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Weltwirtschaftskrise führt zu historischem Stühlerücken in deutschsprachigen Chefetagen / 9. Ausgabe der "Global CEO-Succession"-Studie der internationalen Strategieberatung Booz & Company

Geschrieben am 18-05-2010

München (ots) - Fluktuationsquote im deutschsprachigen Raum mit
21,3% auf Rekordhoch / Europa- und weltweit jedoch kaum
krisenbedingte CEO-Wechsel / Schleudersitze in der Finanz- und
Telekommunikationsindustrie

Die Weltwirtschaftskrise forderte ihren Tribut besonders in den
deutschsprachigen Vorstandsetagen. Mehr als jeder fünfte
Vorstandsvorsitzende (CEO) dieser Region musste 2009 seinen Posten
freiwillig oder gezwungenermaßen räumen. Mit 21,3% liegt die
Wechselquote auf einem historischen Höchststand sowie 4,3% über dem
Vorjahreswert. Damit nimmt der deutschsprachige Raum sowohl im
europäischen als auch im weltweiten Kontext eine absolute Sonderrolle
ein.

Europaweit hielt sich die CEO-Wechselquote mit 15,2% (Vorjahr
15,1%) weitgehend stabil, ebenso wie der weltweite Wert mit 14,3%
(Vorjahr 14,4%). Während im globalen Vergleich der Anteil der
unfreiwilligen CEO-Wechsel mit 23% auf den tiefsten Stand seit 2003
zurückging, erfolgte im deutschsprachigen Raum ein Drittel der
Demissionen unfreiwillig, beispielsweise wegen mangelnder
Performance. Das sind die zentralen Ergebnisse der
"CEO-Succession"-Studie der internationalen Strategieberatung Booz &
Company. Diese untersucht die Veränderungen in den Top-Positionen der
2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen zum neunten Mal
und analysiert langfristige Trends und Entwicklungen durch den
Vergleich der Daten aus mittlerweile zehn aufeinanderfolgenden
Jahren.

Globale Konvergenz und erhöhter Leistungsdruck

Die Studie beleuchtet zwei weltweit geltende, aktuelle Trends:
Aufsichtsräte wählen erstens für Spitzenjobs immer häufiger interne
Kandidaten ("Insider") und räumen diesen zweitens immer weniger Zeit
ein, um die entscheidenden, quantitativ messbaren Ergebnisse zu
liefern. So verkürzte sich die durchschnittliche Amtszeit im
vergangenen Jahrzehnt von 8,1 auf 6,3 Jahre. "Neue CEOs müssen heute
innerhalb kürzester Zeit die kriegsentscheidende Strategie
entwickeln. Diese muss kurzfristig den Gewinnerwartungen der
Aktionäre gerecht werden sowie langfristig Marktanteile und Wachstum
sichern", kommentiert Stefan Eikelmann, Sprecher der Geschäftsführung
im deutschsprachigen Raum von Booz & Company. "Vor diesem Hintergrund
verwundert es nicht, dass Spitzenleuten mit einer langen Historie im
Unternehmen und entsprechender Erfahrung die besseren Voraussetzungen
für die strategischen Herausforderungen der CEO-Position zugetraut
werden." So gaben Aufsichtsräte seit der Jahrtausendwende in 80% der
CEO-Nominierungen Eigengewächsen den Vorzug gegenüber
Unternehmensfremden ("Outsider").

Zu Recht - wie sich zeigt: Diese erzielten in den vergangenen
sieben Jahren marktbereinigt eine durchschnittliche Aktienrendite von
2,5%. Dagegen erwirtschafteten die Outsider auf dem CEO-Posten für
ihre Anteilseigner lediglich eine Durchschnittsrendite von 1,8%.

Im deutschsprachigen Raum performen Outsider besser als Insider

Allerdings scheint sich der deutschsprachige Raum zumindest
kurzfristig auch bei diesem Thema vom internationalen Trend
abzukoppeln. So erzielten CEOs, die von einem anderen Unternehmen auf
den Spitzenposten wechselten, in den vergangenen drei Jahren
deutlich bessere Ergebnisse als Vorstandsvorsitzende, die ihre
Karriere innerhalb des Unternehmens begannen. In Deutschland,
Österreich und der Schweiz erzielten Outsider-CEOs, die 2009 von der
Unternehmensspitze ausschieden, eine durchschnittliche Aktienrendite
von 8,8%. Damit liegen sie 4,3% höher als Insider-CEOs (Differenz
2008: 6% bzw. 2007: 4,5%).

Neues Spitzenpersonal für Finanz- und Telekommunikationsindustrie

Die weltweit heißesten Stühle standen letztes Jahr in den
Vorstandsetagen der internationalen Banken und Versicherungen. 17,2%
der CEOs des Finanzsektors mussten 2009 ihren Schreibtisch räumen.
Ein knappes Drittel davon (5,3%) unfreiwillig sowie vor Ablauf der
Vertragslaufzeit. Im Vergleich dazu erwies sich der Pharma- und
Healthcare-Bereich geradezu als Hort der Stabilität: Lediglich 10,3%
des weltweiten Spitzenpersonals wechselten - und nur 0,6% davon
gingen unfreiwillig. Mit einer Wechselquote von 16,9% im
Zehn-Jahresschnitt erweist sich der Telekommunikationssektor als die
weltweit wechselintensivste und unberechenbarste Branche: Jeder
zweite dieser Abgänge erfolgte unfreiwillig vor Ablauf der
eigentlichen Vertragslaufzeit.

In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden im vergangenen
Jahr in der Telekommunikations-, Energie- und Konsumgüterindustrie
besonders viele neue CEOs installiert. Ihre Vorgänger bekleideten den
Posten branchenübergreifend durchschnittlich 6,7 Jahre, waren beim
Amtsantritt 48,9 Jahre alt und 55,7 Jahre beim Ausscheiden.

Während 2009 vor allem die Folgen der Finanz- und Wirtschaftskrise
bewältigt werden mussten, stehen nun bei den meisten Unternehmen
wieder Wachstums- und Internationalisierungsstrategien auf der
CEO-Agenda. "Schönwetterkapitäne sind in den letzten drei Jahren von
Bord gegangen. Die aktuelle, krisengestählte CEO-Generation muss nun
die Balance zwischen Kosten- und Prozessoptimierung sowie
wachstumsorientierter Strategienetwicklung finden", so Eikelmann.

Zur vorliegenden Untersuchung:

Booz & Company untersuchte in der Studie "CEO Succession 2009" die
2.500 weltweit größten börsennotierten Unternehmen. Für den
deutschsprachigen Raum wurden ergänzend die 300 größten Unternehmen
in dieser Region analysiert. Es flossen sowohl die Performance der
Unternehmen zum Zeitpunkt der Ablösung als auch die Art und Weise des
Ausscheidens des CEO ein. Aussagen über Trends und Entwicklungen
beziehen sich auf die bereits vorgelegten Booz & Company-Studien zu
CEO-Ablösungen aus den Jahren 1995, 1998 sowie die jährlichen Studien
ab 2000. Seit 2007 bezieht die Studie auch die Performance jener
beteiligten Firmen ein, in denen kein CEO-Wechsel stattfand.

Über Booz & Company

Booz & Company ist mit mehr als 3300 Mitarbeitern in 60 Büros auf
allen Kontinenten eine der weltweit führenden Strategieberatungen. Zu
den Klienten gehören erfolgreiche Unternehmen sowie Regierungen und
Organisationen.

Unser Gründer Edwin Booz formulierte bereits 1914 die Grundlagen
der Unternehmensberatung. Heute arbeiten wir weltweit eng mit unseren
Klienten zusammen, um die Herausforderungen globaler Märkte zu
meistern und nachhaltiges Wachstum zu schaffen. Dazu kombinieren wir
einzigartiges Marktwissen sowie tiefe funktionale Expertise mit einem
praxisnahen Ansatz. Unser einziges Ziel: unseren Klienten jederzeit
den entscheidenden Vorteil zu schaffen. Essential Advantage.

Informationen zu unserem Management-Magazin strategy+business
finden Sie unter:
www.strategy-business.com
www.booz.com/de

Originaltext: Booz & Company
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/44015
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_44015.rss2

Rückfragen und weitere Informationen:

Susanne Mathony
Director Marketing & Communications Europe
Tel.: 089 / 54 52 5 550 oder 0170 / 22 38 550
Fax: 089 / 54 52 5 602
Email: Susanne.Mathony@booz.com
Internet: www.booz.com/de


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