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Kfz-Gewerbe geht insgesamt optimistisch ins dritte Quartal

Geschrieben am 15-06-2010

Nürnberg (ots) - Laut dem aktuellen Geschäftsklimaindex des
deutschen Kfz-Gewerbes schätzen zwei Drittel der Betriebe in
Deutschland ihre Geschäftslage für das dritte Quartal als besser oder
gleich bleibend gegenüber dem zweiten Quartal ein. Bei einem
Pressegespräch in Nürnberg sagte Robert Rademacher, Präsident des
Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK), dies sei ein
ermutigendes Signal aus der Branche und ein Indikator dafür, das Jahr
2010 auf noch befriedigendem Niveau abschließen zu können.

Bis Ende Mai hätten sich die Geschäftsfelder im Kfz-Gewerbe
uneinheitlich entwickelt: "Neuwagen schwach, Gebrauchtwagen robust,
Servicebereich stabil." Die Zahl der Neuzulassungen sei bis Ende Mai
2010 mit knapp 1,18 Millionen um 27,7 Prozent erwartungsgemäß
deutlich unter dem Wert des Vorjahres geblieben. Nachdenklich stimme
aber, dass die Neuzulassungen sogar noch um 11,3 Prozent hinter den
Werten des Normaljahres 2008 zurücklägen, das insgesamt drei
Millionen Neuzulassungen brachte. Die Einschätzung der Betriebe für
das Neuwagengeschäft im dritten Quartal gebe eine gewisse
Unsicherheit wieder. Basierend auf den Ergebnissen des aktuellen
Geschäftsklimaindexes erwarte die eine Hälfte der Betriebe eine gute
oder befriedigende Entwicklung der Auftragseingänge, die andere
Hälfte rechne eher mit einer schlechteren Entwicklung als im zweiten
Quartal. In den verbleibenden sieben Monaten dieses Jahres müsse der
Absatz allerdings gut laufen, um die vom ZDK prognostizierte Marke
von 2,7 bis 2,8 Millionen Neufahrzeugen zu erreichen.

Das Gebrauchtwagengeschäft habe sich bisher robust behauptet. Im
Vergleich zum Vorjahr liege die Zahl der Besitzumschreibungen in den
ersten fünf Monaten dieses Jahres mit 2,57 Millionen zwar um zwei
Prozent unter dem Vergleichswert des Vorjahres. Hingegen seien die
Standzeiten der Gebrauchtfahrzeuge im Handel seit Januar
kontinuierlich von durchschnittlich 110 Tagen auf inzwischen nur noch
94 Tage zurückgegangen. Dies sei ein Indikator für ein tendenziell
verbessertes Gebrauchtwagengeschäft. Bestätigt werde dieser Trend
auch von den Ergebnissen des ZDK-Geschäftsklimaindexes. So erwarteten
mehr als drei Viertel der befragten Kfz-Betriebe für das dritte
Quartal ein besseres oder saisonübliches Gebrauchtwagengeschäft als
im Vergleich zum zweiten Quartal.

Stabil zeige sich das Geschäft mit Wartung und Reparatur. So lag
die Auslastungsquote der Werkstätten bis einschließlich Mai 2010 bei
durchschnittlich 82 Prozent und damit auf gleichem Niveau wie im
Vergleichszeitraum 2009. Und auch der aktuelle Geschäftsklimaindex
des Kfz-Gewerbes stütze diese Einschätzung. Demnach hatten 91,5
Prozent der Betriebe im zweiten Quartal 2010 eine gute oder
saisonübliche Auslastung, lediglich 8,5 Prozent der Betriebe zeigten
sich eher unzufrieden mit dem Werkstattgeschäft. Auch die Erwartungen
für das dritte Quartal seien positiv: so erwarteten über 80 Prozent
ein besseres oder saisonübliches Werkstattgeschäft, lediglich knapp
20 Prozent rechneten mit einem Rückgang.

Positive Signale habe das Kfz-Gewerbe auch durch eine aktuelle,
repräsentative Autofahrer-Umfrage erhalten, die das
Meinungsforschungsinstitut forsa im Mai durchgeführt habe. Demnach
entscheiden sich 94 Prozent der potenziellen Neuwagenkäufer für den
Erwerb des Fahrzeugs beim Händler vor Ort und gehen nicht den Weg zum
billigsten Angebot über das Internet. Das Ergebnis bestätige die hohe
Akzeptanz der flächendeckenden Infrastruktur der Autohäuser und
Werkstätten und die aus der Nähe zum Kunden resultierende
Kundenbindung.

Ein weiteres erfreuliches Ergebnis der forsa-Umfrage sei die
Tatsache, dass für die Autofahrer beim Service offenbar doch nicht
nur der Preis zähle. So seien 77 Prozent der Befragten grundsätzlich
bereit, für Wartung und Service einen hö-heren Preis zu zahlen, damit
ihr Auto sicher ist. Und 56 Prozent und damit mehr als jeder zweite
Autofahrer entschieden sich im Zweifel eher nicht für das günstigere
Angebot. "Der Kunde weiß: Erstklassige Reparaturqualität ist nicht zu
Dumpingpreisen zu haben", betonte Rademacher.

Zum aktuellen Thema "Elektromobilität" ergab die forsa-Umfrage,
dass sich jeder zweite Autofahrer grundsätzlich vorstellen könne, in
Zukunft ein Elektroauto zu kaufen. Entscheidendes Kaufkriterium sei
hierbei ein gut ausgebautes Stromtankstellennetz, das für 59 Prozent
der Befragten sehr wichtig sei. Den Kauf als Beitrag zum Umweltschutz
bezeichneten 54 Prozent als sehr wichtig. Mit 46 Prozent waren den
Befragten niedrige Betriebskosten als Kaufkriterium wichtiger als ein
günstiger Anschaffungspreis, den 36 Prozent bevorzugten. Mit 38
Prozent lege gut ein Drittel der potenziellen Käufer besonderen Wert
auf eine große Reichweite.

Nach den Worten von Robert Rademacher sei das Zukunftsthema
"Elektromobilität" auch für das Kfz-Gewerbe von großer Bedeutung. So
bringe sich der ZDK als einer von zwei Fachverbänden aktiv in die
Arbeitsgruppen 6 und 7 der Nationalen Plattform Elektromobilität ein,
die erstmals Ende Mai getagt hätten. In der Arbeitsgruppe 6 gehe es
um Nachwuchs und Qualifizierung. Dort würden die Anforderungen für
Aus- und Weiterbildung auf Basis der aktuellen Situation erörtert.
Bereits heute sei das Kfz-Gewerbe bezüglich Reparatur und Service von
Fahrzeugen mit alternativen Antrieben gut gerüstet. Um ein Hybrid-,
Elektro- oder Brennstoffzellen-Fahrzeug zu warten müsse es
überprüfbar und dauerhaft spannungsfrei geschaltet werden. Zum Erwerb
dieser Zusatzqualifikation biete die Akademie Deutsches
Kraftfahrzeuggewerbe (TAK) den Betrieben Schulungen zum "Fachkundigen
für Arbeiten an Hochvolt-eigensicheren Systemen" an. Die
Arbeitsgruppe 7 beschäftige sich mit den Themen Rahmenbedingungen und
Markteinführung. "Hier gilt unser Hauptinteresse der Wahrung unserer
Funktion als Schnittstelle zum Autofahrer, sprich dem Vertrieb und
Service von E-Fahrzeugen", so Rademacher. Diese Schnittstelle müsse
auch für Elektroautos erhalten bleiben. Denn die bereits bestehende,
flächendeckende Infrastruktur der Autohäuser und Werkstätten und die
daraus resultierende Nähe zum Kunden werde maßgeblich zur Akzeptanz
von Elektroautos beitragen. "Unser Standpunkt ist hier glasklar und
eindeutig: Ein Auto, ganz gleich mit welchem Antrieb, gehört in den
Kfz-Meisterbetrieb", so der ZDK-Präsident.

Nachdrücklich setzte sich Robert Rademacher für eine Reform der
Dienstwagenbesteuerung ein. Übereinstimmend mit dem Verband der
Automobilindustrie (VDA) fordere auch der ZDK, die bisherige
Pauschalversteuerung von 0,03 Prozent des Listenpreises pro
Entfernungskilometer zwischen Wohnung und Arbeitsstätte wegfallen zu
lassen und gleichzeitig auf die Pendlerpauschale zu verzichten. Diese
Lösung diene zum einen der Steuervereinfachung, und sie sei zum
anderen eine leicht nachvollziehbare und nutzerfreundliche Lösung und
gut geeignet, das gewerbliche Neuwagengeschäft anzukurbeln. Und
dieses Geschäft sei gerade im Jahr nach der Umweltprämie wichtiger
denn je.

Die Einrichtung der ersten Kfz-Schiedsstellen vor vierzig Jahren
nahm der ZDK-Präsident zum Anlass, auf dieses wichtige
Alleinstellungsmerkmal der Innungsbetriebe des Kfz-Gewerbes
hinzuweisen. Inzwischen gebe es bundesweit 130 Kfz-Schiedsstellen.
Damit leiste das Deutsche Kraftfahrzeuggewerbe einen wirksamen
Beitrag zur außergerichtlichen Beilegung von Streitigkeiten zwischen
Autofahrern und Kfz-Betrieben, wenn es um Autoreparaturen und
Gebrauchtwa-genkauf geht. Laut DAT-Report 2010 würden viele besonders
der jüngeren Autofahrer diese Institution noch nicht kennen. Daher
nehme der ZDK das Jubiläum zum Anlass, mit verschiedenen Maßnahmen
der Öffentlichkeitsarbeit auf diese Musterbeispiele praktizierten
Verbraucherschutzes hinzuweisen.

Originaltext: Zentralverband Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/7865
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_7865.rss2

Pressekontakt:
Ulrich Köster, Pressesprecher, Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe
Tel.: 0228/ 91 27 270, E-Mail: koester@kfzgewerbe.de


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