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Europa: Gemeinsame Aufgabe und Herausforderung / 28. Deutscher Feuerwehrtag: Kongress "Ehrenamt und Freiwilligkeit in Europa"

Geschrieben am 11-06-2010

Berlin (ots) -

- Querverweis: Bildmaterial ist abrufbar unter
http://www.presseportal.de/galerie.htx?type=obs -

Was für Feuerwehrleute in Deutschland, Frankreich, Österreich oder
Polen präsente Herausforderungen darstellt, hat für deren Kameraden
in anderen Teilen Europas bereits heute existenzielle Bedeutung:

-Wie können wir Nachwuchs für die Feuerwehren gewinnen? -Wie ist
unsere Absicherung bei Dienstunfällen? -Wie kommen ehrenamtliche
Feuerwehrangehörige zu der Anerkennung, die für sie einen immer
wiederkehrenden Motivationsschub bedeutet?

Diese Fragen waren zentrale Punkte der Erörterungen bei der ersten
Fachtagung "Ehrenamt und Freiwilligkeit in Europa" des Deutschen
Feuerwehrverbandes (DFV) im Rahmen des 28. Deutschen Feuerwehrtags in
Leipzig. DFV und Weltfeuerwehrverband CTIF hatten sich zum Ziel
gesetzt, zunächst die Gemein-samkeiten herauszuarbeiten, um
anschließend zu überlegen, welche Synergien bei der zukünftigen
Ausrichtung der Verbandsarbeit zu diesen Fragen gefunden werden
können. DFV- und CTIF-Vizepräsident Ralf Ackermann präsentierte den
Teilnehmern die deutschen Strukturen des Feuerwehrwesens, Michel Bour
vom Französi-schen Feuerwehrverband FNSPF berichtete über die
dortigen Gegebenheiten. Die stellvertretende Vorsitzende des
polnischen Verbandes der Freiwilligen Feuerwehren, Teresa Tiszbierek,
erklärte das Neben- und Miteinander der Freiwilligen und der
Staatsfeuerwehr in Polen. Dabei lassen alle strukturellen
Unterschiede einen großen gemeinsamen Querschnitt feststellen:

-Zu den Aufgaben aller Feuerwehren gehört neben der
Brandbekämpfung und technischen Hilfe die Mitwirkung im
Bevölkerungsschutz.

-In allen Staaten ist das System freiwilliger Feuerwehren die
Gewähr für die Einhaltung von Hilfsfristen und damit für eine
wirkungsvolle Gefahrenabwehr.

-Für alle Feuerwehrangehörigen existiert ein unterschiedliches
System der sozialen Absicherung, das neben dem
Lohnfortzahlungsanspruch bzw. Anspruch auf eine Aufwandsentschädigung
Leistungen bei Tod, Unfall und Erwerbsminderung umfasst.

-Ehrenamtliches Engagement wird durch die Bevölkerung wegen des
selbstlosen Einsatzes und der Bereitschaft zur Übernahme von
Verant-wortung für das Gemeinwesen geachtet.

Aber auch die Herausforderungen decken sich weitgehend:

-In unterschiedlicher Ausprägung entsteht durch die Lage der
Weltwirtschaft immenser wirtschaftlicher Druck für die
Feuerwehrangehörigen, der es ihnen zunehmend erschwert, ihrem
Feuerwehrdienst nachzukommen. Insbesondere Michel Bour berichtete von
entsprechenden Problemen aus Frankreich.

-Die demografische Entwicklung wird in allen Bereichen zu einer
Schwächung der ehrenamtlichen Strukturen führen. In Polen wurde die
Altersgrenze für Freiwillige Feuerwehrangehörige vor einigen Jahren
von 60 auf 65 Jahre heraufgesetzt.

-In einigen Ländern stehen die Bemühungen, Feuerwehrleuten bei
belastenden Ereignissen, aber auch bei familiären oder sozialen
Problemen die notwendige professionelle Hilfe zu gewähren, noch am
Anfang oder fehlen völlig. Hier haben beispielsweise in Frankreich
mehrere Fälle von Suiziden zur Einrichtung einer zentralen Hotline
geführt, die mit Plakaten beworben wird.

-Das sich fortwährend ausweitende Freizeitangebot außerhalb der
Feuerwehr im kulturellen und sportlichen Bereich erschwert die
Werbung sowie die langfristige Bindung von Personal.

Gemeinsame Lösungsansätze für gemeinsame Probleme Der
Weltfeuerwehrverband CTIF nimmt sich vor, in einer Folgeveranstaltung
die Analyse von Gemeinsamkeiten, Unterschieden und Herausforderungen
zu vertiefen. Eine breite Datenbasis soll die Voraussetzungen
schaffen, um gegen-über der Politik auf nationaler und
internationaler Ebene um Unterstützung zu werben. Das Ziel ist die
Sicherung der europaweiten Strukturen eines wirksamen Brandschutzes
und der technischen Hilfeleistung für die Bevölkerung unter
Bedingungen, die für die breite ehrenamtliche Säule des
Feuerwehrwesens noch leistbar sind. Sehr prägnant brachte
CTIF-Präsident Walter Egger das auf einen Nenner, was europaweit das
Selbstverständnis der Feuerwehrleute ausmacht: "Wir stehen für die
Öffentlichkeit selbstlos ein." Er empfiehlt den Politikern auf allen
Entscheidungsebenen daher: "Tragen Sie Sorge für das System der
Freiwilligkeit und des Ehrenamtes. Es ist nicht ganz kostenlos, aber
es ist effizient, erfolgreich, notwendig und äußerst wirksam.
Verschanzen Sie sich nicht hinter fehlenden Mitteln. Die Sicherheit
dankt es Ihnen allen!"

(Hendrik Roggendorf)

Originaltext: Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/50093
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_50093.rss2

Pressekontakt:
Deutscher Feuerwehrverband e. V. (DFV)
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
Silvia Darmstädter
Tel. (0341) 41 35 44 30, Mobil (0170) 47 56 672, E-Mail
darmstaedter@dfv.org
Alle DFV-Presseinformationen finden Sie unter
www.feuerwehrverband.de/presse.

Weitere Informationen zu den Veranstaltungen im Rahmen des 28.
Deutschen Feuerwehrtages gibt es online unter www.feuerwehrtag.de.
Fotomaterial steht unter www.feuerwehrverband.de/bilddatenbank.html
zur Verfügung.


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