(Registrieren)

Westdeutsche Zeitung: Arbeitslosenzahlen = von Annette Ludwig

Geschrieben am 29-04-2010

Düsseldorf (ots) - Krise, welche Krise? Das kann man sich schon
fragen angesichts der überraschend guten Arbeitsmarktzahlen, die die
Bundesagentur für Arbeit nun schon seit mehreren Monaten verkündet.
War da was mit Finanzkrise, mit staatlichen Rettungspaketen, mit
Rezession? Der deutsche Arbeitsmarkt zeigt sich unerschütterlich
robust - das hat selbst viele Experten überrascht. Er scheint sich
von der etwas unsicheren Einschätzung der Wirtschaftslage abgekoppelt
zu haben. Dass die Lage am Arbeitsmarkt hierzulande deutlich stabiler
ist als in vielen anderen europäischen Ländern, hat gleich mehrere
Gründe. Zum einen hat die Bundesregierung in dieser Hinsicht ein
vorbildliches Krisenmanagement geleistet. Die Kurzarbeit ermöglichte
es den Unternehmen, ihre qualifizierte Stammbelegschaft auch bei
schlecht gefüllten Auftragsbüchern zu halten. Diese Wunderwaffe haben
andere Länder gar nicht oder erst viel später nach dem Vorbild
Deutschlands genutzt. Zum anderen greifen inzwischen die staatlich
aufgelegten Konjunkturprogramme, beispielsweise für Infrastruktur
oder zur Sanierung. Auch die Arbeitsmarktreformen der vergangenen
Jahre zeigen Wirkung. Und nicht zuletzt haben auch die Unternehmer
besonnen reagiert. Sie nutzten neben der Kurzarbeit
Arbeitszeitkonten, Urlaubsregelungen und flexible Tarifverträge, um
Entlassungen möglichst zu vermeiden. Ist der Arbeitsmarkt in
Deutschland damit über den Berg? Die Anzeichen sprechen dafür, dass
es nicht zu einem Katastrophen-Szenario kommt, das Experten zunächst
erwartet hatten. Doch es bleiben Unsicherheiten. Die Folgen der
Griechenland-Krise sind noch nicht abzuschätzen. Die wirtschaftliche
Lage ist fragil. Selbst bei einer weiteren Erholung der Wirtschaft
werden die Unternehmen wohl eher zögerlich neu einstellen. Gerade
jetzt sollte die Politik ihr Augenmerk daher auf die steigende Zahl
der Langzeitarbeitslosen richten. Es muss darum gehen, auch ihnen
wieder Arbeit und damit Perspektive und Lebensqualität zu geben.
Arbeitgeberpräsident Dieter Hundt hat das Thema bereits angesprochen.
Die Deutschen könnten auch hier zum europäischen Musterbeispiel
werden.

Originaltext: Westdeutsche Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/62556
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_62556.rss2

Pressekontakt:
Westdeutsche Zeitung
Nachrichtenredaktion
Telefon: 0211/ 8382-2358
redaktion.nachrichten@westdeutsche-zeitung.de


Kontaktinformationen:

Leider liegen uns zu diesem Artikel keine separaten Kontaktinformationen gespeichert vor.
Am Ende der Pressemitteilung finden Sie meist die Kontaktdaten des Verfassers.

Neu! Bewerten Sie unsere Artikel in der rechten Navigationsleiste und finden
Sie außerdem den meist aufgerufenen Artikel in dieser Rubrik.

Sie suche nach weiteren Pressenachrichten?
Mehr zu diesem Thema finden Sie auf folgender Übersichtsseite. Desweiteren finden Sie dort auch Nachrichten aus anderen Genres.

http://www.bankkaufmann.com/topics.html

Weitere Informationen erhalten Sie per E-Mail unter der Adresse: info@bankkaufmann.com.

@-symbol Internet Media UG (haftungsbeschränkt)
Schulstr. 18
D-91245 Simmelsdorf

E-Mail: media(at)at-symbol.de

265576

weitere Artikel:
  • WAZ: Kik-Mutter Tengelmann gibt Angebot für Woolworth ab Essen (ots) - Im Kampf um die 4500 Arbeitsplätze bei Woolworth hat nun auch die Mülheimer Unternehmensgruppe Tengelmann ein Angebot für die insolvente Warenhauskette abgegeben. Sie tritt als HH Holding auf, der US-Finanzinvestor Cerberus schickte sie ins Rennen. Das melden die Zeitungen der WAZ-Mediengruppe (Freitagausgabe). Cerberus ist Eigentümer eines Großteils der Immobilien mit den 162 Woolworth-Filialen. Ein Cerberus-Sprecher kündigte in New York im Gespräch mit der WAZ-Mediengruppe an, dass Tengelmann die Zahl der Läden erhöhen mehr...

  • WAZ: Die Finanznöte der Revierstädte - Essen kündigt den Nichtangriffspakt. Leitartikel von Stefan Schulte Essen (ots) - Die Griechen haben über ihre Verhältnisse gelebt. Ja, ja, diese Griechen. Wir könnten ihnen ein Lied davon singen, hier im Ruhrgebiet. Jeder Stadt ihr Konzerthaus, jedem Fußballklub seine Arena. Das war selbstverständlich in der Kulturhauptstadt und Fußball-Metropole. War. Denn so wie die Griechen ersticken auch die Revierstädte an ihren Schulden und werden fremdregiert. Sie sind nicht allein Schuld an dieser Misere, aber wer ist das schon? Eingedenk der jahrzehntelangen Leucht- und Kirchturmpolitik in den Ruhrgebiets-Rathäusern mehr...

  • Börsen-Zeitung: Siemens-Glanz blendet, Kommentar von Michael Flämig zum Halbjahresergebnis des Siemens-Konzern Frankfurt (ots) - Nun ist es amtlich: Siemens will im laufenden Geschäftsjahr operativ einen Rekordgewinn erreichen. Und dies, obwohl der Konzern einen Umsatzausfall von voraussichtlich 5 Mrd. Euro verkraften muss. Mittlerweile liefern die Münchener sogar eine bessere Marge ab als das ehemals leuchtende Vorbild General Electric. Kein Zweifel: Siemens steuert auf eine Glanzleistung zu. Die hervorragende Performance beruht - neben Entlastungen etwa durch Kurzarbeit und einem günstigen Umsatzmix - auf zwei Faktoren. Erstens hat Siemens mehr...

  • Frankfurter Neue Presse: Über die Rolle der Rating-Agenturen in der Griechenlandkrise. Folgt nicht blind dem Orakel. Leitartikel von Panagiotis Koutoumanos. Frankfurt am Main (ots) - Dass diese Rosskur nun so schmerzhaft ausfällt, ist aber auch der Reaktion der Ratingagenturen geschuldet, die - wie einst das Orakel von Delphi - weniger mit ihren Forschungsmethoden beeindrucken denn mit ihrer Fähigkeit, den Fortlauf der Dinge zu beeinflussen. Schließlich sind die in den USA beheimateten S&P, Moody's und Fitch auch hier in Europa nach wie vor Dreh-und Angelpunkt für Investoren und die Zentralbank (EZB). Senkt auch nur ein Teil dieses Juroren-Oligopols seinen Daumen über einen Staat, erbeben mehr...

  • Frankfurter Neue Presse: Frankfurter Neue Presse zu Ratingagenturen "Folgt nicht blind dem Orakel aus den USA" Leitartikel von Panagiotis Koutoumanos Frankfurt am Main (ots) - Natürlich hat es sich der griechische Patient zunächst selbst zuzuschreiben, dass ihm nun der Exitus droht. Statt nach Auswegen aus seiner Misere zu suchen, entwickelte Griechenland eine bemerkenswerte Kreativität beim Frisieren seiner Daten, um das Ausmaß seiner Not vor dem Rest der Welt zu verheimlichen und den Gürtel nicht enger schneller zu müssen. So wie in der klassischen Tragödie der Versuch des Protagonisten, den Willen der Götter zu umgehen, schließlich zu seinem Absturz führt, muss Griechenland nun seine mehr...

Mehr zu dem Thema Aktuelle Wirtschaftsnews

Der meistgelesene Artikel zu dem Thema:

DBV löst Berechtigungsscheine von knapp 344 Mio. EUR ein

durchschnittliche Punktzahl: 0
Stimmen: 0

Bitte nehmen Sie sich einen Augenblick Zeit, diesen Artikel zu bewerten:

Exzellent
Sehr gut
gut
normal
schlecht