgaben. Vor allem sind aber die Lohnsummen in
Deutschland infolge der Kurzarbeit um mehr als 13 Milliarden Euro
zurückgegangen - und damit das beitragspflichtige Entgelt." Im
Gegensatz zu den anderen Sozialversicherungszweigen erhalte die
gesetzliche Unfallversicherung bei Kurzarbeit zudem keine Zuschüsse
aus der Staatskasse.

Die öffentliche Hand zahlte für die Versicherung ihrer
Beschäftigten und die Schüler-Unfallversicherung einen Umlagebeitrag
von 1,2 Milliarden Euro an die Unfallkassen.

Weniger Unfälle in der Schüler-Unfallversicherung

2009 registrierten die für die Schüler-Unfallversicherung
zuständigen Unfallkassen und Gemeindeunfallversicherungsverbände
weniger Unfälle in Kindertageseinrichtungen, Schulen und Hochschulen.
Die Zahl der Schulunfälle ging um über 6 Prozent auf 1.250.552
zurück. 115.534 Versicherte hatten einen Unfall auf dem Schulweg. In
1.065 Fällen erhielten Versicherte erstmals eine Rente aufgrund eines
Schul- oder Schulwegunfalls. Insgesamt 59 Unfälle endeten tödlich, 45
davon auf dem Schulweg.

Hintergrund: gesetzliche Unfallversicherung

Die gesetzliche Unfallversicherung ist ein Zweig der
Sozialversicherung. Ihre Träger - die Berufsgenossenschaften und
Unfallkassen - versichern rund 75 Millionen Menschen in Deutschland
gegen Arbeits-, Schul- und Wegeunfälle, Unfälle im Ehrenamt sowie
Berufs-krankheiten.

Originaltext: Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/65320
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_65320.rss2

Pressekontakt:
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
Pressestelle
Stefan Boltz
Tel.: 030 288763768
Fax: 030 288763771
E-Mail: presse@dguv.de


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