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Börsen-Zeitung: Großer Gewinn, große Pläne, Kommentar von Bernd Neubacher zum Quartalsergebnis der Deutschen Bank

Geschrieben am 27-04-2010

Frankfurt (ots) - Besser kann man es nicht machen - vorausgesetzt,
man hat sich ganz dem Kapitalmarktgeschäft verschrieben und jegliche
Ambitionen in anderen Geschäftsfeldern fahren lassen. 2,8 Mrd. Euro
hat die Deutsche Bank in den ersten drei Monaten dieses Jahres vor
Steuern verdient. Mehr kam nur im Startquartal 2007 zusammen, als die
Finanzwelt schon am Abgrund stand, ohne es zu ahnen. Fast
Rekordcharakter dürfte auch der Anteil des Investment Banking am
Konzernresultat haben: stolze 93%.

An der Performance der Kernsparte freilich können, selbst wenn ein
saisonbedingt begünstigender Effekt in Rechnung zu stellen ist,
selbst Defätisten kaum herummäkeln. Dort hat die Bank binnen
Jahresfrist das Ergebnis verdoppelt, während sie zugleich den Value
at Risk im Handel sowie die Bilanzsumme um je rund ein Fünftel
verringerte. Wie lange aber bleibt das Umfeld noch so günstig?

Während im Kapitalmarktgeschäft die Kasse klingelt, schaut man in
den übrigen Bereichen mehr und mehr durch die Finger: Im Global
Transaction Banking haben niedrige Zinsen, aber auch schwächelnde
Volumina im inländischen Wertpapierverwahrgeschäft Vorsteuerergebnis
und -rendite halbiert. Die Einheit Private & Business Clients zeigt
einen Ergebnisrückgang binnen Jahresfrist, während der Nettoertrag um
gerade einmal 2% vorankam. Asset Management und Private Wealth
Management wiederum kämpfen mit Kosten-Ertrag-Quoten von 92% bzw.
107%, was zusammen in einer Null-Rendite resultiert.

Kaum zu glauben, dass diese Bereiche, man muss sie wohl
Randaktivitäten nennen, 2011 vor Steuern 3,8 Mrd. Euro abwerfen
sollen. Nur dann dürfte das operative Konzernergebnis wie geplant 10
Mrd. Euro erreichen - vom Investment Banking werden "nur" noch 6,3
Mrd. erwartet. Im Global Transaction Banking sollen es nun steigende
Zinsen und eine Expansion richten, der Bereich Private & Business
Clients setzt auf Vertrieb und auf Kostenmaßnahmen. Das
Privatkundengeschäft unterdessen soll in Asien wachsen. Rechnet man
die im Startquartal außerhalb des Kapitalmarktgeschäfts erreichten
Resultate aufs Jahr hoch, müsste sich das Bruttoergebnis dort gut
verdreifachen, will die Bank ihre Prognose erfüllen. Das ist
allerdings ambitioniert. Im Startquartal hat die Deutsche Bank
prächtig verdient. Trotzdem: Liefern muss sie noch.

(Börsen-Zeitung, 28.4.2010)

Originaltext: Börsen-Zeitung
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/30377
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Pressekontakt:
Börsen-Zeitung
Redaktion

Telefon: 069--2732-0
www.boersen-zeitung.de


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