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Dachverband der Umweltverbände verlangt Ende bisherigen Wirtschaftswachstums / Weitreichende Forderungen zu 60 Jahre DNR

Geschrieben am 05-05-2010

Bonn (ots) - Der Deutsche Naturschutzring (DNR), mit 5,5 Millionen
Einzelmitgliedern viertgrößter Dachverband in Deutschland, hat heute
in Berlin angesichts von Wirtschafts- und Ökokrise zu seinem
60jährigen Jubiläum radikale Änderungen beim Wirtschaftswachstum, der
Nachhaltigkeit und beim Naturverständnis verlangt.

Überfällig sei auch ein neues Naturverständnis. "Zum einen sei
unter Natur die physische Lebensgrundlage des Menschen (ökosystemarer
Ansatz) zu verstehen. Maßstäbe für den Naturschutz seien die
Leistungsfähigkeit des Naturhaushalts und die Beachtung von
Belastbarkeitsgrenzen. Es gälte, moderne Landnutzungsformen zu
entwickeln und schädliche Subventionen zu beseitigen. Zum anderen sei
Natur Voraussetzung für ein sinnerfülltes Leben (mental/ästhetisches
Verständnis von Natur). Zu unterscheiden sei dabei zwischen
historischen Kulturlandschaften als Ort menschlicher Identifikation,
belegt mit Begriffen wie Heimat, Harmonie sowie Wildnis als
unberührte Natur. Auch für diesen Naturbegriff müssten Qualitätsziele
gefunden und dabei auch der Eigenwert der Natur beachtet werden",
erläuterte Hartmut Vogtmann, 1. Vizepräsident des DNR.

In diesen Tagen des Umbruchs muss der Naturschutz zum
Nachhaltigkeitsdenken fortentwickelt werden. Das bedeutet, dass wir
in alle Zukunftsentscheidungen die jetzt lebende und die kommende
Menschheit sowie die Schöpfung mit einbeziehen müssen. Um der Gefahr
des Missbrauchs des Nachhaltigkeitsbegriffes vorzubeugen, forderte
DNR-Präsident Hubert Weinzierl, "das Konzept der Nachhaltigkeit
sowohl auf ökologischer als auch auf ökonomischer und sozialer Seite
neu zu ordnen. Allerdings dürfe Nachhaltigkeit nicht beliebig sein
und brauche deswegen einen starken Bürgen. Er solle Orientierung
geben und gewährleisten, dass nachhaltig ist, wo Nachhaltigkeit
draufsteht."

Heute erleben wir einen Epochenwechsel. Die Politik ist
offenkundig überfordert, sie reagiert nur und ist getrieben von den
Zwängen, die Rating-Agenturen, Finanzinstitute diktieren. Wir
brauchen ein neues Modell für die Entwicklung der Wirtschaft und
Gesellschaft. Das alte Wachstumsmodell ist am Ende.

"Diese Art des Wachstums gerate nicht nur ökologisch an Grenzen,
sondern sei auch ökonomisch immer weniger machbar und könne deshalb
auch die sozialen Ziele immer weniger verwirklichen", sagte Michael
Müller vom DNR-Präsidium. Zur Ergänzung des Bruttoinlandsproduktes
(BIP) sei ein nationaler Wohlfahrtsindex oder ein Index für
Wohlbefinden dringend erforderlich. Zentrale Elemente seien dabei die
Gesundheit der Bevölkerung, das psychologische Wohlbefinden, die
Zeitnutzung, die Lebensfähigkeit der Gemeinschaft, die kulturelle und
biologische Vielfalt, Bildung und Erziehung, materieller
Lebensstandard und gutes Regierungshandeln bzw. demokratisches
Engagement der Bevölkerung.

Der DNR begeht sein 60jähriges Jubiläum mit verschiedenen
Veranstaltungen am 7.-9. Mai im Haus zur Wildnis in Ludwigsthal im
Bayerischen Wald.

Originaltext: Deutscher Naturschutzring
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/29188
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_29188.rss2

Weitere Informationen:
DNR-Generalsekretär Dr. Helmut Röscheisen
Tel.: 0228/35 90 05, mobil: 0 160 97 209 108


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