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Bio-Shaping - Neue Therapien mit Eigenfett

Geschrieben am 05-04-2010

Frankfurt (ots) - Interview mit der Plastischen Chirurgin Dr.
Petra Berger (Frankfurt am Main und Zürich) zu den neuesten
Entwicklungen in der Eigenfetttherapie.

Frau Dr Berger, lassen sich Tausende von Patientinnen ihre
Silikongelimplantate entfernen , weil diese fehlerhaft sind, wie ist
vor diesem Hintergrund der aktuelle Stand der Eigenfetttherapie?

Frau Dr. Berger: Nun, da wird gerade viel Panik geschürt - von
Seiten der Presse und von Kollegen die damit Publicity suchen.
Selbstverstaendlich bieten auch wir Silikongelimplantate an, mit sehr
guten Ergebnissen. Aber Immer mehr meiner Patientinnen bevorzugen die
Brustvergroesserung mit Eigenfett, weil sie sich prinzipiell kein
Silikongelimplantat einsetzen lassen wollen, was vor dem Hintergrund
der aktuellen Ereignisse natuerlich nachvollziehbar ist. Doch das ist
nur eins von vielen Anwendungsgebieten, die sich auftun, seitdem
Forscher die regenerative Kraft von adulten, also erwachsenen
Fettstammzellen erkannt und entwickelt haben.

Wozu kann man sie noch verwenden?

Frau Dr. Berger: Grundsätzlich eignen sie sich für fast alle
Körperregionen, die wiederhergestellt oder vergrößert werden sollen.
Ob Wangen, Brust, Po oder Waden - fast überall lassen sich
Körperpartien damit behandeln und gleichzeitig auch das Hautbild
verbessern. Kapselfibrosen bei Silikongel-Implantaten kann man
behandeln, indem man durch einfache Fettinjektionen das Kapselgewebe
wieder weichmacht.

Man kann angeborene und erworbene Deformitäten im Gesicht und am
Körper rekonstruieren. Und durch Fettinjektionsbehandlungen harte,
wulstige oder eingezogene Narben, zum Beispiel nach Verbrennung oder
einem Kaiserschnitt lindern. Oder Problemwunden, die nicht heilen
wollen, verschließen.

Sogar bei Stimmbandlähmungen kann man heutzutage durch gezielte
Eigenfettbehandlung die Phonetik des betroffenen Patienten
wiederherstellen.

Das sind wirklich vielfältige Behandlungsmöglichkeiten.

Frau Dr. Berger: Aber immer noch nicht alle. Natürlich lassen sich
auch asymmetrische Brüste korrigieren oder nach einer Krebsoperation
amputierte Brüste mit Eigenfett rekonstruieren. Mittlerweile sind
sogar viele Kassen bereit, die Kosten dafür zu übernehmen. Eine
weitere Entwicklung wird besonders viele Männer interessieren.

Sie machen uns neugierig.

Frau Dr. Berger: Aus Fettstammzellen können im Labor unter anderem
auch Haarzellen gezüchtet werden, die dann mit einer Spritze in die
Kopfhaut eingebracht werden. Das ist im Vergleich zu den bisherigen
Methoden eine revolutionäre Technik, weil sie viel weniger aufwändig
und viel weniger blutig ist.

Zum besseren Verständnis: Sie sprechen beim Ausgangsmaterial nicht
von embryonalen Stammzellen sondern stets von adulten
Fettstammzellen.

Frau Dr. Berger: Genau.

Erleichtert das nicht die generelle Akzeptanz der
Eigenfetttherapie?

Frau Dr. Berger: Ja, sicher. Bei den Stammzelltherapien, mit denen
derzeit viel Reklame gemacht wird, muss man wissen, dass man in
Europa durch die derzeitige juristische und haftungsrechtliche
Situation noch nicht viel auf kommerzieller Basis realisieren kann.
Verstehen Sie mich nicht falsch, auch ich bin von den Möglichkeiten
fasziniert,die sich da auftun. Diese sind aber im Moment eher noch
experimenteller Natur. Ein seriöser Arzt würde seine Patienten immer
genauestens über die haftungsrechtlichen Situationen aufklären. Bei
Behandlungsmethoden, die noch nicht zugelassen und daher auch nicht
versicherbar sind, bleibt im schlimmsten Fall der Patient auf seinem
Schaden sitzen. Das muss man ganz klar so sehen.

Dazu kommt, dass eine Stammzellanreicherung z.B. zur Erhöhung der
Fettanwachsrate gar nicht mehr nötig ist, das ist fast schon Schnee
von gestern. Wir verwenden eine Spezialzentrifuge, und erzielen
gleichwertige Ergebnisse- ohne extra Stammzellen.

Weckt diese Situation nicht das Interesse von Kollegen, die es
damit nicht so genau nehmen?

Frau Dr. Berger: Ja, und zwar meist von fachfremden Operateuren,
den so genannten "Schönheitschirurgischen Taliban", die werden so
genannt, weil sie genauso aggressiv und mit genauso wenig
Legitimation vorgehen. Die Eigenfetttherapie ist eine von plastischen
Chirurgen für plastische Chirurgen entwickelte Behandlungsform. Nur
wer eine Ausbildung in diesem Bereich hat und über die nötige
Anwendungspraxis verfügt, kann die Vielzahl neuer, raffinierter
Methoden auch wirklich beherrschen. Dazu gehören vor allem Kenntnisse
bezüglich Fettentnahme, Fettbearbeitung und Fetttransfer.

Oft werden aus Profitgier schnelle und unrealistische Ergebnisse
versprochen. Mehr als 50 % Fetteinwachsrate pro Sitzung sind mit
einem konventionellen Verfahren nämlich nicht zu erzielen, das ist
klar. Auch bei den High-Tech-Verfahren gilt: einen Volumenzuwachs von
100% findet man höchstens bei Grimms Märchen und Sie wissen
hoffentlich, was Sie von solchen vollmundigen Versprechungen zu
halten haben. Es wird auch gerne ohne Facharzt für Anästhesie und
nicht steril genug gearbeitet. Ich habe schon Fernsehbilder einer
"Schönheitschirurgin" gesehen, deren langer Haarzopf während der
Operation ins OP Feld hineinragte Das hat mit chirurgischen
Prinzipien und Sterilität nichts mehr zu tun.

Welche Fehler werden noch gemacht?

Frau Dr. Berger: Mitunter wird auch eingefrorenes und wieder
aufgetautes Fett injiziert, obwohl seit langem bekannt ist, dass die
Zellen das Einfrieren nicht überleben, also nicht einwachsen können.

In meiner Praxis haben wir eine etwas andere Vorstellung von einer
qualitätsgesicherten Operation.

Die OP wird von einem sechsköpfigen Spezialistenteam, zu dem
natuerlich auch ein Narkosearzt gehört, durchgeführt. Wir achten auf
strengste Sterilität und selbstverständlich auf eine korrekte Vor-
und Nachsorge zu der eine prae- und postoperative Mammographie, eine
prophylaktische Antibiose und eine Thromboembolieprophylaxe gehört.
Das kann bis zu zehn Tage lang Heparinspritzen nach der OP bedeuten.
Mit Weniger sollten sich Patienten nicht zufrieden geben.

Beim Thema Eigenfetttherapie scheint Deutschland etwas hinten dran
zu sein. Oder täuscht dieser Eindruck?

Frau Dr. Berger: Ja, das stimmt. Diese Therapieform steckt bei uns
noch in den Kinderschuhen. Was derzeit auf den Podien deutscher
Kongresse präsentiert wird, erinnert leider zunehmend an eine Komödie
von Shakespeare: "Viel Lärm um Nichts".

Sehen Sie Chancen für ein Umdenken?

Frau Dr. Berger: Ja, da bin ich ganz optimistisch. Wenn
letztendlich der Sachverstand die Oberhand gewinnt, wird Bio-Shaping
mit Eigenfett auch bei uns den angemessenen Stellenwert erhalten.

Vielen Dank, Frau Dr. Berger. Wir nehmen an, dass wir noch einige
interessante Gespräche zu diesem Thema mit Ihnen führen werden.

Originaltext: Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Frankfurt
Digitale Pressemappe: http://www.presseportal.de/pm/69036
Pressemappe via RSS : http://www.presseportal.de/rss/pm_69036.rss2

Pressekontakt:
Praxis für Plastische und Ästhetische Chirurgie in Frankfurt
Frau Dr. med. Petra Berger

Schillerstraße 3, 60313 Frankfurt, Germany

Telefon: +49 (0)69 920 208 83
Fax: +49 (0)69 297 244 85
Internet: www.praxis-berger.com
Mail: info@praxis-berger.com


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