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Neue Bildungsstudie der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM): Ostdeutsche Bundesländer bilden die Eliten für Bayern, Baden-Württemberg und Hessen aus

Geschrieben am 23-08-2006

Köln (ots) -

Innerdeutscher Braindrain von Hochschulabsolventen nimmt zu +++
Sachsen hat das beste Bildungssystem +++ Bildungsleistungen der
Länder steigen insgesamt deutlich an

Innerhalb Deutschlands existiert ein massiver Braindrain von
Hochschulabsolventen. Das weist der heute von der Initiative Neue
Soziale Marktwirtschaft (INSM) veröffentlichte Bildungsmonitor 2006
eindrucksvoll nach, den das Instituts der deutschen Wirtschaft Köln
(IW) erstellt hat. Zahlreiche Jungakademiker mit
naturwissenschaftlich-technischer Ausbildung aus ostdeutschen
Bundesländern wandern nach Bayern, Baden-Württemberg oder Hessen ab.
Diese West-Länder bilden an ihren Hochschulen zu wenige Ingenieure
und Naturwissenschaftler aus, um den Bedarf der heimischen Wirtschaft
zu decken.

"In Sachsen zum Ingenieur ausgebildet - in Bayern als Ingenieur
beschäftigt. Diese Art der Abwerbung könnte man als umgekehrten Soli
bezeichnen", sagt Max A. Höfer, Geschäftsführer der INSM. "Es darf
nicht so weit kommen, dass Sachsen aus dem Braindrain die Konsequenz
zieht und Ingenieurstudienplätze abbaut." Diese Gefahr wird durch die
Föderalismusreform ab 2007 erhöht.

Der Bildungsmonitor misst den Braindrain an der so genannten
Forscherersatzquote: Das ist die Zahl der Absolventen eines Landes in
den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik
(MINT) je 100 im Land beschäftigte Forscher und Entwickler. Bayern
weist mit 7,8 eine weit unterdurchschnittliche Forscherersatzquote
auf, Mecklenburg-Vorpommern mit 22,2 eine weit überdurchschnittliche
(Durchschnitt liegt bei 12,3). Bayern hat sich auf die
Ost-West-Hochschülerwanderung offensichtlich strategisch
eingerichtet: Es verknappt die Studienplätze und investiert mehr in
die Forschung als in die Lehre.

Sachsen hat das beste Bildungssystem

In der Studie, die alle Bildungsstufen von den Vor- und
Grundschulen über die weiterführenden allgemein bildenden Schulen bis
zu den Berufs- und Hochschulen bewertet, hat sich Sachsen an die
Spitze gesetzt. Im Vergleich zum Bildungsmonitor 2005 hat das Land
mehr als sieben Punkte zugelegt. Kein anderes Land war dynamischer
(Durchschnitt 1,5 Punkte). Sachsen hat trotz eines
demographiebedingten Rückgangs der Schülerzahlen seine
Bildungsausgaben auf nahezu gleichem Niveau gehalten und damit in die
Betreuungsqualität investiert.

Das Führungsquartett bilden 2006 Sachsen, Baden-Württemberg, Bayern
und Thüringen. Im Mittelfeld reihen sich Hamburg, Niedersachsen,
Schleswig-Holstein, Brandenburg, Sachsen-Anhalt,
Mecklenburg-Vorpommern Saarland, Rheinland-Pfalz und Hessen ein. Zur
Schlussgruppe zählen Berlin, Bremen und Nordrhein-Westfalen.

Den weitesten Sprung nach vorne machen Sachsen-Anhalt (von Platz
15 auf Platz 9) und das Saarland (von Platz 16 auf Platz 11). Auf
einer Punkteskala (0 - 100) bewertet die Studie insgesamt 116
Indikatoren. Dazu zählen beispielsweise Klassengröße,
PISA-Ergebnisse, Zahl und Qualität der Abschlüsse von Schülern und
Studenten oder Studiendauer.

Heilsamer PISA-Schock - nahezu durchweg Verbesserungen

Der 2006 zum dritten Mal erstellte Bildungsmonitor erfasst in
diesem Jahr erstmals auch Reaktionen der Länder auf den PISA-Schock
aus dem Jahr 2002. Das Ergebnis: Alle Länder haben ihre
Bildungsleistungen deutlich gesteigert. So hätte Nordrhein-Westfalen,
der Tabellenletzte des aktuellen Bildungsmonitors 2006, mit der
gleichen Punktezahl vor zwei Jahren Platz sechs belegt.
"PISA war heilsam, das können wir zum jetzigen Zeitpunkt schon sagen,
auch wenn die meisten Früchte erst in vier bis fünf Jahren geerntet
werden können", sagt Oliver Stettes vom Institut der deutschen
Wirtschaft Köln, der zusammen mit seinem Kollegen Axel Plünnecke die
Studie verfasst hat: "Die Bildungsminister der Länder reden nicht
nur, sie handeln auch, was sich im Bildungsmonitor niederschlägt."

Der größte Fortschritt ist bei der Einrichtung von Ganztagsschulen
und bei der Einführung von Bachelor-Studiengängen an den Hochschulen
erreicht worden.


Dem Land der Ideen gehen die Ideengeber aus

Alarmierend allerdings ist der Rückgang der Zahl der
Hochschulabsolventen in Ingenieurwissenschaften. Seit Ende der 90´er
Jahre ist die Anzahl der frischgebackenen Diplomingenieure um 14,6
Prozent zurückgegangen, in Hessen sogar um 25 Prozent. Dies ist ein
Warnsignal für den Innovationsstandort Deutschland. Wenn der
indisch-amerikanische Außenhandelsökonom Jagdish Bhagwati davon
spricht, dass Deutschland ein Globalisierungsgewinner sein werde,
dann hat er Deutschland als Land mit bestens ausgebildeten
Arbeitnehmern im Kopf. Damit dies so bleibt, müssen die deutschen
Hochschulen schnellstens für Nachwuchs sorgen.

Die INITIATIVE NEUE SOZIALE MARKTWIRTSCHAFT ist eine
überparteiliche Reformbewegung von Bürgern, Unternehmen und Verbänden
für mehr Wettbewerb und Arbeitsplätze in Deutschland. Der
INSM-BILDUNGSMONITOR wurde 2005 nach 2004 zum zweiten Mal
durchgeführt. Er unterliegt einem bildungsökonomischen Ansatz, bei
dem die Qualität eines Bildungssystems danach bewertet wird,
inwiefern dieses zu einer Steigerung von Standortqualität, Wachstum
und Beschäftigung beitragen kann.


Originaltext: Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft
Digitale Pressemappe: http://presseportal.de/story.htx?firmaid=39474
Pressemappe via RSS : feed://presseportal.de/rss/pm_39474.rss2

Kontakt:

Ronald Voigt: 0221/ 4981 418; voigt@insm.de; Axel Plünnecke:
0221/4981 701 oder 697; Detailergebnisse zu allen Bundesländern und
die Studie finden Sie unter: www.insm.de/Top-Thema.


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