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Henri Nannen Preis für Verdienste um die Pressefreiheit geht an unterdrückte Journalisten im Iran

Geschrieben am 22-04-2010

Hamburg (ots) - Der Journalist Maziar Bahari nimmt die
Auszeichnung stellvertretend für seine iranischen Kollegen am 7. Mai
2010 in Hamburg entgegen.

Mit dem Henri Nannen Preis 2010 für einen besonderen Einsatz für
die Pressefreiheit werden iranische Journalistinnen und Journalisten
ausgezeichnet, die in ihrem Land schwersten Repressalien ausgesetzt
sind, weil sie versuchen, wahrheitsgetreu über den Iran zu berichten.
Da sie ihr Land nicht verlassen dürfen und viele von ihnen inhaftiert
sind, nimmt - stellvertretend für seine Kollegen - der in London
lebende Iraner Maziar Bahari die Auszeichnung im Deutschen
Schauspielhaus in Hamburg entgegen. Bahari war selbst monatelang in
iranischer Isolationshaft.

Illegale Festnahmen und Entführungen von Journalisten durch
Polizei und Sicherheitskräfte, staatliche Überwachung von Medien,
gewaltsame Übergriffe und Misshandlungen sowie eine größer werdende
Zahl von Journalisten auf der Flucht bestimmen die derzeitige
Situation der freien Presse im Iran. Seit der umstrittenen Wiederwahl
des Präsidenten Mahmud Ahmadinedschad im Sommer 2009 verfestigt sich
das Misstrauen des Regimes gegenüber Medienmitarbeitern im In- und
Ausland. Um eine unabhängige Berichterstattung zu verhindern, werden
nicht nur Journalisten bedroht, inhaftiert und ausgewiesen, sondern
auch Zeitungen geschlossen, Webseiten und Artikel zensiert, das
Mobilfunknetz teilweise gesperrt und die Ausstrahlung von TV-Sendern
gestört. Seit der Wahl im Sommer 2009 sind immer wieder Journalisten
und Blogger verhaftet und teilweise bis heute nicht wieder frei
gelassen worden. Vom Staat inhaftierte Journalisten können im Iran
derzeit keinerlei Rechte geltend machen. Die Organisation "Reporter
ohne Grenzen" ist über die Situation im Iran sehr besorgt.

stern-Chefredakteur Thomas Osterkorn: "Es ist wohl nicht
übertrieben zu sagen, dass der Iran momentan eines der größten
Gefängnisse für Medienmitarbeiter ist. Den Kollegen, die unter dem
Regime zu leiden haben und nicht aufgeben, für die freie Presse zu
kämpfen, gilt unsere Anteilnahme und Anerkennung. Wir freuen uns,
dass Maziar Bahari, der selbst im Evin Gefängnis im Iran inhaftiert
war und gefoltert wurde, den Preis für seine unterdrückten Kollegen
entgegen nimmt."

Der 1967 im Iran geborene Journalist Maziar Bahari arbeitete als
Korrespondent für newsweek im Iran. Durch seine Dokumentarfilme über
den Iran und den Irak wurde er auch als Dokumentarfilmer bekannt.
Während der Unruhen nach den Präsidentschaftswahlen 2009 wurde Bahari
festgenommen. Er musste 118 Tagen in Isolationshaft im Evin Gefängnis
in Teheran verbringen. Ein Anwalt wurde ihm verweigert, ebenso der
Kontakt zu seiner Familie. Auf internationalen Druck wurde der
Journalist im Oktober 2009 entlassen. Bahari setzt sich seitdem für
die Freilassung seiner inhaftierten Kollegen ein und hat das
iranische Regime für die Umstände seiner Haft und die ihm zugefügten
schweren Repressalien immer wieder öffentlich angeprangert.

Der Henri Nannen Preis wird in diesem Jahr zum sechsten Mal
vergeben. Außer dem herausragenden Einsatz für die Pressefreiheit und
einem publizistischen Lebenswerk werden die besten journalistischen
Arbeiten ausgezeichnet, die im vergangenen Jahr in deutschsprachigen
Print- und Onlinemedien erschienen sind. Um den "Henri 2010" bewarben
sich Journalisten mit 878 Arbeiten aus 186 Print- und
Onlinepublikationen (in den Kategorien Reportage, Investigation,
Dokumentation, Humor und Fotoreportage). Der von Gruner + Jahr und
dem stern gestiftete Preis ist mit insgesamt 35.000 Euro dotiert.

Weitere Informationen zum Henri Nannen Preis:
www.henri-nannen-preis.de

Originaltext: Henri Nannen Preis
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/74313
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_74313.rss2

Pressekontakt:
Susanne Hacker
Kommunikation Henri Nannen Preis
Gruner + Jahr AG
Tel.:040-3703-2797
Mail: hacker.susanne@guj.de


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