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Frankfurter Neue Presse: Frankfurter Neue Presse zur Banken-Hilfe für Griechenland Eine Glosse von Panagiotis Koutoumanos

Geschrieben am 04-05-2010

Frankfurt am Main (ots) - Vergebt mir, ihr Banker! Mir
Kleingläubigem, der immer dachte, Eure Zunft bestünde nur aus
kaltblütigen Zahlenmenschen, die lediglich auf ihren finanziellen
Vorteil bedacht sind und die das Leid dieser Welt nicht kümmert. Wie
konnte ich mich nur so in Euch täuschen? In der Stunde der Not zeigt
ihr mir nun, welche Güte in Euch steckt: Die Bundesregierung hat Eure
Hilfe erfleht, und ihr habt ihr ohne zu zögern Euer Herz und für
Griechenland Eure Schatullen geöffnet.

Ja, liebe Leser, glauben Sie es nur! Was Deutsche-Bank-Chef
Ackermann zusammengetragen hat, während er mit dem Klingelbeutel
durch die Finanzbranche gezogen ist, wird auch Sie in Ehrfurcht
erstarren lassen: Die Banken wollen drei Jahre lang griechische
Anleihen nicht abstoßen, Kreditlinien für das hoch verschuldete
Euro-Land nicht kappen. Und der Staatsbank KfW, die die deutschen
Steuergelder nach Athen überweist, werden sie auch noch Geld geben.

Na, ja stimmt schon: Ins Risiko gehen die Finanzinstitute damit
nicht. Schließlich haben Europas Steuerzahler mit dem beschlossenen
Rettungspaket die überschuldeten Hellenen für die drei Jahre
finanziell abgesichert. Und angesichts der Tatsache, dass die KfW an
den Märkten die höchste Kreditwürdigkeit genießt, kann auch beim Kauf
einer KfW-Anleihe nichts schief gehen.

Auch dass die kolportierten rund zwei Milliarden Euro, die damit
im Klingelbeutel gelandet sind, ein bisschen mickrig sind, werden die
ewig Klagenden in diesem Lande jetzt vielleicht beanstanden. Aber
Kleinvieh macht doch auch Mist, oder? Und ja, die Banken haben zuvor
mit dem Kauf griechischer Anleihen satte Zinsen verdient. Aber ihnen
nun vorzuwerfen, sie versuchten, sich mit einer symbolischen Geste
aus der Verantwortung zu ziehen, zeugt auch nicht von großem
Vertrauen in unsere Mitmenschen in den Bankentürmen. Daran müssen Sie
noch arbeiten!

Dabei helfen wird sicherlich, wenn Sie bedenken, welchen
selbstlosen Dienst die Banken mit ihrer Mildtätigkeit auch der
Bundesregierung erweisen. Nachdem die Bundeskanzlerin lange Zeit
selbst gegen die Griechen-Stütze plädierte, fällt es ihr schwer, das
Rettungspaket durch Bundestag und Bundesrat zu peitschen. Sie solle
gefälligst die Banken schröpfen, fordern die Kleingeister von SPD und
Grünen. Aber mit dem nun geleisteten Obolus werden sicherlich alle
beigeistert das Paket durchwinken.

Und nun, verehrter Leser, versuchen Sie mir bloß nicht
weiszumachen, dass die Banker der Regierung nur helfen, weil die
Koalition bald über die Höhe der Banken-Abgabe entscheiden und neue,
striktere Regeln für die Banken-Regulierung entwerfen muss. So
berechnend kann kein Finanzmensch sein. Geben Sie es doch zu: Sie
neiden mir doch bloß meine neu erworbene Menschen-Liebe. Aber auch
Sie werden sicherlich bald bekehrt sein. Bis dahin kann ich die
Banker nur bitten: Vergebt uns!

Originaltext: Frankfurter Neue Presse
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/45990
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_45990.rss2

Pressekontakt:
Frankfurter Neue Presse
Chef vom Dienst
Peter Schmitt
Telefon: 069-7501 4407


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