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KfW-Gründungsmonitor 2010

Geschrieben am 21-06-2010

Frankfurt (ots) -

- Wieder mehr Gründer in Deutschland
- Trotz Wirtschaftskrise berichten Gründer weniger über
Finanzierungsschwierigkeiten
- Gründungen scheitern weiterhin sehr häufig

Im Jahr 2009 haben rund 872.000 Personen eine selbstständige
Tätigkeit begonnen. Erstmals seit sechs Jahren ist damit wieder eine
Belebung der Gründungsaktivität in Deutschland zu verzeichnen: Im
Vergleich zum Vorjahr stieg die Gründerzahl um 10 % oder 77.000
Personen. Insbesondere sind mehr Gründer im Vollerwerb in die
Selbstständigkeit gestartet (2009: 397.000; 2008: 330.000 Personen).
"Es gibt wieder mehr Gründer in Deutschland. Die Krise hat über
unterschiedliche Kanäle die Gründungsaktivitäten belebt, wobei sie
auch Impulsgeber für die Umsetzung viel versprechender
Gründungsprojekte war", sagt Dr. Axel Nawrath, Vorstandsmitglied der
KfW Bankengruppe anlässlich der Vorstellung des KfW-Gründungsmonitors
2010 heute in Frankfurt.

Einerseits war jeder fünfte Gründer vorher arbeitslos, unter den
Vollerwerbsgründern aus der Arbeitslosigkeit wiederum gehörte sogar
die Hälfte zur Gruppe der Langzeitarbeitslosen. Die Krise wirkte auf
diese Gruppe offenbar besonders stark, da sich ihre Chancen, ein
abhängiges Beschäftigungsverhältnis zu finden, angesichts der
Rezession nochmals verschlechtert haben. Andererseits hat die Krise
auch vermehrt so genannte Chancengründer hervorgebracht. Ein Fünftel
aller Gründer gibt sogar an, dass ihnen die Krise explizit eine
Gründungsgelegenheit eröffnet hat. Viele Personen nehmen die Krise
zum Anlass über ihre Perspektiven nachzudenken und entdecken Chancen
für ihr eigenes Unternehmertum.

23 % aller Gründer mit externem Finanzierungsbedarf - das sind
deutlich weniger als im Vorjahr - klagen im Jahr 2009 über
Schwierigkeiten bei der Gründungsfinanzierung. "Die Gründer, die
trotz oder gerade wegen der Krise den Mut gefunden haben, sich
selbstständig zu machen, haben sich offenbar gut vorbereitet und
hatten so bessere Chancen, potenzielle Geldgeber zu überzeugen", sagt
Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW Bankengruppe. Fast alle
Gründer (90 %) haben für ihren Schritt in die Selbstständigkeit
externe Beratungs- und Informationsquellen wie persönliche Netzwerke,
Banken und Kammern oder das Internet genutzt. Für die gesunkenen
Finanzierungsschwierigkeiten spielt ferner eine Rolle, dass die
Gründer hinsichtlich der Finanzierbarkeit ihres Vorhabens vor dem
Hintergrund der Wirtschafts- und Finanzmarktkrise von vornherein
skeptischer gewesen sind. Waren dann die aufgetretenen Probleme im
Vergleich zu den Erwartungen geringer, haben die Gründer die
Finanzierung ihrer Projekte als weniger schwierig wahrgenommen.

Allerdings ist die "Anfangssterblichkeit" von Gründungen nach wie
vor hoch, rund ein Viertel aller Gründungen ist nach spätestens drei
Jahren wieder aus dem Markt ausgeschieden. Dabei haben Gründungen mit
einem höheren Mitteleinsatz eine höhere Überlebenswahrscheinlichkeit
als Gründungen mit einem geringen oder gar keinem externen
Mitteleinsatz. Denn damit Gründungen am Markt bestehen, müssen sie
oft eine Mindestgröße aufweisen. Dafür sind der Einsatz
entsprechender Ressourcen und eine ausreichende Finanzierung
notwendig.

Weitere Ergebnisse des KfW-Gründungsmonitors 2010 im Überblick:

- 69 % aller Gründungen waren Neugründungen, 18 % Beteiligungen
und 13 % Unternehmensübernahmen. Damit hat sich der Anteil der
Übernahmegründungen in der Krise im Vergleich zum Vorjahr (7 %)
verdoppelt.

- In der Krise wurden nicht nur mehr Unternehmen mit Mitarbeitern
gegründet, sondern sie waren im Durchschnitt auch größer als in
den Vorjahren.

- In Neugründungen sind im Jahr 2009 insgesamt rund 517.000
vollzeitäquivalente Stellen entstanden. Pro Neugründung im
Vollerwerb waren dies 1,69 Stellen, 8 % mehr als im Vorjahr.

- 70 % aller Gründer benötigen Finanzmittel. Jeder Zehnte kommt
jedoch ganz ohne Mittelbedarf aus und ein Fünftel nutzt
ausschließlich bereits vorhandene Sachmittel (z. B. Büroräume,
Computer oder Autos).

- Drei von vier Gründern mit externem Finanzierungsbedarf (75 %)
bleiben innerhalb des Mikrobedarfs von bis zu 25.000 EUR, davon
wiederum 60 % sogar im Bereich von unter 5.000 EUR. Das Gros der
Projekte sind somit Klein- und Kleinstgründungen.

Die KfW:

Die KfW Bankengruppe unterstützt Gründer mit verschiedenen
Produkten bei ihrem Start in die Selbstständigkeit: das KfW-Startgeld
bietet Darlehen bis 50.000 EUR, der KfW-Unternehmerkredit bis zu 10
Mio. EUR; die Produktfamilie Unternehmerkapital bietet mezzanine
Finanzierungen. Innovative Technologiegründungen finden mit dem
ERP-Startfonds oder dem High-Tech-Gründerfonds, an dem die KfW
beteiligt ist, passende Eigenkapital-Instrumente. Außerdem stehen
Gründern verschiedene Beratungsinstrumente zur Verfügung, so die
Informationshotline der KfW (01801-241124) und das Spezialprogramm
Gründercoaching Deutschland.

Der KfW-Gründungsmonitor

Der KfW-Gründungsmonitor ist die umfassendste repräsentative
Informationsquelle zum Gründungsgeschehen in Deutschland und
erscheint in diesem Jahr zum 10. Mal. Für die Jubiläumsausgabe wurden
50.000 in Deutschland ansässige Personen befragt, wobei Gründer
zahlreiche Fragen zu ihrer Person und ihrem Projekt beantworten. Den
KfW-Gründungsmonitor 2010 finden Sie auch im Internet unter
www.kfw.de.

Originaltext: KfW
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/41193
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_41193.rss2

Pressekontakt:
KfW, Palmengartenstraße 5-9, 60325 Frankfurt
Kommunikation (KOM)
Tel. 069 7431-4400, Fax: 069 7431-3266,
E-Mail: presse@kfw.de, Internet: www.kfw.de


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