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Qualität des Restaurants erkennt man an der Qualität der Toiletten

Geschrieben am 23-04-2010

Stuttgart (ots) - "44 Dinge, die Ihnen Kellner verschweigen" -
Magazin Reader's Digest sprach mit Kellnerinnen und Kellnern in
Deutschland über Sitten und Unsitten im Umgang mit Gästen

Gäste, die im Restaurant das Glas Mineralwasser mit einer Scheibe
Zitrone bestellen, werden sich das künftig womöglich gut überlegen.
Das Magazin Reader's Digest wirft in seiner Mai-Ausgabe einen Blick
in den Arbeitsalltag von Kellnerinnen und Kellnern. Die zentrale
Botschaft: Wer als Gast in einem Restaurant oder in der Kneipe gut
bedient werden will, sollte ein paar einfache Regeln beachten.
Zugleich sollte der Gast aber wissen, dass manche Kellner nicht immer
die Wahrheit sagen und dass hinter den Kulissen häufiger getrickst
wird als man ahnt. Im Fall der Zitrone ist das Problem allerdings ein
rein hygienisches: "Die Scheiben werden von Hand geschnitten und per
Hand ins Glas gegeben - oder noch schlimmer: mit den Fingern an den
Rand gehängt. Die ganzen Bakterien will ich nicht in meinem
Mineralwasser", gibt der Kellner eines Berliner Cafés zu bedenken.

Unter dem Motto "44 Dinge, die Ihnen Kellner verschweigen" hat
Reader's Digest bundesweit mit ausgebildeten Restaurantfachkräften
und angelernten Kräften gesprochen, darunter Angestellte von
Nobelhotels ebenso wie Studenten, die als Aushilfen kellnern. Die
Ergebnisse sind ernüchternd, wegen befürchteter Sanktionen durch
seinen Arbeitgeber wollte keiner der Befragten seinen kompletten
Namen nennen. So räumt eine Kellnerin in Berlin offen ein, dass dem
Wunsch des Gastes nach einer kleineren Essensportion eigentlich in
jedem Restaurant problemlos entsprochen werden kann. "Einer
Servicekraft, die sagt: ,Halbe Portion? Tut mir leid, das geht nicht'
sollten Sie keinen Glauben schenken. Das ist pure Faulheit."

Auch im Fall der Weinbestellung erfährt der Gast wohl nicht immer
die Wahrheit. "Viele Kellner sind Hochstapler und kennen sich mit
Wein gar nicht aus. Sie haben keine Ahnung, ob der Wein trocken oder
halbtrocken ist, tun aber so, als ob", gibt eine andere Kellnerin zu.

Andererseits können Gäste durchaus auch selbst mit etwas
Aufmerksamkeit schnell erfassen, ob es sich um eine gute oder
schlechte Kneipe handelt. "Ob ein Restaurant gut geführt wird,
erkennen Sie an den Toiletten. Mit der Qualität der Toiletten steht
und fällt die Qualität des Hauses", sagt die Kellnerin eines
Nobelhotels in Bonn Reader's Digest.

Vorsicht ist geboten, wenn es um die Auswahl der Speisen geht.
"Frische Ware wird zum Wochenende gekauft, weil dann in der
Gastronomie die meisten Gäste erwartet werden. Wenn am Montag
überbackenes Gemüse auf der Karte steht, sind das mit Sicherheit die
Reste, schön schmackhaft und mit Käse überbacken", gibt ein
Chefkellner aus Berlin zu bedenken. Auch bei den so genannten
Tagesessen handelt es sich oftmals um eine Restverwertung. "Besonders
kritisch sind in dieser Hinsicht Suppen. Oft schwimmt etwas drin, was
der Koch schnell noch loswerden will, bevor er es wegwerfen muss",
sagt eine langjährige Kellnerin.

Was Kellnerinnen und Kellner besonders ärgert, sind unhöfliche
Gäste. "Mit den Fingern schnippen oder in die Hände klatschen, um den
Service herbeizurufen - das geht gar nicht!", betont eine
Servicekraft. Auch die Erwartungshaltung, an jedem Wochentag sofort
und stets gleich schnell bedient zu werden, ist utopisch. "Kommen Sie
nie an einem Feiertag, wenn Sie erwarten, dass Ihr Essen so schnell
auf dem Tisch steht wie in einem Fast-Food-Restaurant", so eine
Kellnerin in Berlin.

Gäste, die ohne Begrüßung ins Restaurant kommen, sich
unaufgefordert an einen Tisch setzen und anschließend schlechte Laune
verbreiten, werden in Insiderkreisen als "hypochondrische Patienten"
bezeichnet. "Und so behandeln wir sie auch: Wir nehmen sie nicht
wirklich ernst", meint eine Bedienung.

Besonders heikel ist die Höhe des Trinkgeldes. Zwar gibt es in
Deutschland die Faustregel, dass man fünf bis zehn Prozent des
Rechnungsbetrages als Trinkgeld gibt, aber viele Gäste halten sich
offenbar nicht daran. "Trinkgeld ist eine Frage der Wertschätzung.
Wenn ein Gast nur 20 Cent Trinkgeld gibt, gebe ich das Geld mit den
Worten zurück, dass mein Chef mir genug Gehalt bezahlt. Ich bin ja
schließlich kein Bettler", sagt ein Chefkellner.

In manchen Fällen rächt sich das Bedienungspersonal auf ganz
eigene Art an nerviger Kundschaft. "Gäste, die uns unangenehm sind,
setzen wir kurzerhand an einen Tisch in der Nähe der Toiletten",
räumt ein erfahrener Kellner ein. Sollten Gäste als Dauernörgler
auftreten, kann ihnen auch eine andere Strafe blühen. "Einen Gast
haben wir mal bloßgestellt, indem wir laut behaupteten, seine
Kreditkarte würde nicht angenommen. Alle im Raum haben das gehört",
erinnert sich eine Kellnerin in einer Berliner Gaststätte.

Aber es gibt durchaus auch gute Gäste, wie die Befragung in der
Gastronomiebranche ergab. "Ein guter Gast fragt den Kellner nach
seinen Empfehlungen und verlässt sich auf seinen Rat. Dafür wird sein
Glas Wein nachgeschenkt und nicht berechnet, oder er bekommt zur
Rechnung einen Espresso serviert", so ein Chefkellner. Ähnlich
umschreibt das eine Kellnerin aus dem westfälischen Dorsten: "Gute
Gäste sind offen, höflich und im besten Fall humorvoll. Genau wie ich
dem Gast Respekt erweise, sollte der Gast auch mir mit Respekt
begegnen."

Für weitere Informationen zu diesem Reader's Digest-Thema stehen
wir Ihnen gerne zur Verfügung. Die Mai-Ausgabe von Reader's Digest
Deutschland ist 26. April an zentralen Kiosken erhältlich.

Artikel aus der Mai-Ausgabe zum Download:
http://www.readersdigest.de Auf "Unternehmen" und dann auf "Service
für Journalisten" klicken (Rubrik Magazin Reader's Digest)

Originaltext: Reader's Digest Deutschland
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/32522
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_32522.rss2

Pressekontakt:
Reader's Digest Deutschland: Verlag Das Beste GmbH
Öffentlichkeitsarbeit, Uwe Horn
Vordernbergstraße 6, 70191 Stuttgart
Tel.: 0711 / 6602-521, Fax: 0711 / 6602-160,
E-mail: presse@readersdigest.de


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