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WAZ: Deutsches Geld für Athen? Fünf Gründe, den Griechen nicht zu helfen. Von Thomas Wels

Geschrieben am 27-04-2010

Essen (ots) - Weil es verboten ist. Auch wenn es altmodisch
klingen mag: Der Maastricht-Vertrag verbietet es einzelnen Ländern,
für die Schulden anderer Euro-Länder einzustehen. Vertrag ist
Vertrag.

Weil es die Währung weich macht. Für die Deutschen, die ihre
stabile Wirtschaftswunder-D-Mark aufgaben, war der Maastrichtvertrag
ein Versprechen, das da lautete: Schludrige Währungsweichmacher
dürfen beim Euro nicht mitmachen. Wie will man den nächsten
Wackelkandidaten Portugal und Spanien eine gleichlautende, aber zig
Milliarden höhere Hilfe verweigern? Zusätzliche Kredite zur Rettung
der Brüder und Schwestern im Ungeiste entwerten in Zukunft den Euro
und treiben die Teuerung.

Weil es den Spekulanten Recht gibt. Die Zocker auf den
Finanzmärkten, die mittels zweckentfremdeter Finanzkonstrukte wie
Kreditversicherungen mit dem Pleite-Risiko Griechenlands spekulieren,
werden durch die Rettungsaktion belohnt. Diese Nomaden des modernen
Finanzkapitalismus ziehen weiter: nach Portugal und Spanien.

Weil ein Ende mit Schrecken besser ist als ein Schrecken ohne
Ende. Griechenland hätte nicht im Euro-Club landen dürfen. Weil aber
Belgien und Italien mit Schuldenquoten, die den zulässigen Wert von
60 Prozent der Wirtschaftsleistung um das Doppelte übertrafen,
aufgenommen wurden, konnte und wollte man den Griechen die
Mitgliedschaft nicht verweigern.

Weil Umschuldung oder zeitweiser Austritt möglich wären. Eine
Umschuldung würde zwar die Gläubiger der Griechen treffen, dafür aber
eine Sanierung ohne Vertragsbruch ermöglichen. Auch der Austritt
träfe Gläubiger über die Abwertung der Drachme. Letztere aber würde
die Schmerzen der Sparorgie - mitten in der Krise - abmildern.

Originaltext: Westdeutsche Allgemeine Zeitung
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Pressekontakt:
Westdeutsche Allgemeine Zeitung
Zentralredaktion
Telefon: 0201 / 804-6528
zentralredaktion@waz.de


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